SCL Abenteuerfreizeit in der Schleifbachhütte
SCL-Abenteuerfreizeit in den Osterferien
Frei nach dem Motto „Weg von all-inklusive-Ferien“ fuhren am ersten Tag der Osterferien, Montag 30.03.09 eine Horde SCL-Mitglieder im Alter von 12 bis 15 Jahren in Richtung Deister. Das konkrete Ziel war die Schleifbachhütte – Eine ehemalige Bergarbeiterhütte mitten im Deister, welche in den 60er-Jahren zu einer Unterkunft für Jugendgruppen umgebaut wurde.
Das es tatsächlich komplett anders laufen sollte als von zu Hause gewohnt, stellten die Jungen und Mädchen bereits am Fuße des Deisters in Wennigser Mark fest, denn dort hieß es „alle raus aus den Autos“, denn nur das Fahrzeug mit dem Gepäck und den Lebensmitteln durfte durch den Wald fahren. Also hieß es 45 Minuten stramm bergauf durch den Wald laufen bis zur Hütte – natürlich war dieser Marsch begleitet mit den üblichen Nörgeleien wie „ist es noch weit?“ usw.
An der Hütte angekommen bekamen alle erst einmal eine Einweisung der Jugendleiter Sara Schulz und Olli Wild. Die Führung begann bei den „sanitären Einrichtungen“ – Es gab beim Anblick der beiden Plumpsklos, untergebracht in einem Holzverschlag hinter dem Holz- und Geräteschuppen 100m von der Hütte entfernt, schon einige sehr erstaunte Gesichter, und spätestens bei der Erklärung, dass das Wasser zum Nachspülen jeweils vom Bach geholt werden muss, waren selbst die lebhaftesten Kids erst einmal still.
Weiter ging es mit der Besichtigung des „Badezimmers“, bestehend aus ein paar über den Bach gelegten Planken vor denen aus einem kleinen Staubecken des Schleifbachs Wasser aus einem Metallrohr läuft.
Nachdem diese ersten Schocks nun verdaut waren wurde die Hütte bezogen, natürlich auch die beiden Schlafräume. Ausgestattet mit 10 Betten in 3 Etagen und einem Regal für die Taschen zwar sehr spartanisch ausgestattet, aber ebenso gemütlich. Selbst die Damenwelt war irgendwann mit ihrem Schlafdomizil einverstanden nachdem sie den Spiegel entdeckt hatten, und man machte sich eifrig an die Bettenverteilung, welche im Laufe der Woche im 30-Minutentakt zu wechseln schien….
Nachdem der alte Küchenofen mit Holz und Kohle angeheizt war, und auch der Ofen im Wohnraum wohlige Wärme produzierte wurde das Gelände erkundet. 6 Jungen verloren hierbei irgendwann offensichtlich die Hütte aus dem Blick, und verliefen sich im Deister und mussten von ihrem Fußballtrainer erst einmal wieder „eingesammelt“ werden.
Während der ersten Mahlzeit bestehend aus einer Hühner-Nudelsuppe und einer Erbsensuppe merkten die Teilnehmer erneut, dass es hier nicht zuging wie zu Hause, denn plötzlich sprang nicht die Mutter auf um etwas anderes zu kochen weil dem Kind das Essen nicht zusagte. Doch damit nicht genug, denn nach der Mahlzeit hieß es gemeinsam den Tisch abzuräumen, und es wurden zu jeder Mahlzeit Teilnehmer bestimmt die den Abwasch tun mussten. Erstaunlich hierbei war, dass es tatsächlich Kinder gibt die noch niemals in ihrem Leben Geschirr abgewaschen haben. Dies führte zu so manch lustiger Situation wenn z.B. die sonst so vorlauten Jungs völlig hilflos vor dem Abwaschbecken standen. Die beiden Jugendleiter hatte mehr als einmal Mühe sich das Lachen zu verbeißen….
