Frauentag im Mehrgenerationenhaus: Gleichberechtigung muss hart erarbeitet werden

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Das Projekt "Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein" (SiB), unter Leitung von Betina Ahmadyar und Margit Däubler, feierte jetzt in Zusammenarbeit mit der Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte des Landratsamtes, Susann Schmid-Engelmann, und mit rund 40 Frauen aus aller Herren Länder den Weltfrauentag in der AWO Begegnungsstätte Kratzertreff.

Das Erzählen und Erinnern an die Geschichte der Frauenrechte übernahmen hauptsächlich Frauen aus Landsberg, die sich ehrenamtlich im AWO-Mehrgenerationenhaus engagieren. Da staunten die Frauen mit Fluchterfahrungen! Auch in Deutschland bestimmten bis in die 70ger Jahre hinein die Männer über ihre Frauen, beispielsweise musste der Ehemann in den 50ger Jahren einer Operation seiner Frau zustimmen oder bis 1977 ihren Arbeitsvertrag unterschreiben, der Lohn ging an ihn.

„Die Gleichberechtigung muss hart erarbeitet werden - bis heute!“ sagte Christa Jordan, ehrenamtliche Leiterin im Frauentreff Interkulturell und Gast des Weltfrauentages. Sie knüpfte an die Alltagserfahrungen und erzählte wie sie 1959 gegenüber ihrem Vater den Führerschein „ertrotzen“ musste, da er sich nicht vorstellen konnte, dass ein junges Mädchen sicher ein Auto steuern könnte. Eine andere Frau berichtete von den gegenüberliegenden Buben- und Mädchenschulen in Landsberg, die zeitversetzte Pausen abhielten, damit sich die Schüler auf keinen Fall zu sehen bekamen.

Als Höhepunkt der Veranstaltung wurde der Film „Zwischen Welten!“ gezeigt. Junge Frauen mit Migrationshintergrund schilderten darin Einblicke über ihre Welt zwischen verschiedenen Kulturen. Sie erzählten von persönlichen Erfahrungen und erlebten Konflikten. Die Erlebnisse regten die anschließende Diskussion an und bestätigten den Eindruck „Die Gleichberechtigung muss hart erarbeitet werden - bis heute!“

Seit März 2015 begleitet das Mehrgenerationenhaus Mütter mit Migrationshintergrund aus dem Landkreis Landsberg auf ihrem Weg in eine Erwerbstätigkeit. „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ (SiB) wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Ab 2017 ist das Programm um SiB-Flucht erweitert worden, um auch Mütter mit Fluchtgeschichte im Landkreis zu erreichen. Infos erteilt Betina Ahmadyar unter der Rufnummer 08191-3052791

Bürgerreporter:in:

Anke Wilk aus Landsberg am Lech

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