Über die Klugheit und die Weitsicht der Laatzener Stadtregierung
Es zeugt von Kleinmut, wenn der Laatzener Stadtregierung Konzeptlosigkeit, mangelnde Weitsicht und wenig Klugheit unterstellt wird. Jeder klar denkende Bürger kann sich auf Anhieb anhand der nachfolgenden Beispiele vom genauen Gegenteil überzeugen:
Nehmen wir als erstes Beispiel die Laatzener Haushalte für die Jahre 2009 und 2010: Bekanntlich gingen ja Lehman Brothers am 15. September 2008 pleite und für jeden der etwas von Finanzen und Wirtschaft versteht war ab diesem Datum klar, dass nichts wieder so sein wird wie es vorher war. Es ist das große Verdienst unserer Stadtregierung, das nicht nur erkannt zu haben sondern der Welt-Finanz- und Wirtschaftskrise mit einem geradezu brillanten Schachzug Paroli geboten zu haben: Eine Krise gibt es in Laatzen nicht, sie findet hier definitiv nicht statt! Wie aus den Haushalten 2009 und 2010 hervorgeht, wird weiter unbeirrt und mit ruhiger Hand das Geld so ausgegeben, als sei nichts passiert. Viele Großprojekte, voran der Anbau des aquaLaatziums, sollen rechtzeitig zur Kommunalwahl 2011 fertig gestellt werden. Kein Projekt wird gestrichen, nichts wird verschoben! Im Gegenteil: In Rethen ist sogar ein neues Großprojekt aus der Taufe gehoben worden! Nerven wie Stahlseile hat unsere kluge und weitsichtige Laatzener Stadtregierung!
Viele Kommunen sind aufgrund der Welt-Finanz- und Wirtschaftskrise nicht daran vorbeigekommen, Sparbeschleunigungs-Beschlüsse zu fassen. Nicht so Laatzen! Dank einer genialen Erfindung der Stadtregierung muss in Laatzen nicht gespart werden! Das klingt zunächst unglaublich, ist es aber nicht mehr, wenn Sie das LAATZENER PROFIL erst einmal kennengelernt haben. Sie wissen nicht was das ist? Ganz einfach: So eine Art Flaschenteufel mit Artenschutz. Immer wenn jemand nach Einsparungen ruft, wird die Flasche geöffnet und der Flaschenteufel kommt heraus und ruft: "Grrrrr, Grrrrr, ich bin das Laatzener Profil" (siehe Bild 1). Und wenn der Flaschenteufel dann mit ein paar lächerlichen Milliönchen abgefüttert worden ist, wird er ganz friedlich und verschwindet vorübergehend wieder in seiner Flasche. Man muss schon ausgesprochen klug sein, um auf die Idee mit dem Flaschenteufel - Verzeihung: Laatzener Profil - zu kommen. Mit ihm erübrigt sich jede Sparbemühung! Einfach cool!
Im Schuldenvergleich mit anderen Kommunen in der Region Hannover ist Laatzen inzwischen auf dem Weg nach ganz ganz oben. Unsere Stadtregierung muss nur noch so erfolgreich wie bisher weiterregieren und die Pole-Position ist ihr nicht mehr zu nehmen. Fast immer, wenn die Laatzener spät abends auf der Suche nach der Sozialen Stadt an ihrem Rathaus vorbeiflanieren, sehen sie in der Management-Etage den schwachen Schein einer Energiesparlampe. Dann wissen sie, dass hier wieder der Erste Stadtrat und die Vorsitzende eines kleinen Ortsvereins bis spät nach Mitternacht zusammensitzen, um neue Ausgaben zum Wohl der Bürger zu ersinnen. Zugegeben, Laatzen war Ende 2009 zwar mit 1.184 Euro/Einwohner leicht höher verschuldet als zum Beispiel Burgwedel mit 29 Euro/Einwohner (siehe Bild 2). Daraus kann man auch ableiten, dass Laatzen rund 49.000.000 Euro weniger Schulden hätte, wenn die Pro-Kopf-Verschuldung so hoch wie in Burgwedel wäre. Gerne wird jedoch von unverantwortlichen Kritikern übersehen, dass hinter dieser Verschuldung auch ein Gegenwert steht, in erster Linie der des unverwechselbaren Laatzener Profils. Sehen Sie sich doch mal in Burgwedel ein wenig um: Die wissen ja nicht einmal, was ein Laatzener Profil überhaupt ist!
