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Hier gibt`s nur Saures

...oder warum wir uns weigern einen fremden Brauch zu übernehmen.

Angefangen hat es vor 4 Jahren.
Zu diesem Zeitpunkt lebten wir mit zwei Hunden zusammen. Beide nervenstark und unerschrocken. Sie kannten sogar vermeintliche Gespenster, weil sie auf ihrem Wesenstest eben solche erlebt hatten. Jenen Test absolvierten beide mit hervorragenden Beurteilungen.

In der Nacht sind alle Katzen grau - sagt das Sprichwort. Vielleicht besagt es auch, dass nicht nächtens unerwartet laut lärmende Horden vor der Terrassentür stehen, die grell geschminkt und in kürbisorangen Gewändern alle Nuancen der Farbpalette ausschöpfen - sondern allabendliche Geräusche im Garten von eben solch grauen Katzen zu kommen haben. Oder von Mardern oder Igeln. Dann nämlich ist garantiert, dass 2 ausgewachsene Hunde nicht bei jedem Rascheln senkrecht in die Höhe schießen und beeindruckende Bellkonzerte von sich geben. Das ist wohl auch das, was sich jeder Nachbar wünscht.
Vor 4 Jahren aber, waren die Gestalten weder grau, noch schnurrend und sie gehörten auch sonst nicht zur üblichen Fauna des Dorfes an nächtlichen Terrassentüren.
Halloween nennt sich dieser neue Brauch, bei dem geräuschvoll und grell um Süßigkeiten nein, nicht gebettelt, sondern gefordert wird.

Wir waren ja alle noch völlig ahnungslos! Als gar plötzlich eine Horde an die Terrassentür klopfte...
Huhuuuuuuuuuuuuuuuu - nein, das war nicht etwa das verkleidete Halloween Gerippe vor der Tür, sondern meine good old Sophie, die mit allen Vieren in die Höhe sprang und sich erstmalig berufen fühlte Heim und Herd zu verteidigen. Stimmgewaltig wie sie war, jagte sie den Geistern vor der Tür einen höllischen Schrecken ein und ein Gespenst schrie: ACHTUNG! Hier gibt es nur SAURES!

Seit dem letzten Jahr hat sich die Hundebesetzung verändert. Statt good old Sophie ist die kleine verbitterte Olèni nun unser Lebensabschnittspartner. In fortgeschrittenen Jahren zu uns gekommen und durch schlimme Ereignisse geprägt, können wir nur in einem soliden Rahmen Vertrauen erwarten und bekommen.
Solide und vertrauenserweckend sind die Halloween Gestalten nicht. Absolut!
Was wir keinesfalls wünschen ist eine Verknüpfung einer Schreckenssituation mit dem Geruch eines bestimmten Kindes! Das wäre definitiv kontraproduktiv!
Das war ein Hund, der bei einem erhobenen Gegenstand in die Knie ging. Das war ein Hund, der vor Männern angstvoll im Rückwärtsgang bellte. Ein simpler Besen weckte übelste Erinnerungen bei ihr.
Der jetzige Zustand ist stabil. Unerwartete Berührungen von Fremden allein - reichen für einen Bocksprung und sekundenschnellen Vertrauensverlust. In dem jetzigen stabilen Zustand überwindet sie diesen schnell. Ein Vorkommnis mit Vertrauensverlust während ihrem Lebensabend bei uns - könnte alles zunichte machen, was wir in über einem Jahr aufgebaut haben!

Wir versuchen Halloween Besuche auszuschließen. Letztes Jahr schon hing das hier gezeigte Schild am Tor. Weil sich Unerschrockene nicht abhalten ließen, werden wir dieses Jahr auch das Einfahrtstor verschließen. Ich hoffe, dass weder einer über den Zaun steigt, noch jemand uns als Rache wie gehabt mit Zahnpasta in die Schlösser schmiert.

Es scheint sehr schwer zu verstehen, dass manche Menschen tatsächliche Gründe haben, um amerikanische Bräuche abzulehnen.

Ich postuliere aber wie meine Hündin Olèni:

Hier gibt es nur Saures!

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9 Kommentare

..wenn alles gut geht, sind mein Mann und ich garnicht da an jenem Abend... habe ein Tisch im Klosterstüberl bestellt, dann gibts Ochse....!!

Hallo Sabine,

hm: naja, so fremd ist der Brauch nicht, denn zu Fasching jagen bekanntlich ja auch oft unheimliche Wesen durch die Fluren, mehr oder minder schön verkleidet - sie bekommen allerdings meist keine "süße Belohnung" ...

Ich persönlich schätze Halloween durchaus sehr unterschiedlich ein, je nach Aus- und Durchführung.
Vor Jahren kamen sehr brave Gespenster - Kinder aus der weiteren Nachbarschaft, die reichlich für ihre Mühe süß entlohnt worden sind ... :-)

Prinzipiell ist ja jede Kultur in Bewegung, verändert sich, nimmt neues an, verliert alte Bezüge, die emotional oftmals nicht mehr nachvollzogen werden können - das ist normal.

Wenn ich bedenke, wieviel aus dem anglo-amerikanischen Kulturraum zu uns herüberkommt, dann erscheint mir Halloween offengestanden davon oft als das amüsanteste, das ich - wie gesagt - zuweilen ganz gerne sehe ... :-)

Wer ein wenig tiefer in die eine oder andere - auch außereuropäische - Kultur hineingeht, stellt mit Erstaunen fest, dass auch deutsche Elemente ins Englische, speziell amerikanische Kulturerbe eingehen.

Ich bin allerdings viel mehr noch gespannt, wie dies zukünftig (wohl vermehrt) geschieht, denn mit der politisch und wirtschaftlich gewachsenen und wachsenden Bedeutung Deutschlands könnte man ja immerhin meinen, auch kulturelle Impulse könnten "transatlantisch" auch mal hinübergehen ... :-)

Allerdings bin ich da auch froh, dass wir nicht sooooo sensibel alles aufschnappen, wie dies zuweilen in Amerika exzentrischerweise geschieht - meist allerdings auch da eher aus einer fast pathogenen exaggerierten Manier heraus.-

@ Ursula - die Loesung gefaellt mir super ;-)

@ Wolfgang - sicher, die Entwicklung laesst sich nicht aufhalten. Und so ein schoener ausgehoehlter Kuerbis sieht ja auch toll aus. Ich mag`s nicht, wenn etwas zu Kommerz verkommt, das ist wohl der eine Grund, warum mir Halloween übel aufstößt. Der andere liegt eben in meinen Hunden - auch die Freinacht ist analog dazu zu sehen. Die gefaellt mir genauso wenig, auch ohne Kommerz und im hiesigen Brauchtum verankert.

@ Tragoedie... wir versuchen es anders zu sehen. Neuer Abschnitt und hier sei ihr Leben gut. Deswegen werden wir wohl auch nur sehr ungern durch Verhaltensweisen an die Anfangszeit erinnert. Je normaler man mit solchen Hunden umgeht, desto eher gesunden sie in ihrer Seele.

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