Große Nachfrage nach Kleingärten.

Von links Vera Gottschalk 40 Jahre Mitglied, Roland Ritter 2. Vorstand und Stadtrat, Konrad Diepold Altvorsitzender
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Mit überwältigender Mehrheit wurde der Vorstand des Kleingartenvereins Landsberg e. V. für die sparsame und korrekte Haushaltsführung von der Mitgliederversammlung entlastet. Karin Boolzen, die Vorsitzende des Vereins, bedankte sich für das ausgesproche-ne Vertrauen. Sie konnte in Anwesenheit von Stadträtin Barbara Moser langjährige Mitglieder ehren. Zu den Jubilaren zählte auch die 40jährige Mitgliedschaft von Frau Vera Gottschalk.

Einen breiten Raum nahm die anhaltende prekäre Aufnahmesituation im Rechenschafts-bericht der Vorsitzenden ein. Der im letzten Jahr verhängte Aufnahmestopp hat so gut wie keine Erleichterung gebracht. Die Nachfrage nach Pachtverträgen hält unvermindert an. Mitglieder warten 4 bis 5 Jahre. Eine Quasiwarteliste dient mittlerweile dazu, überhaupt in die Warteliste zu kommen. Nur Mitglieder können laut Satzung Pächter eines Kleingartens werden. Das heißt, dass bereits Mitgliedsbeiträge für das Warten bezahlt werden.

Ein Antrag der SPD vom April 2012 auf Zuweisung neuer Pachtflächen am Altöttinger Weiher wurde an den Bauausschuss verwiesen. Der Bauausschuss hat sich im März 2013 eindeutig für die Erweiterung/Neuanlage von Kleingärten ausgesprochen. Von der Stadt wollten wir wissen, wie der Beschluss umgesetzt wird. Bedauerlicherweise konnten wir hierzu nichts erfahren. In der Bauausschusssitzung wurden Vergleichszahlen von sieben Städten über den Bestand an Kleingärten präsentiert. Hier liegt Augsburg mit 1,5 Kleingärten/100 Einwohner vor Landsberg mit 1,3. Die übrigen liegen weit darunter. Wenn schon Vergleichszahlen für weitere Entscheidungen notwendig sind, haben sie nur dann Aussagewert, wenn auch die Nachfrage, bzw. Wartelisten mit einbezogen werden, kritisiert Karin Boolzen Entscheidungskriterien der Stadt.

„Die Kleingärtner haben meine volle Unterstützung“ schrieb Ilse Aigner, die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in einer Fachzeitschrift; und im folgenden „Immer mehr Deutsche leben in Städten und in vollbesiedelten Räumen. Gerade für diese Menschen sind Kleingärten ein wichtiger Faktor für Lebensqualität, Erholung und Selbstversorgung“. Diese Einstellung vertritt mit Vehemenz die Vorstandschaft des Kleingartenvereins Landsberg. Bedauerlicherweise wurde in einer der letzten Stadtratssitzungen von Parteikollegen der Ministerin ein Antrag zur Beschlussfassung eingebracht, der die Verlagerung der Kleingärten mit samt dem Sportstadion an die Peripherie zum Inhalt hatte.

Wenn wir die Landsberger Kleingärten betrachten, sind dies grüne Lungen inmitten der Stadt, die vorzüglich gepflegt werden und der Stadt so gut wie keine Kosten verursachen. Dass diese Grünflächen dem Wohnungsbau zum Opfer fallen sollen, wurde im Stadtrat mit großer Mehrheit abgelehnt. Allerdings ist zu befürchten, dass gerade in Zeiten leerer Haushaltskassen Kommunalpolitiker immer wieder mal versuchen öffentlichen Grund zu Geld zu machen. Hier ist mehr Weitsicht gefordert, wenn es um lange gewachsene Traditionen geht – im nächsten Jahr kann der Kleingartenverein auf sein 100jähriges Bestehen zurückblicken –.Es geht um die Lebensqualität des „Kleinen Mannes“. Immerhin zählt ein überwiegender Teil der Landsberger Bürger zu dieser Klientel. Eine soziale Obliegenheit der Stadt, so Karin Boolzen.

Von links Vera Gottschalk 40 Jahre Mitglied, Roland Ritter 2. Vorstand und Stadtrat, Konrad Diepold Altvorsitzender
Kleingarten in der Anlage Max-Friesenegger-Straße
Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

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