Die Urwaldklinik heute.
Mit viel Engagement und Enthusiasmus begeisterte Dr. Hans Alzinger Mitglieder und Gäste der Arbeitsgruppe 60plus der Landsberger SPD. Dr. Alzinger weckte mit seinen Bildern aus Lambarene großes Interesse am Lebenswerk von Dr. Albert Schweitzer. In seinem Vortrag hat er das Land in Zentralafrika vorgestellt, in dem sich Schweitzers Klinik befindet. Albert Schweitzer war eines der letzten Universalgenies. Er war Doktor der Theologie, der Philosophie und der Medizin, schrieb theologische und philosophische Grundlagenwerke und war zu seinen Lebzeiten auch als geschätzter Orgelspieler und als Fachmann für den Orgelbau bekannt.
Das Jahr 2013 war ein Jubiläumsjahr für das Werk Albert Schweitzers. Im Frühjahr 1913 kamen er und seine Frau Helene mit dem Schiff in Gabun an und gründeten in Lambarene ihre "Urwaldklinik". Sie finanzierten sie mit eigenem Geld und gingen tatkräftig zu Werke. Heute ist daraus eine moderne Klinik geworden. Am Ufer des Ogowe-Flusses, nur wenige Kilometer südlich des Äquators, befinden sich auf 110 Hektar das heutige Krankenhaus, das von Schweitzer erbaute historische Spital und das Lepradorf, das Schweitzer aus dem Preisgeld für den Friedensnobelpreis errichtet hat.
Mit jährlich etwa 25.000 Behandlungen, davon wird ein Großteil ambulant durchgeführt, leistet das Schweitzer-Spital in Lambarene einen wichtigen humanitären Beitrag im Bereich der Medizin. An erster Stelle der Behandlungen steht heute noch Malaria. An dieser Krankheit leiden sehr viele Kinder in jedem Lebensalter. Weitere Behandlungsfelder sind die Tuberkulose und Buruli, eine der Lepra ähnliche Krankheit, die große, schmerzende und schwer zu behandelnde Geschwüre erzeugt. Ebenso sind Stationen für alle anderen Formen von Tropenkrankheiten vorhanden. Nicht zuletzt werden viele Erkrankungen der Atemwege behandelt und lebenswichtige Operationen im Klinikum durchgeführt.
Im Rahmen seiner Studienreise im Juli 2013 konnte sich Dr. Alzinger vor Ort davon überzeugen, dass in Lambarene – ganz im Sinne Albert Schweitzers – eine wichtige und sinnvolle Arbeit geleistet wird. Auch heute wird, wie damals bei der Errichtung des Schweitzer-Spitals, niemand abgewiesen.
Die Besucher im vollbesetzten Wiener Cafe der AWO waren weit über die vorgesehene Zeit hinaus aufmerksame Zuhörer. Eine Zuhörerin ergriff spontan einen leeren Brotkorb, um damit bei den Besuchern um eine Spende zu bitten. Bei der Übergabe der Sammlung an Dr. Alzinger versicherte dieser, dass er sich bei seinem Aufenthalt in Lambarene selbst davon überzeugen konnte, dass die Spendengelder des deutschen Albert-Schweitzer-Hilfsvereins im vollem Umfang zweckgebunden eingesetzt werden. Auch die Spende der Senioren der Landsberger SPD wird er an den Albert-Schweitzer-Hilfsverein übergeben. Dr. Alzinger, der seit 40 Jahren als Botschafter Albert Schweitzers unterwegs ist, bedankte sich bei Werner Gutmann, dem Leiter der Arbeitsgruppe 60plus, für die Einladung und bei den Gästen für die spontane Spendenbereitschaft.