Der Nachmittag verlief ohne festes Programm. Während die Jungs unermüdlich Fußball spielten, verteilten die Mädchen erneut ihre Betten neu, oder man spielte Gesellschaftsspiele, spielte Frisbee oder Diabolo, oder ließ einfach die Seele baumeln.
Beim Abendessen machte sich bemerkbar, dass nun alle begriffen hatten das es weder einen Pizza-Bringdienst noch eine Fastfood-Kette mitten im Wald gibt, und alle „hauten richtig rein.“
Nachdem wieder der Abwasch erledigt war wurde der Kamin angemacht, und alle machten es sich gemütlich, spielten Spiele und es wurde viel gelacht.
Gegen 22:30 Uhr hieß es dann „Klamotten und Schuhe an, wir machen eine Nachtwanderung“. Nachdem allerdings verkündet wurde das auf die Mitnahme von Taschenlampen verzichtet wird, wurden selbst diejenigen die am lautesten „Hurra“ gerufen hatten doch etwas kleinlaut. Auf den ersten 300 Metern sammelte Olli Wild dann noch die Lampen derjenigen ein die sie dann doch unbedingt mitnehmen mussten, und dann ging es im absoluten Dunkel durch den Deister. Während es auf relativ breiten Wegen auf den Kammweg ging war es durch den Mondschein in der sternenklaren Nacht noch recht hell, aber als es dann über kleine Trampelpfade unter großen Bäumen entlang ging war es doch schon sehr dunkel, und alle waren plötzlich sehr still, und selbst die mutigsten waren froh als sie, nach einer guten Stunde, wieder in der Hütte waren.
Nun wurde die Nachtruhe ausgerufen. Erwartungsgemäß dauerte es jedoch noch ein ganzes Weilchen bis in den beiden Schlafräumen dann endlich Ruhe einkehrte.
Am Samstag wurde zunächst ausgeschlafen, und dann spät und sehr ausgiebig gefrühstückt. Vor dem Frühstück jedoch hieß es noch „ab ins Badezimmer“. Während einige es nicht ganz so genau mit der Körperpflege unter dem 6° kaltem Wasser nahmen, gab es einige Mädchen die es sich, trotz mehrfacher Ratschläge von Olli & Sara, nicht nehmen ließen sich die Haare zu waschen. Hierbei gab es so manches Geschrei….
Nun gab es erneut Tätigkeiten zu erledigen die man von zu Hause nicht kannte: Es galt das Kamin- und Anmachholz sowie die Kohlen für die Öfen aufzufüllen, Trinkwasser vom Bach zu holen usw. Anschließend machte die fröhliche Gruppe eine kleine Wanderung zum Annaturm. Es gab ein großes Hurra als die Kids dort nun endlich wieder Pommes und Süßigkeiten kaufen konnten. Aber nachdem einige zum sechsten Mal auf den Turm gejoggt waren, waren auch diese Kalorien sicherlich wieder verbrannt.
Nachdem, zurück in der Hütte, wieder ein wenig gespielt wurde, wurde der Grill sowie der Außenkamin angemacht, und alle schlemmerten Puten- und Schweinesteaks, Salate, Baguettes usw. Auch an diesem Abend wurde es wieder reichlich spät bis alle in den Betten, und dann auch noch still waren. So war es kein Wunder, dass am nächsten Tag, auf der Rückfahrt, einige einschliefen. Glücklich nahmen die Eltern am Mittwoch Mittag ihre kleinen „Dreckfinken“ wieder in Empfang. Abschließend lässt sich sagen, dass es sicherlich für alle eine sehr lehrreiche, aber ebenso lustige und schöne Erfahrung war. Alle hatten viel Spaß.
Für die beiden Jugendleiter Sara Schulz und Olli Wild hieß es nun allerdings Vorräte aufstocken, und mit der zweiten, älteren Gruppe wieder „ab in den Wald“.