Kauferinger rudern auf der Ostsee
Auf den Spuren des „Landarztes“ wähnten sich die Erwachsenen (Masters) des Ruder Club am Lech Kaufering auf Ihrer diesjährigen Ruderwanderfahrt, erkundeten sie doch unter dem Titel Kultur, Natur und Sport die Schlei und ihre Umgebung. Schleswig, Lindaunis, Kappeln (im Fernsehfilm Deekelsen genannt) und Eckernförde waren die Stationen. Mit dem Ruderboot wurde sportlich die Natur der Schlei und der Eckernförderbucht erkundet. Unter den Klappbrücken in Lindaunis und Kappeln wurde problemlos durchgefahren, da diese nur für die Segelboote und andere große Schiffe geöffnet werden müssen. Die Betonung liegt übrigens auf ~ nis, da Nis eine Nase, eine Landnase oder Halbinsel bedeutet. Kultur boten u.a. geschichtliche und Gemälde-Ausstellungen des Landesmuseums in Schloss Gottorf in Schleswig, die kleinen Städte selbst mir ihrem dänisch-norddeutschem Charme und natürlich Heithabu. Die Wikinger hatten in der Zeit von etwa 800 bis 1.100 n.Ch. (etwa zur Zeit Karls des Großen) mit Heithabu hier eine sehr bedeutende Handelsstadt, welche sogar in arabischen Annalen erwähnt worden ist. Am westlichen Ende der Schlei am heutigen Haddebyer Noor (Seitenarm der Schlei) wahren vor einigen Jahren Ausgrabungen sehr erfolgreich, da keinerlei Überbauungen vorhanden waren. Einige Häuser konnten wiederaufgebaut und heute besichtigt werden. Wesentliche Fragmente von Kriegs- und Handelsschiffen konnten aus dem Noor geborgen werden. In einem Museum werden heute die Fundstücke mit sehr ausführlichen Informationen ausgestellt. Die Geschichte Schloß Gottorfs in der Stadt Schleswig ist mit den Anfängen einer Wasserburg zurück zuführen auf die Zeit der ersten Christianisierung im Raum Schleswig- Holstein um Elfhundert. Die Stadt Schleswig entstand aus einem Fischerdorf am Nordufer der Schlei nach dem gewaltsamen Niedergang von Heithabu.
Höhepunkt des ruderischen Teils der Wanderfahrt war ein Trip ausgehend von Kappeln an Maasholm und Schleimünde vorbei bis auf die Ostsee. Die Rückfahrt von Kappeln am nächsten Tag musste leider in Arnis wegen aufkommenden Sturmes und von den Ruderbooten nicht zu bewältigenden Wellen abgebrochen werden. Arnis ist mit knapp über 350 Einwohnern die kleinste Stadt Deutschlands und eigentlich nur ein Fischerdorf mit ein paar Werften. Bereits 1844 wurde es aber bereits als Sommerfrische erwähnt. Ein Bummel entlang der „langen Straße“ mit entzückenden kleinen Häuserfronten, es ist die einzige Straße, ließ die Ruderer den Abbruch der Fahrt verschmerzen, insbesondere weil dann auch noch im „Gode Wind“ die verbrauchten Kräfte wieder aufgefrischt werden konnten.
Text: Uli Wallenda