Oder nehmen wir als weiteres Beispiel für die Klugheit und Weitsicht unserer Laatzener Stadtregierung den aquaLaatzium-Anbau, der zur Zeit erstellt wird und dessen Kosten sich sehr positiv entwickelt haben. Während unsere Stadtregierung die Baukosten zu Beginn der Überlegungen mit 3.500.000 Euro veranschlagt hat, sind es zur Zeit lediglich nur noch 9.350.000 Euro. Aus dieser geringfügigen Erhöhung mag der oberflächliche Betrachter eine gewisse Konzeptlosigkeit herauslesen, die sich allerdings in das Gegenteil verkehrt, wenn man die Vision unseres Bürgermeisters kennt: "Das aquaLaatzium soll den Haushalt entlasten". Hiermit lässt unser Bürgermeisters in seiner zurückhaltenden Art durchblicken, dass das aquaLaatzium sich zweifelsohne zu einer Geldmaschine entwickeln wird. Jede zusätzliche Erhöhung der Baukosten wird somit die Stadtkasse noch fröhlicher klingeln lassen. Es wäre ja geradezu fahrlässig, wenn unsere kluge und weitsichtige Stadtregierung auf weitere zusätzliche Baukostensteigerungen verzichten würde, womit natürlich niemand rechnet. Wer jetzt noch behauptet, das aquaLaatzium sei ein Fass ohne Boden, dem ist nun wirklich nicht mehr zu helfen. Der Tag scheint nicht mehr fern, an dem den Laatzenern, wenn sie an ihr aquaLaatzium denken, noch die Tränen in den Augen stehen werden.
Oder nehmen wir als Beispiel das Hallenbad Rethen, das mit seinen exorbitant hohen Zuschussbedarf von sage und schreibe 66.400 Euro pro Jahr geradezu eine unverzügliche Notbremsung zur Sicherung der städtischen Finanzen herausgefordert hat. Da Gefahr im Verzuge war und da darüber hinaus der spartanische aquaLaatzium-Anbau gegenfinanziert werden musste, wird unsere weitsichtige Laatzener Stadtregierung das Rethener Hallenbad noch im Jahre 2010 für den lächerlichen Betrag von 150.000 Euro abreißen lassen. Dieses summa summarum geradezu gigantische Einsparergebnis ließ unsere Stadtregierung aber immer noch nicht ruhen. An Stelle des Hallenbades soll nun ein schlichtes kleines Familienzentrum für nur 4.550.000 Euro gebaut werden, wobei der jährliche Zuschussbedarf bei lediglich 700.000 Euro liegen wird. Familienzentren haben sich ja besonders im Bereich sozialer Brennpunkte bewährt und da lag es doch nahe, diese Erkenntnis den Rethenern zugute kommen zu lassen. Sie können jetzt beruhigt der Zukunft entgegensehen: Endlich, endlich wird ihr ungeliebtes und verschmähtes Hallenbad abgerissen und endlich, endlich wird an selber Stelle das lang herbeigesehnte Familienzentrum gebaut. Und die in der Summe erzielte Einsparung im Vergleich zum Rethener Hallenbad, das kann jeder nachrechnen, ist geradezu unheimlich.
