Eine Ente zu Weihnachten
oder: Ente gut, alles gut
Bernd wünschte sich zu Weihnachten einen neuen Computer, und da er Anfang Dezember Geburtstag hatte, und um die Vorfreude zu erhöhen, bekam er da ein Softwarepaket samt einer Tabellenkalkulation der neuesten Version, und freute sich sehr darüber,
er hatte zwar schon die ältere Variante, doch in der neuen gäbe es viel mehr Zeilen und Spalten, und sie hätte auch eine neue Benutzerführung, die einigen gefiele und anderen nicht, eben ein anderes Menü, was er kurz erklärte,
danach meldete sich Bernd's Nachbar, der offenbar kein Computerfreak war, aus der Geburtstagsrunde zu Wort, und sagte
„Menü, das ist doch kein Menü, Ente mit Klößen und Rotkohl, das ist ein Menü“
Es herrsche nur kurz Schweigen, dann meinte Ines, das sei ja die Idee zu Weihnachten, denn jetzt wisse sie was es zu essen geben sollte, nämlich Ente, vielleicht in ihrer neuen Mikrowelle, und schaute ihren Mann hinsichtlich Weihnachtswunsch bedeutungsvoll an.
Das kam an, und Ines, die schon Gans und Puter, aber noch nie eine Ente zubereitet hatte, war fest entschlossen, es gibt Ente, Rezepte seien im Internet genug, meinte ihre Freundin Inge, da gäbe es
Ente klassisch
Ente festlich
Ente bayerisch
Ente köstlich
"Und Ente-setzlich" meinte Bernd, "die gab’s neulich in der Firma, da gibt’s auch Ente-tainment", und lachte sich kaputt.
"Wohl zum Ente-dankfest" meinte der Computermuffel, "mit deinem Chef als
Ente-tainer",
"nein" meinte Bernd, "das war kurz vor dem Ente-deckertag in Hannover gegen Ente der Sommerzeit und da kaute man entelos lange drauf rum.
Die beiden kamen in Fahrt, während Inge nun fragte, ob Bernds Bruder diesmal zu Weihnachten käme.
"Nein", sagte Bernd,die wohnen doch am Ente der Welt, und das sei zu weit für einen Kurzbesuch, wegen der Ente-fernung,
"vielleicht kommen sie gar nicht mit dem Auto", meinte Inge, "sie kommen mit Cäptn Kirk, und dem Raumschiff Ente-Prise"
Micha meinte nun, jedenfalls wissen wir da schon, wer Sportler des Jahres wird, dann haben wir das Ente-Ergebnis, klar, meinte der Muffel, sie debattieren ja schon, das geht jetzt ganz schnell, sie sind in der Ente-runde.
Ines beendete diese grammatikalischen Irrungen mit den Worten, „auf jeden Fall gibt’s zu Weihnachten Ente, und meine Schwägerin kann mir ja helfen, die hat ja schon zigmal-Ente gemacht“,
worauf Bernd antwortete "Das stimmt, und einmal muss es ja klappen"
"unbedingt" meinte der Muffel, "sonst wären wohl alle im Ente-fekt sehr ente-täuscht".
"So", sagte Ines, "also dann ein R-ente-zvous mit einer Ente und Ente der Debatte"
genau,
und eigentlich auch das Ente der Geschichte
bis auf eine Kleinigkeit,
Ines erlaubte mir (und das sehr gern), ihr Rezept preiszugeben
und das sah so aus:
Rezept für Ente
Vorspeise
geröstetes Knoblauch-Baguette mit getrockneten Tomaten und schwarzen Oliven, diese
eingelegt in einem Dressing aus Olivenöl, Basilikum, schwarzem Pfeffer aus der Mühle, einer Prise Meersalz und einem Schuss dunklem Balsamico.
Hauptgericht
Ente Provence mit Waldpilzen und gedünsteten Äpfeln, und Aprikosen aus der Dose, und einer Sauce aus Orangen und Apfelstückchen,
dazu Karoffelkroketten.
Nachtisch
Blaubeereis, versehen mit einem roten Streif der erotischen Piemontkirsche und geraspelten Walnussstückchen, übergossen mit einem Gläschen altem Cherry und einem Petit Four auf Lebkuchenbasis
na dann und hoffentlich:
Ente gut, alles gut, und das war's dann auch
ente-lich
Gerd Szallies
Bürgerreporter:in:Gerd Szallies aus Laatzen |
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