„Irgendwann vergisst man die TV-Kameras komplett!“
Am 02.07.2007 ging die siebte Staffel von Big Brother zu Ende.
Die Bewohner verbrachten 150 Tage im Haus. Michael heißt der
glückliche Sieger, der sich über 250.000 EURO freuen darf. Bernd Aue sprach mit der charmanten Finalistin Kathrin aus Landsberg a. Lech kurz nach ihrem Auszug:
Warum hast du dich eigentlich damals bei Big Brother beworben?
Als der Bewerbungsaufruf im TV lief, hat sich gerade mein Leben komplett geändert. Meine Beziehung war gerade vorbei, ich musste mir eine neue Wohnung und einen neuen Job suchen. Ich dachte mir: Probier es einfach mal. Bewirb Dich. Es war eine ganz spontane Entscheidung.
Warum hat man genau dich ausgewählt?
Es gab ein offizielles Casting zur siebten Staffel von Big Brother und nach dem Auswahlverfahren habe ich erfahren, dass ich dabei bin. Eine konkrete Begründung für meine Auswahl wurde mir nicht mitgeteilt.
Hat sich deine Persönlichkeit durch BB verändert
(Selbsteinschätzung)?
Ich habe neue Dinge über mich gelernt und sehe einiges an mir
kritischer, aber verändert habe ich mich definitiv nicht.
Was waren deine persönlichen Highlights bei Big Brother?
Singen auf der Bühne in einer Live-Show. Das war der absolute
Wahnsinn und zählt deshalb zu meinen Highlights im „Big Brother“- Haus. Zudem die Erkenntnis, dass ich meine Höhenangst einfach nicht überwinden kann. Ich sollte in meiner Challenge in 27m Höhe eine Kletterwand bewältigen. Das ging überhaupt nicht. Ansonsten hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich so viele Fans (mehr als gedacht) gewinnen konnte.
Was/Wer hat dich am meisten genervt?
OK, da muss ich nachdenken. Am meisten hat mich der ewige
Krach mit Eddy genervt. Das hat mir das Leben im Haus natürlich sehr erschwert. Im Haus ist man definitiv überempfindlicher als draußen. Die Emotionen sind bestimmt 100x höher, weil man keine Rückzugsmöglichkeit hat, weil man 24h lang rund um die Uhr mit den Leuten konfrontiert ist, da liegen die Nerven einfach blank. Draußen hätte ich in vielen Situationen wesentlich gelassener reagiert. Auf jeden Fall. Mit Eddy speziell wäre ich auch außerhalb von BigBrother aneinander geraten.
Wie fühlt man sich, wenn man 24h beobachtet wird bzw. vergisst man irgendwann die Kameras?
Doch! Ich habe die Kameras tatsächlich komplett vergessen. Man lebt dort einfach nur. Es ist einem nicht bewusst, dass alles ausgestrahlt wird. Die einzigen Momente, in denen die ständigen Beobachtungen registriert werden, sind die Live-Shows. Hier steigt plötzlich die Nervosität bzw. Aufregung, obwohl man eigentlich immer vor der Kamera steht. Die Live-Shows sind jedoch besonders spannend und
nervenzerreißend.
Waren alle Bewohner authentisch oder schlüpften einige in eine Rolle (viel Schauspielerei oder tatsächlich Reality-TV)?
Ich bin der Meinung, dass alle Bewohner im Haus sie selbst bzw. echt waren. Ich kann es aber natürlich nicht beurteilen, da ich die Leute auch nur so kenne, wie sie sich im Haus gegeben haben. Aber ich würde dennoch behaupten, dass alle so waren, wie sie sind.
Hat Michael aus deiner Sicht zurecht gewonnen oder hattest du einen anderen Favoriten?
Mein Favorit war bereits nach den ersten zwei Wochen der Michael, weil er einfach ein angenehmer Mensch ist. Den muss man einfach mögen. Er ist absolut authentisch und sehr sympathisch und zeigte seine Emotionen ganz deutlich. Michael ist einfach echt.
Hast du neue Freundschaften im Haus geschlossen, die künftig gepflegt werden sollen?
Wir haben konkret vereinbart, dass wir uns auf dem Münchner
Oktoberfest treffen wollen. Ansonsten will ich zu einigen Bewohnern (Michael, Doreen, Leon, Janine) auf jeden Fall den Kontakt halten. Sehen können wir uns sicherlich aufgrund der teilweise großen Distanzen nicht allzu oft, aber wir wollen in regelmäßigem, telefonischem Kontakt bleiben.
Hast du nach deinem Auszug Szenen aus dem Haus gesehen, die den Erhalt einer Freundschaft selbst zu engeren Personen im Haus eigentlich unmöglich machen?
Es gab viele Szenen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte bzw. teilweise sogar ein wenig schockiert war. Aber ich denke, dass im Haus eine komplett andere Situation gegeben war als draußen. Die Bewohner stehen dort eben unter einem gewissen Druck. Deshalb lasse ich mich davon auch überhaupt nicht beeinflussen, das hake ich einfach ab und fange mit den Menschen von vorne an.
Wie steht es aktuell um das (Medien-) Interesse an deiner
Person?
Ich bin angenehm überrascht. Ich hätte zuvor nicht gedacht, dass ich so oft auf der Straße angesprochen werde. Ich hätte mir das Feedback v.a. auch negativer vorgestellt, aber ich erhalte ausschließlich positive Reaktionen. Das freut mich sehr. Die Medien sind noch nicht auf mich zugekommen. Dir gebe ich seit meinem Auszug das erste Interview!
Wie sieht deine weitere Zukunft (in Landsberg) aus?
Ich bin komplett in mein altes Leben zurückgekehrt. Einen neuen Job wollte ich mir schon vor Big Brother suchen und das werde ich jetzt auf jeden Fall auch weiter forcieren. Gegen Angebote im Medienbereich wie z. B. Moderation würde ich mich natürlich auch nicht wehren.
Hätte es dir gefallen, wenn dein Hund längere Zeit im Haus
verbracht hätte?
Ich hätte mir damals natürlich schon gewünscht, dass mein Hund Sheila länger im Haus bleiben kann. Das war schon sehr traurig, dass sie nur eine Nacht dort war und hat auch meine Entscheidung stark beeinflusst, dass Haus freiwillig zwischendurch zu verlassen.
Wo führst du denn deinen Hund konkret aus?
Mit Sheila fahre ich immer an andere Fleckchen in der Region,
an denen ich sie frei über die Felder laufen lassen kann. Feste
Touren habe ich jedoch keine.
Gab es Sex-Szenen im Haus? Wie stand es bei dir in Sachen Liebe?
Von Sexszenen im Haus habe ich nichts mitbekommen. Wir hatten aber zwei Liebespaare. Für mich selbst war definitiv kein Mann dabei, mit dem ich mir eine Beziehung hätte vorstellen können. Aber wenn, hätte ich persönlich meine Gefühle definitiv nicht unterdrückt.
Wie müsste dein Traummann aussehen?
Das kann ich gar nicht genau sagen. Ich habe kein spezielles
Grundschema, sondern da muss es einfach funken.
Wie haben deine Familie bzw. deine Freunde nach deinem Auszug auf dich reagiert?
Wir sprechen ausführlich über meine Zeit bei Big Brother, aber meine Familie und meine Freunde halten mir keine „peinlichen“ Szenen vor.Sie kennen mich, so wie ich bin und waren deshalb nie überrascht von meinem Verhalten im Haus.
Das Interview führte Bernd Aue von TrendyOne, Fotos: Endemol, Bernd Aue
Bürgerreporter:in:Sabine Zink aus Aichach |
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