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Mundart beim Autorenkreis

  • Heidi Bihler liest "Katzenjammer" in schwäbischer Mundart.
  • hochgeladen von Helmut Glatz

„Redn, schwätza, snaaken, babbeln“ war das Motto der Juniveranstaltung des Landsberger Autorenkreises, die dem Thema Mundarten gewidmet war. Und nachdem Moderator Dietrich Kothe einen kurzen, aber umfassenden Überblick über die Entwicklung der Sprache vom Althochdeutschen bis zu den heutigen Idiomen gegeben hatte, ging die unterhaltsame Reise durch die deutschen Dialektlandschaften los. Nicht weniger als zwölf Mundartsprecher hatten sich in die Leseliste eingetragen, und - dem Los folgend – begann Erika Maier mit lustigen Geschichten über den Drucker Franzl, einem niederbayerischen Gauner und Schelmen.

Noch ganz in heimatlich-bekannten Gefilden bewegte sich Heidi Bihler, in Waal gebürtig, mit den Klagen und Sorgen eines schwäbischen Katzenfreundes. Bairisch waren die „Neili-Gedichte“ von Helmut Glatz; seltsame Begebenheiten, denen man nicht unbedingt Glauben schenken musste. Danach ein tiefsinniges Gespräch der beiden Amateurphilosophen Knacke und Beisel über den Besuch einer „Venissarsch“. Dann aber ein weiter Sprung in den hohen Norden: Klaus Köhler berichtete in echtem Platt von seinem Geburtsort, dem allseits bekannten und berühmten Dorf Löja in Schleswig - Holstein, und Martje Herzog rezitierte plattdeutsche Gedichte über Reinke Voss, dem Fuchs, und Poch, dem Frosch. Für das Verständnis der süddeutschen Zuhörer eine echte Herausforderung! Weiter ging es, quer durch die mitteldeutschen Dialekte: Klaus Welter erzählte von seiner Heimat Aschaffenburg, einer Dialekt-Enklave, wo man eine rheinpfälzische Mundart spricht, und Wiegand Lange, Schriftsteller und Publizist, brachte Beispiele und Wortspiele der „maulfaulen“ Hessen. Etwas ganz Besonderes hatte sich Joachim Giebelhausen ausgedacht: Er übersetzte aus seinem Buch „Auf der Guillotine ist das Telefonieren mit Handy verboten“ ins Kölsche Platt, was seiner Nonsensgeschichte von den musikalischen Bohnen eine besondere Lebendigkeit verlieh.

Gleich drei Teilnehmerinnen erinnerten an die schlesische Mundart. Gudrun Wuchner trug ein Gedicht „Uff da Thienla-Gucke“ über Bräuche und Vergnügungen in ihrem Geburtsort in Sudetenschlesien vor, Anita Seeberger erzählte von einem Wegweiser in ihrem Garten in Kaufering, der sie an die alte Heimat erinnert, und Edith Bräuer pries in wohlgesetzten Versen die Schönheit der niederschlesischen Mundart. Mit drei Andechs-Gedichten, in denen der Patriot, der Genießer und schließlich der Klosterpater zu Wort kommen, führte Dietrich Kothe in den oberbayerischen Raum zurück. Drei Stunden hatte die Dialektreise gedauert, und sie war den Zuhörern keine Sekunde langweilig geworden. Im Gegenteil: Es war wieder einmal der beeindruckende Beweis erbracht worden, dass die Dialekte häufig vielfältiger, reicher und ausdrucksstärker als die Hochsprache sind. (Nur schade, dass sich an diesem Abend kein Vertreter des Lechroaner Dialekts in das Forum verirrt hatte!)

  • Heidi Bihler liest "Katzenjammer" in schwäbischer Mundart.
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  • Gudrun Wuchner liest ein Gedicht aus ihrer Heimat in Sudetenschlesien.
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2 Kommentare

Danke Mundart muss gefördert werden

In jedem Dialekt kann man bei genauestem Hinhören, eine Herzenmelodie erkennen. Das sind Klangfarben, die in der klassisch vorgetragenen Gedichtform, sehr selten hörbar sind
In Dialektform schreiben, kommt beim Hörer leicht und locker an. In Wirklichkeit ist es die schwerste Form des Schreibens. Wer gelesen werden möchte, wird im Dialektbereich schnell feststellen, dass der Zuspruch der Leser verhalten ausfällt.
Beispiel: der Nord-bzw.Ostfriese wird kaum der bairisch gefärbten Mundart folgen können. Und umgekehrt genauso.

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