Bürgermeister Norbert Kreuzer bei der MarriageWeek Landsberg: "Egoismus zerstört jede Beziehung – davor muss man sich hüten!"

Das Ehepaar Norbert und Christl Kreuzer beim Bücherkauf im Antiquariat „Hören & Lesen“, ein Zuverdienstprojekt für Menschen mit psychischen Erkrankungen im AWO-Zentrum.
  • Das Ehepaar Norbert und Christl Kreuzer beim Bücherkauf im Antiquariat „Hören & Lesen“, ein Zuverdienstprojekt für Menschen mit psychischen Erkrankungen im AWO-Zentrum.
  • hochgeladen von Anke Wilk

„Gutes soll die Ehe stärken“ lautet die erklärte Absicht der Marriage Week. Auch heuer setzte diese sympathische Kampagne rund um den Valentinstag ein positives Signal für tragende Werte in unserer Gesellschaft und frischte ganz nebenbei ein verstaubtes Ehe-Image auf. Rund 30.000 Menschen in ganz Deutschland nahmen an der Aktion teil. Gute Resonanz fanden auch die Veranstaltungen im Raum Landsberg. Hier fand die Marriage Week nun schon zum vierten Mal statt.

Handel, Kirchengemeinden und Institutionen stellten wie in den Vorjahren ein interessantes Programm mit Veranstaltungen in unserer Region zusammen. So freuten sich Paare über die Angebote des Tanzcenter Payer, zwei Führungen "Teatime im Mutterturm", den besonderen Film im Olympia-Kino oder auch über ein Candle-Light-Dinner im Schloss Hurlach sowie verschiedene Segnungsgottesdienste und Vorträge in Landsberger und Kauferinger Kirchen.

Da der „Bund fürs Leben“ sonst häufiger im Kontext negativer Meldungen zu finden ist, setzte auch Landsbergs 2. Bürgermeister seine persönlichen, guten Erfahrungen bewusst gegen eine negative Haltung: „Für uns ist die Ehe kein Auslaufmodell“, konstatierte Norbert Kreuzer zur Marriage Week Landsberg 2012, auch als CSU-Stadt- und Kreisrat. Seine Frau Christl bezeichnet der ehemalige Rektor der Johannes-Winkelhofer-Realschule (bis 2008) als seine bessere Hälfte. Sie ist der Mensch, dem er absolut vertraut. Sie hingegen schätzt das positive Denken und die verbindende Herzlichkeit ihres Mannes. Ihre Beziehung beschreiben sie mit der Musik zu Peer Gynt, als eine „romantische Reise“ durch leise Fjorde, die inzwischen schon 32 Jahre andauert. Mit einem Interview gaben die beiden der Kampagne in Landsberg ein sehr persönliches Gesicht.

Wie haben Sie sich kennengelernt?
Norbert Kreuzer: Während einer Reise der Volkshochschule nach Spitzbergen 1977. Wir haben schnell entdeckt, dass wir viele Gemeinsamkeiten haben. Die Chemie zwischen uns stimmte einfach.
Christl Kreuzer: Ich war krank und Norbert hat sich rührend um mich gekümmert. Es hat mir sehr gefallen, dass ich mich von Anfang an auf ihn verlassen konnte.

Welche Bedeutung hat eine zuverlässige Partnerschaft für Sie?
Norbert Kreuzer: Partnerschaft ist für mich kein Firlefanz, Werte sind mir ganz wichtig. Ich möchte mich verlassen können, ohne jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.
Christl Kreuzer: Wir helfen einander, zuerst in einem zeitaufreibenden Berufsleben, dann auch bei Schicksalsschlägen oder wenn die eigenen Eltern pflegebedürftig werden. Es ist Glück, in einer guten Beziehung zu leben und den Kopf frei zu haben für den Alltag.

Was bedeutet Ihnen Zweisamkeit, welche Hobbies haben Sie?
Norbert Kreuzer: Wir pflegen die Gemeinschaft und haben die gleichen Interessen: Skifahren, Segeln und Reisen.
Christl Kreuzer: Ja, da gibt es nie Streit – wir haben die gleichen Vorlieben. Und wir mögen es auch gemütlich – mit einem Buch zum Beispiel. Stundenlang können wir beisammen sitzen und jeder liest ein gutes Buch. Unsere Wohnung ist voller Bücher und Norbert weiß, wo jedes steht.

Soviel Harmonie – gibt es gar keine Schattenseiten?
Norbert Kreuzer: Leider konnten wir keine eigenen Kinder bekommen, aber wir werden trotzdem nicht ohne Jugend alt!
Christl Kreuzer: Meine Mutter hat mir gesagt: „Es kann nicht alles im Leben klappen. Es wird wohl für etwas gut sein.“ Das hat mich sehr getröstet und ich konnte mich an den Kindern in unserer großen Familie freuen: Wir haben einen sehr guten Kontakt zu den Nichten und Neffen und springen beim Nachwuchs ein wie die Großeltern.

Was sind die schönsten Ereignisse der gemeinsamen Jahre?
Norbert Kreuzer: Da gibt es vieles: interessante Reisen zum Beispiel. Aber wir stehen fest auf der Erde und freuen uns auch über Kleinigkeiten: einen schönen Spaziergang oder die letzten Rosen auf der Terrasse.
Christl Kreuzer: Wir sind jeden Tag dankbar und genießen es, jetzt im Ruhestand Zeit für einander zu haben. Und je älter ich werde, umso mehr weiß ich meinen Partner zu schätzen!

Gibt es auch Meinungsverschiedenheiten im Hause Kreuzer?
Norbert Kreuzer: Nein, überhaupt nicht. Nicht einmal um Geld streiten wir uns, denn das verwaltet ganz alleine meine Frau! Einkaufen in Modegeschäften mag ich aber zugegebener Maßen nicht gerne.
Christl Kreuzer: Mir fällt auch nichts ein. Sogar Autofahren ist kein Reizthema!

Welche Tipps geben Sie jungen Ehepaaren für eine harmonische Beziehung?
Norbert Kreuzer: Egoismus zerstört jede Beziehung – davor muss man sich hüten. Und Freundschaften sollte man pflegen! Man braucht einfach Menschen, die zu einem passen und helfen, wenn es nötig ist.
Christl Kreuzer: Ja, unbedingt. Um etwas zu bekommen, muss man zuerst etwas geben. Was ich gebe, bekomme ich immer wieder zurück. Das habe ich selbst so erfahren!

Herzlichen Dank für die Auskünfte und weiterhin alles Gute!

Bürgerreporter:in:

Anke Wilk aus Landsberg am Lech

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