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Untermühlhausen - ein mystischer Ort

Ein silbernes Band ...

(gewidmet meiner Mutter Anna Greißl, für die ein Leben ohne „ihr“ Untermühlhausen nicht vorstellbar wäre)

Traumhaft klar, ein silbernes Band,
Strömt das Bächlein friedlich durch’s Land.
Wie Kristall, so leuchtet’s von fern,
Spiegelt die Sonne, den Mond, die Stern’!

Und da! Die Forelle! Noch eine, noch zwei!
Sie schießen wie Pfeile, wie Blitze vorbei
Durch’s gläserne Wasser, eisig kalt,
Verwunschene Pflanzen sind Schutz, sind Halt.

Dein Blick entdeckt ein funkelndes Meer!
Das Wasser, das frische – wo kommt es nur her?
Du suchst mit dem Auge: siehst Wiesen, siehst Wald:
Die spielenden Elfen entdeckst du schon bald.

Sie tanzen im Wald, sie huschen so frei!
Du schleichst dich heran – stehst staunend dabei:
Ein Zauber, ein Wunder, so klar und so hell,
Fließt aus dem Berg ein eisiger Quell!

Kristallklares Wasser, funkelnd und frisch,
Entströmt dem Berg, entströmt dem Gebüsch!
Es quillt von rechts, es sprudelt von links,
Ein magischer Zauber umgibt dich rings.

Ein paar Schritte weiter, die Elfen sind dort!
Du staunst - und ziehst zum geweihten Ort.
Und wieder sprudelt ein murmelnder Quell
Zu deinen Füßen, strömt glitzernd, strömt schnell.

Die Quellen, sie münden ins ruhige Bett
Des Bächleins am Walde, von früh bis spät.
Du folgst ihren Wellen, den Steinen am Grund,
Siehst staunend die Elfen, so luftig, so bunt!

Du möchtest sie haschen, ersehnst ihre Näh’,
Doch husch! Sie sind weg - allein stehst du jäh
An neuer Quelle, verborgen im Klee:
Das Rinnsal, das Bächlein, sie münden im See.

Du starrst auf das Becken, starrst weiter zum Busch:
Dort schweben die Elfen im Reigen - husch-husch!
Du stellst dich dem Spiel, du eilst ihnen nach –
Und findest dich staunend an neuem Bach!

Da quillt aus dem Berg mit tosender Macht
Das Wasser, das uns das Leben gebracht.
Von dort fließt es weiter von Haus zu Haus,
Nie wird es müde, nie ruht es aus.

Du beugst dich nieder, Du trinkst beglückt,
Hast wieder Elfen, hast Nymphen im Blick!
Ahorn und Hasel verbergen ihr Spiel!
Du eilst dorthin, klar ist Dein Ziel!

Dich drängt ein Zauber durch Sumpf und Morast,
Halt bieten Steine, bietet ein Ast.
Nur zögernd plätschert die kleine Quelle,
Da ziehst du weiter, zur Wiese, ins Helle.

Verschwunden die Elfen – sie scheuen das Licht.
Die Schuhe im Wasser – es stört dich nicht.
Von allen Seiten strömt es herbei,
Es glitzert, es glänzt, es flüstert dabei.

Da flattert es blau an Dir vorbei!
Im Grünen das Blau – ist’s Zauberei?
Ein Eisvogel fliegt erhaben ins Nest.
Er ruht, weil der Mensch ihn dort ruhen lässt.

Ihr Quellen aus Süd, aus West und aus Nord,
Erschafft dieses gläserne Becken dort.
Wohin der staunende Blick auch sieht:
Das Wasser – es lebt! Deine Seele lebt mit!

06. Juli 2007

  • Untermühlhausen - ein magischer Ort
  • hochgeladen von Roland Greißl
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8 Kommentare

Ja, lieber Chris,
und da meine Mutter (nun bald 84, geistig und körperlich voll fit) hier geboren ist und dort sterben wird, war es für mich wichtig, ihr diese kleine Widmung darzubringen. Ich habe das Gedicht vorgetragen im Rahmen einer Dichterlesung, die ich in meinem Geburtsort vor zwei Jahren vor riesigem Publikum gemacht habe. Es war auch für mich ein ergreifendes Erlebnis.

Nun habe ich dieses Gedicht aufgestöbert, reiner Zufall. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert !!! Ich kann das Wasser plätschern hören, nein, auch schmecken. Ich spüre die feinen Wassernebel als hauchzarte Spritzer im Gesicht und fühle mich erfrischt.
Und dort, wo sich das Erdreich ins grünbraune Wasser vorgeschoben hat, als blühende Oase vor mir, die kleine Explosion in Gelb. Sumpfdotterblumen, sie gehören dazu, wie der leichte Duft von Brunnenkresse...
Ach, lieber Roland, ich bin mittendrin in deinem Gedicht und träume, träume meine eigenen Sinneseindrücke zurückholend, so, als gäbe es kein Hier und Jetzt.
Ich muss direkt mal hinfahren, dort zu den Quellen im Lechrain.

Außerdem empfinde ich das Leben mit den alten Eltern -wer sie noch haben darf - als ungeheuren Reichtum. Man glaubt gar nicht, wie sie einem fehlen, wenn sie nicht mehr da sind. Ich habe die Alten unserer Familie, die allesamt früh starben, ein Leben lang vermisst.

Mensch, liebe Heidi,
da fahren wir gemeinsam hin - im Frühling! Meine Mutter wird sich freuen, Euch eine Tasse Kaffe zu machen, und "mein Untermühlhausen" wird sich freuen, so liebe Gäste zu haben! Ich freu mich richtig drauf, Dir den liebsten Ort meiner Kindheit und Jugend zeigen zu können.
Und wenn ihr mehr Zeit habt, fahren wir auch zum Mittagessen in unser Restaurant, wo es Schnitzel gibt, die auf keinTeller passen, zu Preisen, über die sogar Hartz-IV-Empfänger lachen!
Ich freu mich richtig drauf - und wenn wir großes Glück haben, treffen wir dort den Eisvogel. Das letzte Pärchen haben wir im August auf der Insel Cres getroffen. Es sind unglaublich schöne Vögelchen.
Ja, und das Gedicht - da steckt meine Seele ein wenig, na ja, ziemlich stark, mit drin.

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