Baggerarbeiten im NSG- und FFH Gebiet "ALTE LEINE"
Verehrte Naturfreundinnen und Naturfreunde,
leider habe ich heute einen negativen Bericht für alle, die unsere Leineaue lieben und schätzen gelernt haben. Da ich keine E-Kamera habe, konnte ich diesem Bericht keine Bilder hinzufügen. Es könnte sein, dass jemand mit einer E-Kamera sich diesen Ort, auf Grund meines Berichtes, anschaut.
Baggerarbeiten im NSG- FFH Gebiet „ALTE LEINE“
Am Samstag, 06.04.2011, ging ich, wie immer den Bereich des o. a. NSG ab und machte meine Naturbeobachtungen. Im NSG Teil Langer Teich wurde ich auf Baggerarbeiten an der Ostseite des Langen Teiches aufmerksam. Es wurden Ausbaggerungsarbeiten auf der Wiese gemacht, wobei große Erdhaufen zu sehen waren. Da der Lange Teich und das Wiesengelände östlich des Gewässers nicht nur unter Naturschutz stehen, sondern auch Teil des FFH Gebietes sind, bin ich entsetzt gewesen, dass eben dort während der Brut- und Setzzeit gearbeitet wurde. Es ist mir klar, dass bei solch groß angelegten Baggerarbeiten schließlich auch eine Genehmigung der Region, bzw. der Stadt Laatzen vorliegen musste..
Man stelle sich aus naturschützerischer Sicht einmal vor: Arbeiten mit schwerem Gerät in einem Areal, was unter Naturschutz steht und als FFH ( Fauna und Flora Habitat ) Gebiet ausgewiesen ist, und das auch noch während der Brut und Setzzeit; wo eine ganze Reihe von Vogelarten brüten, Frösche ihren Laich abgelegt haben etc., - etc. FFH Bereiche werden ja, soweit ich unterrichtet bin, nach europäischen Richtlinien behandelt. Wie können örtliche Behörden solche Genehmigungen so einfach nach Gutsherrenart erteilen? – Für mich, als ehrenamtlich arbeitender Naturschützer des NABU - Laatzen ein unfassbarer und nicht nachvollziehbarer Vorgang. Den Bürgerinnen und Bürgern wird nahegelegt, während der Brut- und Setzzeit nicht Büsche, oder Bäume zu beschneiden. In Naturschutzgebieten schon gar nicht und wird auch zu recht geahndet. Ich hege folgenden Verdacht:
1.) Es stand schon lange zur Diskussion, dass der Lange Teich entschlammt werden soll, da er schon zwei mal während der Sommermonate umgekippt ist. Es haperte am Geld.
2.) Im letzten Winterhalbjahr begannen Arbeiten am Langen Teich - Südseite, wie Bäume absägen und Büsche entfernen. Für mich folgernd also – Vorbereitungen für eine Entschlammung des besagten Gewässers. Da aber die Arbeiten wegen des zugefrorenen Teiches unterbrochen werden mussten,- ein klarer Zeitverlust.
3.) Jetzt nun die Erdarbeiten im Frühjahr auf der Wiese an der Ostseite des Langen Teiches, wo der Schlamm abgelagert werden soll, dem man unter vorgehaltener Hand nachsagt, dass er mit Fremdstoffen kontaminiert sein soll.
4.) Aus allem ist für mich folgendes anzunehmen ( Meine persönlichen Verdachtsmomente ):
a.) Geld war da, aber nur für einen gewissen Zeitraum.
b.) Warten bis zum nächsten Winterhalbjahr konnte man nicht, weil sonst das Geld nicht mehr zur Verfügung stünde.
c.) Also setzte man alle Hebel in Bewegung, damit eine Ausnahmegenehmigung der Behörde zustande kam. ( Für mich Polit- und Lobbyklüngel )
d.) Rechtliche Bedenken wurden wohl mit Argumenten, man tue ja schließlich etwas für den Naturschutz, wie Gewässererhaltung für Tier- und Pflanzenarten, vom Tisch gewischt, - etc.,- etc.
Für mich, als Naturschützer, sind das unverständliche Entscheidungen. Zumal der Naturschutzbund Gruppe Laatzen, aus naturschutzrechtlichen Gründen seine Arbeiten im NSG, die auch durch winterliche Verhältnisse abgebrochen wurden, nicht weiterführte. Was ja schließlich auch vernünftiger Weise nachvollziehbar ist.
Ich protestiere hiermit gegen diese Arbeiten während der Brut- und Setzzeit im NSG - und FFH – Gebiet.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Saemann
Bürgerreporter:in:Peter Saemann aus Laatzen |
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