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Ein Gedicht für Landsberg im April

Mit leichter Feder entwirft Gerwin Degmair, Mitglied im Landsberger Autorenkreis, ein Bild: der Lenz, schmerzlich vermisst, endlich nah. Das Gedicht lädt ein, genau hinzuschauen und zu bemerken, was sich dort zart und klein ankündigt.

Frühling
Lahm und zahm ist er geworden,
altersschwach, der Wintersmann
und mit fröhlichen Akkorden
kündigt sich der Frühling an.

Bunt schwirrt in noch kahlen Bäumen
lang vermisster Vögel Schar,
ihr Gesang lässt uns schon träumen,
von der Sonne, warm und klar,
von den ersten Frühlingsboten,
wie sie neugierig die Köpfchen heben,
um mit weißen, gelben, roten
Blütenblättchen uns zu geben,
was so lang wir nicht mehr spürten:
Frühlingsduft und „vive l’amour!“,
die im Herzen so berührten,
gleich, ob Mensch, ob Kreatur.

Lasst uns drum das junge Werden
ahnungsfroh und frei begrüßen,
denn die Lust am Sein auf Erden
will der Frühling uns versüßen.

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