Ängste, Träume, Sehnsüchte ...
Abenteuer, Träume und Sehnsüchte ...
Sie haben sich getraut! Junge „Nachwuchs-Autoren aus dem Kinderheim Sankt Alban nutzten das Kinderfest in ihrem Hause aus und präsentierten ihre Werke der Öffentlichkeit. Voll besetzt war das kleine, schwarze Autorenkreis-Zelt auf dem Gelände des Kinderheims, als die Schirmherrin der Veranstaltung, die Landsberger Autorin Renate Exsz, zuerst Texte aus ihren Büchern las, dann jedoch schnell dem Leseeifer der Kinder Platz machte.
Als routinierte „Profi-Autorin“, die auch vor dem Autorenkreis Landsberg schon gelesen hatte, trug die 15-jährige Marlene Bartos ihre Texte vor. Neben einer kreativen Piratengeschichte ist es vor allem ihr Gedicht „Was tun?“, das Einsamkeit, Dunkelheit und Ausweglosigkeit thematisiert und den Zuhörern unter die Haut geht.
Emilie Jilg, mit zehn Jahren die jüngste Teilnehmerin, las ein Bärenabenteuer, das gut ausging; gefährliche Piraten erwiesen sich zum Glück nur als ein Traum. Ihre elfjährige Schwester Marianne Jilg verhalf in einer ergreifenden Geschichte einem Bärenjungen dazu, seine Mutter wiederzufinden. Eine kleine Gespensterfreundin fand sie leider nur im Traum.
Als „Männer“ unter den Autoren wagten sich die Zwillinge Simon und Tobias Scherb ins Wortgefecht. Grausige Piraten steckten bei Tobias viele Kinder in einen Sack und entführten diese auf ihr Schiff – für immer! Ergreifend schildert er sein Erlebnis, wie er bei einem Spielmannszug mitmachen darf und den Beifall der Menschen genießt. Seinem Bruder Simon begegnet eines Nachts ein Gespenst – natürlich ein nettes. Erschütternd ist seine andere Erzählung: Ein Junge begegnet seinem Vater, als dieser um Mitternacht aus dem Grab steigt. Groß ist die Wiedersehensfreude bei beiden, doch leider erweist sich die Begegnung nur als Traum.
Ausdrucksstark und mutig haben sie gelesen, die jungen Autoren. Abenteuer, die sie gerne erleben würden, haben sie erfunden. Ein wenig haben sie wohl auch ihre Träume, ihre Gefühle, ihre Ängste und Sehnsüchte in die Texte gelegt. Sind sie da nicht ihren erwachsenen Autoren-Kollegen sehr vergleichbar?
Die „Autorenkreis-Urkunde“, die Joachim Giebelhausen jedem von ihnen am Ende überreichte, hatten sie sich jedenfalls redlich verdient.