Invasion der Gamma-Eulen

In diesen warmen Hochsommertagen kommen sie in der Dämmerung und sie verschwinden wie auf Kommando gegen 22:30 Uhr. In dieser Zeit surrt, brummt, schwirrt und krabbelt es um und auf den Blüten unseres kleinen Gartens. „Motteninvasion“ dachte ich zunächst und lag damit nicht völlig verkehrt, denn der Volksmund bezeichnet alle Nachtfalter als „Motten“. Dann sah ich mir die nachtaktiven Schmetterlinge näher an und stellte fest, dass es im engeren Sinn keine Motten sondern „Gamma-Eulen“ (Autographa gamma) sind, die zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae) gehören. Folgendes habe ich über die Gamma-Eulen herausgefunden:

Gamma-Eulen sind nach einer markanten silbrigen Zeichnung auf der Flügeloberseite benannt, die dem griechischen γ sehr ähnlich sieht. Die Grundfarbe der Gamma-Eulen ist hell- bis dunkelbraun mit grau bis graublauen Flügelzeichnungen. Ihre Flügelspannweite kann 4 cm erreichen. Insgesamt sind der Körper und die Flügel leicht bis stark behaart. Ihr Rüssel ist sehr lang, so dass sie auch aus sehr tiefen Blütenkelchen Nektar saugen kann.

Die Gamma-Eulen sind einerseits Wanderfalter, die aus dem Süden zu uns kommen, andererseits sind sie aber auch bei uns heimisch. Sie kommen in Europa und Asien vor und gehören bei uns zu den häufigsten Nachtfaltern, die auch tagsüber aktiv sein können. Es sind unglaubliche Flugkünstler, wobei sie wie ein Kolibri vor einer Blüte im Schwirrflug verharren können, um den Blütennektar zu saugen. Sie erreichen, wenn sie sich vom Wind treiben lassen, Fluggeschwindigkeiten von mehr als 50 km/h und können in einer Nacht Strecken von mehr als 300 km zurücklegen. Dabei können sie Richtung und Geschwindigkeit ihres Fluges beeinflussen, wobei sie möglicherweise auf einen „inneren Kompass“ zurückgreifen.

Meine Fotos habe ich Ende Juli/Anfang August 2013 im Verlauf von vier Abenden aufgenommen.