Vom Fahrrad zu Auto & E-Bike, 40 Jahre Autohaus Maimann.

Laurin&Klement, Typ 1 3/4, Skoda Museum Mlada Boleslav | Foto: Ralf Roletschek Wikipedia.
2Bilder
  • Laurin&Klement, Typ 1 3/4, Skoda Museum Mlada Boleslav
  • Foto: Ralf Roletschek Wikipedia.
  • hochgeladen von Hans Bucsek

Vaclav Klement, der einen kleinen Buchladen in Jungbunzlau - so hieß das heutige Mlada Boleslav in Tschechien - besaß, kaufte sich ein Fahrrad der Marke Seidel und Naumann aus Dresden. Sein ganzer Stolz mit einem sogenannten Germania Fahrrad durch Jungbunzlau zu fahren war nicht von langer Dauer. Nur kurze Zeit verging bis Klement bemerkte, dass sein Fahrrad nicht den hohen Ansprüchen genügte, die der Kunde an das Produkt und der Hersteller an seinen Ruf stellte. Der Rahmen war verzogen, das Hinterrad ließ sich nicht mehr richtig justieren und die Kette rutschte ständig vom Zahnkranz. Klement schickte das Fahrrad mit einer Mängelbeschreibung und der Bitte um Reparatur an die Filiale des Herstellers in Prag. Von dort kam postwendend die Antwort. Man möge doch das Schreiben in einer dem Hersteller verständlichen Sprache verfassen. Klement hatte natürlich in seiner Heimatsprache Tschechisch geschrieben. Über den Vorgang war Klement so erzürnt, dass er daraufhin mit dem Maschinenbauer Václav Laurin eine eigene Fahrradfabrik gründete und fortan verkauften sie unter dem Namen Slavia selbst hergestellte Fahrräder.

Es dauerte nicht lange bis Václav Laurin für einen Fahrradrahmen einen Motor konstruierte, der Fahren ohne Muskelkraft ermöglichte. Nicht nur Fahren war im Trend auch Forderungen nach Lastentransport ließen sehr schnell Vehikel mit drei und vier Rädern entstehen. 1905 produzierten Laurin und Klement PKWs unter dem Namen L&K, die wegen ihrer hohen Qualität und vor allem auch wegen ihrer legendären Erfolge im gerade aufkommenden Motorsport in ganz Europa reißenden Absatz fanden.

Die immer größer werdende Nachfrage nach PKWs und die hohen Anforderungen an Fahrwerke, Reifen, Luftdruckbremsen sowie an ausgefeilte Motoren und Antriebe führte zu einem Zusammenschluss mit dem tschechischen Stahlgiganten Skoda. Diese Zusammenarbeit wurde eine Erfolgsgeschichte, die bis zum 2. Weltkrieg andauerte und während der Zeit des Kalten Krieges ein Schlummerdasein führte.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kam es zur Fusion mit dem VW-Konzern. 1995 wurde in Mlada Boleslav der Grundstein für eine PKW-Produktionsanlage gelegt, die zu den modernsten in Europa zählt. Heute produziert Skoda weltweit mehr als 800.000 Fahrzeuge pro Jahr. 142.000 wurden allein im Jahr 2011 in Deutschland verkauft. Daran war auch das Autohaus Maimann in Landsberg am Lech beteiligt.

1972 gründete Herbert Maimann in Landsberg am Lech den ersten Pannen- und Abschleppservice, mit Bergedienst für LKWs. Hinzu kam eine Shell-Tankstelle, die schnell zur umsatzstärksten in Landsberg wurde. Durch einen Grundstückserwerb von 11.000 qm in der Max-von-Eyth-Straße vergrößerte sich das Unternehmen und nahm die Marken Saab und Subaru unter Vertrag. Vier Jahre später kam Peugeot hinzu und ein neues Servicecenter mit 1.000 qm Fläche entstand. 2002 wird die Firma Maimann GmbH alleiniger Vollfunktionshändler im Marktverantwortungsgebiet Landsberg am Lech für die Marke Skoda. Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist auf acht angewachsen. Herbert Maimann engagiert sich bis heute als Sponsor verschiedener Sportvereine und war der erste Autohändler in Landsberg, der eine umweltverträgliche Alternative zu herkömmlichen Antrieben ins Angebot nahm. 2007 spezialisierte sich das Unternehmen auf den Einbau von Autogasanlagen. Zu einer Zeit in der Autogastankstellen noch mit der Stecknadel im Stadtplan zu suchen waren, hatte Herbert Maimann bereits das Ohr am Kunden und eröffnete auf seinem Firmengelände die erste Gastankstelle in Landsberg. Kundenzufriedenheit wurde bei Maimann stets großgeschrieben. Mit einem eigenen Qualitätsmanagement werden Verkauf und Serviceleistungen beim Kunden kritisch hinterfragt. In Sachen Kundenzufriedenheit zählt der Betrieb heute zu den 10 besten Skoda-Händlern in Deutschland. Zu diesem Erfolg tragen 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 4 Auszubildende, bei. Eine weitere Auszeichnung kam 2012 hinzu: der Betrieb wurde in den Club der Besten Skoda-Partner aufgenommen. Diese Auszeichnung wird nur 25 Skoda-Händlern in Deutschland zuteil.

Um nun den Bogen vom Fahrrad zu Auto & E-Bike zu schließen sind bei Maimann seit 2010 E-Bikes der Topmarken Flyer und Raleigh im Angebot. Als Flyer Exklusivhändler bietet das E-Bike-Zentrum Landsberg nicht nur Verkauf und Service, sondern das gesamte Equipment um elektromobil zu sein. Dies beginnt beim Zubehör, Verleih, geführten Fahrradtouren bis hin zu Akkuladestationen an denen unterwegs getankt werden kann. Die sogenannten Pedelecs, also Fahrräder mit Elektromotor, sind das ideale Verkehrsmittel in der Stadt oder für die sportliche Freizeit. Genau wie damals Vaclav Laurin mit dem Fahrrad eine Bewegung auslöste, hofft Herbert Maimann mit der Erweiterung seines Angebots um das E-Bike, umweltschonendes Fahren ins Bewusstsein der Lechstädtler zu rücken. Ein stolzes Jubiläum; 40 Jahre im Dienst des Autofahrers sind Anlass für Herbert Maimann seine Tochter Birgit verantwortlich in die Geschäftsleitung einzubinden, die die erfolgreiche Familientradition fortführen möchte.„

Laurin&Klement, Typ 1 3/4, Skoda Museum Mlada Boleslav | Foto: Ralf Roletschek Wikipedia.
Auto & E-Bike, Firmenphilosphie bei Maimann
Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.