Jubiläumslesung beim Landsberger Autorenkreis

Landsberger Autorenkreis zur Feier seines fünfjährigen Bestehens.
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  • hochgeladen von Helmut Glatz

Etwas Besonderes hatte sich der inzwischen kräftig gewachsene Landsberger Autorenkreis zur Feier seines fünfjährigen Bestehens ausgedacht: Es sollten diesmal nur Autoren aus der Region südlich der Kreisstadt lesen. Und der Erfolg gab der Idee recht: Das romantische Gasthaus Seerose in Welden fasste die Zuhörer kaum, und nicht weniger als acht „Südlichter“ hatten sich als Vortragende gemeldet.

Den Lesereigen begann Martje Herzog, selbst in Welden wohnhaft, mit einer klassisch gereimten Liebeserklärung an ihren kleinen Heimatort: „Ich singe ein Lied von Welden am Weiher“. Roland Greißl, Organisator und Moderator der Veranstaltung, las einen hochaktuellen Text zum Thema „Menschen aus der Retorte“, der, obwohl im Kleid der Satire daherkommend, den Zuhörern das Blut in den Adern erstarren ließ.

Ebenfalls gesellschaftskritisch die Gedichte von Maria Möhrle aus Peiting: Plakative Texte, die Bildungselend, Leistungsgesellschaft und die „eiskalte Arbeitswelt“ aufs Korn nahmen. Einen Ausflug in vergangene Zeiten unternahm Maria Schütze-Bergengruen. Ihre Erinnerungsbilder aus der Kindheit entführten in das Haus ihres berühmten Vaters Werner Bergengruen; eine untergegangene, glückliche Welt im Berlin der frühen Dreißigerjahre. Lore Kienzl, Bildhauerin und Autorin aus dem Fuchstal, zeichnete wunderbar poetische Bilder: Sie erzählte in ihren Gedichten von Sternennächten, den Olivengärten ferner Inseln, aber auch von den „trüben Augen der toten Fische am Stand“.

Ganz anders wiederum die nächste Vortragende: Heidi Kjaer, Mundartdichterin aus Schongau, berichtete in meisterlichen Reimen nachdenklich-schelmisch von Mann und Frau, von Freud und Leid, vom Leben und Sterben der Menschen. Anschließend – die Reihenfolge wurde ausgelost – Hans Schütz aus Lechbruck. Er brachte einen kleinen Querschnitt aus seinem jüngsten Gedichtband „Ich nehm´das Tagesgedicht“: Texte, die einen weiten, poetischen Bogen spannten vom heimischen Lechtal bis nach Kreta und zum fernen Island: „Am großen Mückensee klirrten die Fahnen im Eiswind.“ Und zum Schluss die Fuchstaler Autorin und Verlegerin Monika Wunderlich mit einer spannenden Kurzgeschichte, die in eine Berliner WG entführte und die aufregenden 68er Jahre wieder auferstehen ließ.
„Über 70 Literaturveranstaltungen wurden in den vergangenen fünf Jahren durchgeführt“, hatte Helmut Glatz, der Gründer des Autorenkreises, ausgerechnet. „Viele Höhepunkte waren darunter mit wunderbaren Texten und literarischen Kostbarkeiten.“ Der Abend in Welden, dessen waren sich die Zuhörer einig, gehörte sicher dazu.

Auf dem Bild sind zu sehen:
Die "Südlichter", von links nach rechts:
Maria Schütze-Bergengruen, Martje Herzog, Heidi Kjaer, Roland Greißl, Hans Schütz, Monika Wunderlich, Lore Kienzl, Maria Möhrle.

Bürgerreporter:in:

Helmut Glatz aus Landsberg am Lech

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