Gut zu Fuß im barocken Eichstätt

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Einen Sommertag prognostizierte der Wetterdienst. Den nutzten ehemalige Kol-leginnen und Kollegen der Post für eine Fahrt nach Eichstätt. Bei herrlichem Sommerwetter begann die Fahrt über Augsburg, Rain am Lech, Neuburg an der Donau bis Eichstätt. Im Bus begrüßte Werner Schnappinger, der Vorsitzende der Stiftung Post, Telekom und Postbank, 50 Postseniorinnen und -senioren. Das Pro-gramm mit Fahrtroute, Stadtführung, Mittagsbewirtung wurde von Wastl Oswald zusammengestellt und exzellent organisiert. Allen die nicht so gut zu Fuß waren, nannte er noch das eine oder andere Cafe zum Rasten. Nicht ganz so viel Erfolg hatte Hermann Vizthum mit seinen unterhaltsamen Informationen zu Se-henswürdigkeiten, die an der Strecke lagen. Ab Augsburg zog dichter Nebel über die Landschaft, der erst in Eichstätt den Blick auf die Umwelt wieder frei gab. Kurz hinter dem Eichstätter Bahnhof übernahm die Stadtführerin, Marion Mark-ward, eine von zwei Gruppen. Nach ein paar Schritten über einen Steg, der die Altmühl querte, ging es in die historische Altstadt. Der Slogan „barockes Juwel im Naturpark Altmühltal“ trifft nirgendwo besser zu als auf die Stadt Eichstätt. Eichstätts barockes Ambiente begeistert mit meisterhaften Bauten und Plätzen. Erster Halt war der Marktplatz. Hier befinden sich das Rathaus, der Willibalds-brunnen, die Reste der Collegiata-Pfarrkirche und das mittelalterliche Gebäude-Ensemble Paradeis mit Häusern von Handwerkern. Damals bauten die Hand-werksmeister schon mehrstöckig, um ihre Arbeiter in Mietwohnungen unterzu-bringen. Ein paar Schritte entfernt steht die dreischiffige Hallenkirche, der Dom. Er geht auf den Gründungsbau des hl. Willibald zurück. Es soll bereits im 8. Jahr-hundert eine erste Steinkirche errichtet worden sein. Die heutige Kirche entstand im Wesentlichen in hoch- und spätgotischen Stilformen und wurde 1718 durch eine barocke Westfassade abgeschlossen. Ungewöhnlich ist ein reich verzierter Haupteingang, der nicht über die Stirnseite, sondern über das Seitenschiff ins In-nere führt. Zusammen mit dem Kreuzgang und dem zweischiffigen Mortuarium gilt der Dom als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Baudenkmäler Bay-erns. Fast gegenüber, im ehemaligen Jesuitenkloster die Schutzengelkirche. Die Renaissance-Kirche, wurde 1717 im Barockstil mit Stuckdekorierung und Fresken-ausschmückung in Gestalt von Engeln ausgestaltet. Die damalige theologische Gesamtthematik „Wirken der Engel im Heilsgeschehen“, führte zur Bezeichnung Schutzengelkirche. Der Säulengang des Klosters führt direkt zum Residenzplatz. Die Residenz Eichstätt, der ehemalige Sitz der Eichstätter Fürstbischöfe, ist ein dreiflügeliger Schlossbau der Barockzeit. Er wurde im 18. Jahrhundert durch den fürstbischöflichen Baumeister Gabriel de Gabrieli geschaffen. Maurizio Pedetti übernahm zwischen 1776 und 1780 die weitere Gestaltung und erweiterte den Platz um den Brunnen mit Mariensäule. Und wieder nur ein kurzer Weg in die Gaststätte Trompete. Neben Schnitzel und fränkischen Bratwürsten gingen eine Menge Schäufele über die Theke. Um 14:00 Uhr stand die Marion wieder vor der Türe und die ehemalige Klosterkirche Note Dame du Sacre Coeur, eines der be-deutendsten Barockbauwerke Eichstätts war unser Ziel nach dem Essen. Die Klosterkirche wurde im Jahr 1719 nach den Plänen von Gabriel de Gabrieli ge-schaffen. Großes Interesse fand der Klosterkräutergarten mit exotischen Kräu-tern und Gewürzen aus aller Welt. Die fürstbischöfliche Sommerresidenz war nächstes Ziel des Rundganges am Nachmittag. Der repräsentative Barockgarten entstand ab 1735. Drei Gartenpavillons stammen ebenfalls von Gabrieli. Heute hat der Hofgarten mit rund 180 Bäumen und Sträuchern in mehr als 50 Arten auch die Funktion eines botanischen Gartens. Nicht so ganz pünktlich fanden sich die müden Krieger zur Heimfahrt am Bustreffpunkt ein. Der Nebel war weg und Hermann Vizthum kam mit seinen Informationen noch so richtig in Fahrt. Er animierte sogar den Busfahrer einen kleinen Umweg, explizit für die Lechstädt-ler, zu fahren. Sie sollten mit einem Blick auf die Mündung des Lechs für den Ne-bel bei der Hinfahrt entschädigt werden. Gegenüber von Marxheim, etwa 12 km donauabwärts, mündet der Lech bei dem Dorf Lechsend in die Donau.

Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

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