Wer hilft mit? Ehrenamtliche Projekte suchen Unterstützung beim Praxistag EFI - "Erfahrungswissen für Initiativen"
Sie wollen aktiv und ein Nutzen für die Gesellschaft sein. Aber: Bürgerschaftliches Engagement soll auch Spaß machen und gut zum eigenen Profil passen! Das sind die Vorstellungen von 19 Teilnehmern einer weiteren Qualifizierung „Erfahrungswissen für Initiativen“, kurz EFI genannt, die heuer - wie bereits im Vorjahr - mit 10.000 Euro vom Freistaat Bayern gefördert wird. Diese umfangreiche Ausbildung zum seniorTrainer wird aktuell wieder im AWO-Mehrgenerationenhaus durchgeführt.
In Seminaren und Praxisübungen lernen aktive Ehrenamtliche nützliche Kniffe, um neue oder bestehende Projekte aus Jugendarbeit, Umweltschutz, Kunst oder Kultur in Schwung zu bringen. Das Mehrgenerationenhaus und die Nachbarschaftshilfe „Hand in Hand“ aus Geltendorf haben das Programm gemeinsam an den Lech geholt, die Moderation des Unterrichts übernimmt die Kommunikationstrainerin Christa Jordan aus Landsberg.
Mit großer Spannung folgten die Damen und Herren aus der aktiven Bürgerschaft jetzt den Ausführungen beim EFI-Praxistag: Engagierte Ehrenamtliche stellten hier Projekte vor, die noch Unterstützung suchen. „Bei einem „nein“ regt sich mein Widerspruch“, erzählte beispielsweise Barbara Niedermayr, ehrenamtliche Mutter-Kind-Kur-Beraterin im AWO-Zentrum. Sie setzt sich für Familien ein, die am Rande der Belastungsgrenze angelangt sind. Häufig muss sie Einspruch einlegen, wenn ihren Schützlingen der Kurantrag erst einmal abgelehnt wurde. Einschüchtern lassen will sich die couragierte Beraterin nicht, scheut es auch nicht, notfalls vor das Bundessozialgericht zu ziehen, um eine kranke Mama doch noch in die dringend notwendige Kur zu schicken.
Werbung für ein soziales Projekt machte auch Isolde Welzmiller, die in Landsberg einen Babysitter-Stammtisch und eine Vermittlungsbörse für Babysitter aufbauen möchte. „Wer kann mir bei der Öffentlichkeitsarbeit und Organisation helfen“, fragte sie in die Runde der künftigen seniorTrainer und war bald in ein lebhaftes Gespräch über Leihgroßelternschaft verwickelt. Elisabeth Pieter-Siede, Ergotherapeutin der Sozialtherapeutischen Einrichtung Landsberg, nutzte die Gelegenheit und warb als Beauftragte in Sachen Ehrenamt für die Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. „Wir suchen normale Menschen mit normalen Lebenserfahrungen“, erklärte sie und wünschte sich Begeisterte für Spiel, Sport und Gespräche. Den „Seniorencomputerkreis“ stellte Ernst Schatz vor. „Wer ein Problem hat, bekommt Hilfe aus unserer Runde“, versicherte der Software-Ingenieur. Über weitere Verstärkung wäre der Ehrenamtliche im „Unruhestand“ angesichts von zahlreichen Anfragen zu E-Mailversand, Text- und Fotobearbeitung sehr froh.
Zusätzliche Wertschätzung erfuhr die Qualifizierung EFI - "Erfahrungswissen für Initiativen" auch durch einen Besuch von Landrat Walter Eichner. Mit seiner Einschätzung zur Prognose des Landkreises gab er den Teilnehmern wichtige Impulse für ihr bürgerschaftliches Engagement und motivierte zur aktiven Gestaltung des Gemeinwesens. Von seiten der künftigen seniorTrainer wurde ihm signalisiert, dass sie unbedingt einen engen Schulterschluss mit der Freiwilligenagentur suchen. Diesen wichtigen Mosaikstein im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit im Landkreis stellte Dagmar Kalus als neue Leiterin der Börse im Landratsamt vor.
Bürgerreporter:in:Anke Wilk aus Landsberg am Lech |
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