Der einzige Welfenkaiser Otto IV. blieb im Schatten seines Vaters Heinrich des Löwen
Die Hobby-Kunstgruppe Krähenwinkel/Kaltenweide besuchte die Ausstellung 'Otto IV., Traum vom welfischen Kaisertum' in Braunschweig. Zum 800. Jahrestag der Kaiserkrönung ist eine Vielzahl von Exponaten im Landesmuseum, in der Burg Dankwarderode und dem Dom St. Blasii zu bestaunen. Wem die Zeit des Hochmittelalters bislang ein unbeschriebenes Blatt ist, kann hier sehr anschaulich in die Welt der deutschen Könige und Kaiser und deren Machtgefüge Einblick nehmen. Viele Namen hat man schon mal gehört, plötzlich bekommt man einen Zusammenhang in der Geschichte: Heinrich der Löwe als Vater, Richard Löwenherz als Onkel, Eleonore von Aquitanien als Großmutter.
Otto IV. kam in Braunschweig 1175 oder 1176 auf Burg Dankwarderode zur Welt. Seine Familie gehörte zu den ältesten und mächtigsten im Reich, sein Vater Heinrich der Löwe (Welfe) war nach Friedrich Barbarossa (Staufer) der mächtigste Fürst im römisch-deutschen Reich. Da Heinrich sich mit seinem Cousin Barbarossa anlegte, musste er ins Exil nach England, Heimat seiner Frau Mathilde. So kam es, dass Otto mehr oder weniger von seinem Onkel Richard Löwenherz erzogen wurde. Anschaulich kann man den Werdegang Ottos verfolgen bis zum 10jährigen Thronstreit mit Philipp von Schwaben um die Königswürde, die Bestätigung durch Papst Innozenz III. mit der Krönung zum Kaiser erhielt er 1209.
Zu sehen gibt es viele Kostbarkeiten, erwähnt sei der Krönungsmantel. Unvorstellbar, dass man 800 Jahre alte Seide mit Stickerei bewundern kann. Beeindruckend auch die vielen Bücher, sei es das Evangeliar Heinrichs des Löwen oder den Sachsenspiegel.
Zwischendurch hat man Gelegenheit, eine Pause einzulegen und das umfangreiche Werk über die Ausstellung anzusehen.