Laatzener Baumschutzsatzung außer Kraft?
Offiziell gibt es sie wohl immer noch, die „Satzung zum Schutz von Bäumen, Sträuchern, Hecken, und Feldgehölzen im Gebiet der Stadt Laatzen“ in der Fassung vom 05.03.1998 und die 1. Änderungssatzung vom 15.09.2000. Sie gilt aber offensichtlich nur für den einzelnen Bürger, nicht aber wenn die Interessen der Stadt Laatzen selbst berührt sind. Dann wird die Baumschutzsatzung nach Gutsherrenart kurzerhand außer Kraft gesetzt, wie in der Vergangenheit zum Beispiel am Rethener Kastanienpark oder in der Rethener Feldmark östlich der Sportanlage Erbenholz.
Nun gibt es ein neues eklatantes Beispiel für die baumfeindliche Einstellung der Laatzener Verwaltung: In Rethen in der Franz-Carl-Achard-Str. (Neubaugebiet Sehlwiese) ist vor wenigen Tagen eine ca. 50 Jahre alte Eiche, die eindeutig durch die Baumschutzsatzung geschützt war, offenbar mit Zustimmung der Verwaltung gefällt worden. Es ist davon auszugehen, dass die Baumschutzsatzung den wirtschaftlichen Interessen eines Investors geopfert wurde.
Mein Frage an die Verwaltung und an die Politiker, die diesem erneuten Baumfrevel wahrscheinlich zugestimmt haben: Warum setzen Sie die Baumschutzsatzung nicht vollends außer Kraft? Dann müssten Sie doch nicht mehr den Widerspruch erklären, warum die Baumschutzsatzung zwar für den einfachen Bürger, nicht aber für die Mächtigen dieser Stadt gilt!
Im Übrigen: Mit meiner E-Mail vom 26.02.09 hatte ich die synchronisierte Hofpresse von der bevorstehenden Fällaktion in der Franz-Carl-Achard-Str. informiert, selbstverständlich ohne jede Reaktion. Schade! Und schade um den Baum, den ich leider nicht retten konnte!
Einen link zu einem unbedingt lesenswerten Beitrag über die beeindruckende Leistung nur eines einzigen Baumes für die Umwelt kann man auf dieser Seite finden:
www.myheimat.de/lehrte/beitrag/69517/mein-freund-der-baum-zum-ersten/
Vielleicht bringt dann die Stadt mehr Verständnis für den Bestand älterer Bäume auf.