TSV Ingeln-Oesselse / Wanderabteilung / Wanderung im Vorharz
TSV-Wanderabteilung auf dem Laves Kulturpfad
Am Sonntag, 21. September 2014 erhielten wir von unserem Wanderwart, Horst Schönwandt, eine Einladung, nach Derneburg zu fahren und den Laves Kulturpfad zu besichtigen. 21 Personen folgten dieser Einladung und wir fuhren über die A7 nach Astenbeck zum Schloss Derneburg. Das Wetter sah nicht ganz so einladend aus, sodass wir Regenschirme und Regencapes mitnahmen.
Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit wurde die längere Tour munter ausschreitend in Angriff genommen. Von Derneburg ging es vorbei am „Tempel“ Richtung Kanzelberg durch den Wald nach Hackenstedt. Dort fing es heftig zu regnen an und wir hörten von der „kleinen“ Gruppe, dass diese auf dem Rückweg ist. Wir hatten „Halbzeit“ und beschlossen weiter zu wandern. Über den Borbach ging es Richtung Königsberg nach Sottrum. Dort wollten wir gerade unter Bäumen eine Rast machen, als eine ältere Frau aus ihrem Garten uns winkte und rief. Wir wurden in ihr gemütliches Gartenhaus eingeladen und und konnten unsere Pause sitzend im Trockenen verbringen. Dankbar für die Einladung wanderten wir dann zurück nach Derneburg und erreichten nach 13 km das „Glashaus“.
Die langsameren Wanderer gingen mit 7 Personen zum Laves Kulturpfad. „Ach ja, Laves der Baumeister aus Hannover“. 1788 in Uslar geboren begann seine Ausbildung in Kassel bei seinem Onkel Jussow. Dessen Bauten für den Landschaftsgarten auf der Wilhelmshöhe zeigen den stilistischen Einfluss auf Laves. Nach seiner Italienreise begann seine Tätigkeit als Architekt in München und Berlin und eben auch in Hannover. Das Schloss Derneburg hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich, mit Mord, Besitzerwechsel, Augustinerkloster, Zisterzienserinnen, Reichtum und Armut. Das ehemalige Kloster Derneburg wurde in Folge der Anbindung des Fürstentums Hildesheim an das neue Königreich Hannover 1814 dem Grafen Ernst zu Münster vom englischen König geschenkt.
Der Graf gestaltete zusammen mit seinem Baumeister Georg Ludwig Friedrich Laves rund um das Schloss einen englischen Landschaftsgarten, dessen reizvolle Reste wir nun bestaunen konnten. Im Mausoleum, einer Pyramide, sind der Graf Ernst zu Münster , seine Frau und die Töchter aufbewahrt, seitlich von der Pyramide liegt sein Sohn und seine älteste Tochter begraben. 1992 hat die Gemeinde Holle den Wiederaufbau einer Fußgängerbrücke ermöglicht, damit wir am Mariensee vorbei zum Bootshaus kamen. Der Tempel auf dem Donnerberg mit den tragenden Säulen steht ganz im Zeichen der Griechenverehrung und wir haben ihn nur von außen besichtigt, da es anfing zu regnen. Im Wald wanderten wir weiter – dann fing es an zu „schütten“ und wir beschlossen, die Tour abzubrechen und erreichten nach 6 km das „Glashaus“.
Das ehemalige Gewächshaus ist nach Umbau und einer Sanierung ein Kultur- und Veranstaltungszentrum. Die historische 3-Teilung wurde wieder aufgenommen, in der Mitte ist das Café im Glashaus, im Weinhaus ist ein Ausstellungsraum und das ehemalige Feigenhaus ist Veranstaltungsraum. Wir saßen alle bei Kaffee und Kuchen zusammen und genossen bei dem Blick nach oben zum Glasdach die „Dekoration“ mit bunten Ahornblättern.
Ingrid Ruhmann
Bürgerreporter:in:Horst Schönwandt aus Laatzen |
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