Landsberger Kleingärtner starten wieder neu
Kleingartenverein – Nach einer existenziellen Krise hat sich der Vorstand neu formiert und blickt mit Zuversicht in die Zukunft
Es war ganz knapp. Die Existenz des Landsberger Kleingartenvereins, der „Stadtgruppe Landsberg der Kleingärtner“, habe noch vor Kurzem auf der Kippe gestanden, so der neu gewählte Vorsitzende Thomas Knill auf der außerplanmäßigen Mitgliederversammlung im Sportzentrum. Der Verein hatte 2019 sein 100-jähriges Bestehen gefeiert.
Grund waren mehrere Ereignisse, die zusammentrafen: Vorsitzender Matthias Wolf hatte sein Amt aus beruflichen Gründen abrupt niedergelegt. Aufgrund der Corona-Regeln durfte jedoch keine Mitgliederversammlung stattfinden, zum Teil nicht einmal Vorstandssitzungen. Ämter blieben unbesetzt – es konnte niemand neues gewählt werden, denn dazu ist die Versammlung zwingende Voraussetzung. Die Kommunikation geriet ins Stocken, Probleme und Konflikte stauten sich ungelöst auf. Zweiter Vorsitzender Thomas Knill übernahm in dieser Zeit vorübergehend das Amt des Vorsitzenden.Der neue Vorstand
Nun startet der Kleingartenverein voller Zuversicht wieder neu – ein neues Vorstandsteam konnte gewählt werden, und für vakante Ämter meldeten sich sogar spontan Freiwillige aus der Mitgliederversammlung.
Zum Vorsitzenden wurde – nun offiziell – der bisherige zweite Vorsitzende Thomas Knill gewählt. Neue zweite Vorsitzende ist Brigitte Hof. Die neuen Anlagenverwalter sind Gisela Barth (Anlage Friesenegger Straße), Ulrich Riegg (Anlage Altöttinger Weiher) und Axel Timber (Anlage Pössinger Straße). Kassenwart ist seit 1970 Herbert Ludwig, nun verstärkt durch zweiten Kassenwart Leopold Sedlmayr. Auch fast alle weiteren Ämter konnten besetzt werden, was für allgemeine Erleichterung und Applaus sorgte.
Aufbruchstimmung
Anerkennung für die Freiwilligen und allgemeine Zuversicht sowie der Wille zum Mitmachen machten die Grundstimmung der Versammlung aus.
Vorsitzender Thomas Knill erklärte, die aufgestauten Probleme würden nun nacheinander angegangen und in einer weiteren Mitgliederversammlung im März 2022 auf die Tagesordnung gesetzt. Darunter Themen wie etwa die arbeits- und kostenintensive Abrechnung des Wasserverbrauchs (Stichwort Wasseruhren) oder die finanziell angespannte Situation des Vereins.
Nachfrage nach Gärten massiv gestiegen
„Die Zahl der Bewerber für einen Garten ist im letzten Jahr massiv gestiegen“, erklärte Knill. Die Warteliste sei deshalb derzeit geschlossen. „Ein solcher Garten ist ein kostbarer Luxus, und das muss auch geschätzt werden.“ Ein Kleingarten sei keine Partyzone, sondern diene in erster Linie dem Anbau von biologisch wertvollem Gemüse und solle, naturnah und pestizidfrei gepflegt, zu einem besseren Stadtklima beitragen.
Ähnlich äußerte sich auch Hubert Schlee, Referent für Kleingartenanlagen der Stadt Landsberg, der auf die ökologische Bedeutung der Gartenanlagen für die Stadt hinwies. (knill)
Info: Die Stadtgruppe Landsberg der Kleingärtner e. V. zählt derzeit ca. 400 Mitglieder. In den drei Anlagen gibt es insgesamt rund 330 Gärten. Internet: www.kleingartenverein-landsberg.de
Bürgerreporter:in:Bärbel Knill aus Landsberg am Lech |
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