Novemberlesung beim Autorenkreis
Einen vergnüglichen und spannenden Abend erlebten die Zuhörer bei der Novemberlesung des Landsberger Autorenkreises. Gleich zu Anfang entführte Helmut Glatz in ein phantastisches Land, wo die seltsamsten Geschichten auf den Bäumen wachsen. Philosophisch angehaucht war der Text Joachim Giebelhausens über den großen Regisseur, der aus dem fernen Jenseits das menschliche Welttheater dirigiert. Neu in den Autorenkreis hatte Susanne Sticker gefunden. Die Schondorferin las drei kurze, pointierte Geschichten, in denen sie unter anderem die angespannte Atmosphäre im Wartezimmer eines Arztes schilderte. Höchst originell die „Mehrwegerzählung“ von Boris Schneider. Er ließ das Publikum selbst teilhaben am Fortgang der Handlung: „Soll ich den Aufzug nehmen oder entscheide ich mich fürs Treppensteigen?“ Je nach Wahl wurden die Zuhörer dann in immer wieder andere Abenteuer geführt.
Versiert im Umgang mit Wortspielen und Aphorismen zeigte sich Günther Bohn mit einem Strauß bunter, verwegener Gedanken unter dem Motto „So stell ich mir die Liebe vor“. Klaus Köhler rezitierte diesmal nicht nur seine kunstvoll gereimten Stanzen, sondern auch ein stimmungsvolles Herbstgedicht in plattdeutscher Mundart. Zum Schluss dann noch ein „ökologisches Gedicht“ von Doris Giebelhausen, „Das Seegrundstück“, in dem sie, lyrisch gefasst, die Bebauung am Ammeseeufer thematisierte.
Wie früher in den Spinnstuben verbrachten die Zuhörer diesen langen, kalten Novemberabend mit spannenden Geschichten und schönen Gedichten. Und das ist, so stellte Moderator Boris Schneider abschließend fest, nicht die schlechteste Alternative zum aktuellen Fernsehprogramm.
Bürgerreporter:in:Helmut Glatz aus Landsberg am Lech |
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