Unverantwortliche Zeitgenossen haben in Rethen doch tatsächlich die Stammtischparole ausgegeben, die Stadtregierung wolle mit den Millionen für das Familienzentrum Wählerstimmen kaufen, um die Kommunalwahl 2011 zu gewinnen. Diese Behauptung ist nicht nur infam sondern geradezu absurd. Die Wahrheit ist doch, dass zwischen der Stadtregierung und den Rethenern eine unzerbrüchliche Zuneigung existiert, die man durchaus als Liebe bezeichnen kann und die sich durch nichts, aber auch gar nichts, und schon gar nicht durch Stammtischparolen, auseinanderdividieren lässt. Welche Stimmen sollen denn da gekauft werden, wenn sowieso fast alle Rethener fest und geschlossen hinter ihrer klugen und weitsichtigen Stadtregierung stehen?
Auch die Art und Weise, wie städtebauliche Konzepte in Laatzen entwickelt und durchgesetzt werden, lässt etwas von der Klugheit und Weitsichtigkeit der Stadtregierung erahnen. Nehmen wir zum Beispiel die Ortschaft Rethen: Im ersten Schritt wird beschlossen, die wohl wichtigste örtliche Infrastruktureinrichtung, das Hallenbad, abzureißen. Dann reift nach längerem Nachdenken die Erkenntnis, dass hier eine Baulücke entstehen könnte. Und was wäre als Lückenfüller besser geeignet als ein kleines Familienzentrum? Im letzten Schritt werden dann die Bürger ermuntert, die Beschlüsse öffentlich zu diskutieren, wobei sie dann sogar ihre Vorstellungen zur städtebaulichen Entwicklung von Rethen äußern dürfen. Eine äußerst großzügige und bemerkenswert konzeptionelle Vorgehensweise, die Vorbildfunktion auch für weitere städtebauliche Entwicklungen in Laatzen und darüber hinaus haben sollte!
Die Beispiele für eine kluge und weitsichtige Kommunalpolitik in Laatzen sind damit aber bei Weitem noch nicht erschöpft, wie Sie der nachfolgenden Erfolgsliste entnehmen können:
• Die lächerlichen Sanierungsmillionen für das bestehende aquaLaatzium infolge einer extrem professionellen städtischen Bauüberwachung
• Eine jahrelange und erfolggekrönte Planung für das Neubaugebiet Sehlwiese-Süd
• Die umweltfreundliche Fällung von 61 völlig gesunden Baumriesen an der Rethener Bruchriede
• Das überaus erfolgreiche Engagement des Bürgermeisters für die Hertie-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter
• Die Entlastung der Bürger durch höhere Grundsteuern
• Die existenzfördernde Erhöhung der Gewerbesteuer
• Das Stadtfest mit unzähligen begeisterten Laatzenern
• Der Massenansturm auf eine Biker-Tour mit dem Bürgermeister
• Die juristisch fundierten Aussagen zur Dichtigkeitsprüfung von Hausanschlüssen
• Der leider vergebliche Versuch, die Sozialisationsbedingungen durch eine Spielhalle im Leine-Center bzw. in der Pettenkoferstraße zu verbessern
• Die sensationellen Erfolge des Stadtmarketings
• Der unvermeidliche und preiswerte Rückbau der Marktstraße
• Die äußerst zurückhaltende Aufstockung des städtischen Personals mit dem Ziel, bald auch den letzten Laatzener Erwerbstätigen einen gesicherten Arbeitsplatz bieten zu können
• Der Ausbau der Hauptschule Alte Rathausstraße damit sie geschlossen werden kann
• Ein ausgeklügeltes Schneeräumkonzept zur körperlichen Ertüchtigung der Bürger
• und .., und .. und...
Laatzen ist eine nicht enden wollende Erfolgsgeschichte, die sich in Anlehnung an die Worte des regierenden Berliner Bürgermeisters wie folgt bilanzieren lässt:
Laatzen ist nun arm, aber sinnlich.
Auf dieses herausragende Ergebnis Laatzener Politik sind wir Bürger unendlich stolz und mit dem letzten Deutschen Kaiser können wir feststellen: "Es ist erreicht!" Was soll denn jetzt in Laatzen noch besser werden?
Bürgerreporter:in:Klaus Hoffmeister aus Laatzen |
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