Landrat Thomas Eichinger überreicht Zertifikate
Projekte schmieden, Kräfte bündeln und gemeinsam aktiv werden – Ehrenamtliche absolvierten wieder erfolgreich Qualifizierung EFI – Erfahrungswissen für Initiativen im AWO- Mehrgenerationenhaus.
Es gibt viele Handlungsfelder, in denen bürgerschaftliches Engagement willkommen ist. Das Handwerkzeug holten sich aktive Menschen der Generation 50plus in den ersten Monaten des Jahres bei einer Ausbildung zum seniorTrainer im AWO-Mehrgenerationenhaus. Jetzt verstärken sie die Riege der Aktiven in unserem Landkreis. Eine seniorTrainerin aus Landsberg schildert hier ihre Eindrücke von der Zertifikatsübergabe im Landratsamt, zu der neben Landrat Thomas Eichinger auch zahlreiche Bürgermeister der Gemeinden gekommen waren.
„Nie waren ältere Menschen so kreativ und tatkräftig wie heute“, sagte Christa Jordan, die Kommunikationstrainerin, die die seniorTrainer im Programm EFI – Erfahrungswissen für Initiativen unter Federführung des AWO- Mehrgenerationenhauses ausgebildet und betreut hat. In insgesamt sechs Schulungstagen hat sie Interessierte für ehrenamtliche Projekte fit gemacht, zur Seite stand ihr dabei Gudrun Ottmann, die seit drei Jahren selbst eine seniorTrainerin ist.
Landrat Thomas Eichinger überreichte den neuen seniorTrainern die Zertifikate und beglückwünschte sie genauso wie Oberbürgermeister Mathias Neuner zu diesem Schritt. Neuner bestätigte, dass das Engagement der Stadt wie dem Landkreis schon viel Mehrwert gebracht habe. Er erinnerte an so erfolgreiche Projekte wie das Repair Café, den Frauentreff Interkulturell, die Lesepaten an allen Grundschulen im Landkreis oder an das Erzählcafé am Sonntagnachmittag. Menschen über Generationen und Ethnien hinweg würden von diesen Angeboten angesprochen und miteinander verbunden. Das sei wichtig für das soziale Gefüge in der Stadt, aber auch für den Einzelnen, weil Zuwendung glücklich macht und Zufriedene länger und gesünder lebten.
Landrat Eichinger lobte diese Professionalisierung des Ehrenamtes, das in vielen Bereichen zum Tragen kommt und Menschen an den Schnittstellen der Gesellschaft zusammenhält. Aus dem ganzen Landkreis kommen die zwölf Neuen: Birgit Berlin, Anneliese Harrer, Rita Bamert, Marlene Rümmer, Heidi Borbein, Margot Münsterer, Petra Zollitsch, Ursula Richstein, Kurt Tykwer, Doris Wagner, Elisabet Tschimmel und Irene Kosanke.
Barbara Juchem, Senioren- und Behindertenbeauftragte im Landkreis, freute sich über die Aussicht, dass zwei der Absolventinnen eine inklusive Strickstube ins Leben rufen möchten. Eine Teilnehmerin aus Kaufering ist bereits in der Jugendförderung aktiv, eine frische seniorTrainerin unterstützt das Berufspatenprojekt „Alt hilft Jung“, eine weitere will als Leihoma junge Familien entlasten und das Projekt Gartenpiraten in Dießen wurde inzwischen gestartet.
Kurzberichte beleuchteten außerdem einige Projekte: Ernst Schatz stellte die Entwicklung von DLernAsyl vor, ein Projekt, das aus dem Café der Kulturen hervorgegangen ist und Hilfestellung in Deutsch und Mathematik anbietet. Raimund Stolz referierte über das Verkehrstraining für Asylbewerber samt Trainerausbildung und Kräuterhexe Traudl Manka regte an, zum Pfingstmontagsplausch über Rosen ins Erzählcafé zu kommen, das ansonsten nur am Sonntag seine Pforten öffnet.
Christa Jordan hat in acht Jahren rund 100 seniorTrainer ausgebildet, die wie eine Großfamilie auch bayernweit vernetzt sind. Der Austausch stützt und beflügelt das Engagement jedes Einzelnen. Margit Däubler, Leiterin des Mehrgenerationenhauses, dankte dafür und freute sich auf weiterhin zahlreiche Mitwirkende bei den vom MGH koordinierten Projekten – weil Engagement kein Alter kennt.