Tatort: Kunst – Herr Hoyer stellt aus
Tatort: Kunst – Herr Hoyer stellt aus
Haben wir es verlernt, den Augen zu trauen?
Diese Frage muss sich jeder stellen, der die Ausstellung im Kunstkreis Laatzen, Hildesheimer Str. 368 besucht. An keinem der Hoyerschen Kunstwerke befindet sich ein Schild. Somit wird die thematische Erfassung, wo die künstlerische Reise hingeht, interessant. Ich wage zu behaupten, der Künstler möchte uns verführen in seine Welt. Der fehlende Titel ist eine Aufforderung, sein Werk zu verstehen, was mit dem Lesen des Titels erfahrungsgemäß nicht so ganz funktioniert. Die Augen sollen gucken, jede Faser der Farbe oder der Holzteile beobachten und sich nicht mit dem Titel ablenken. Der Erstkontakt zum Werk ist das Auge und nicht das Lesen… Herr Hoyer hat hier schon das 1:0 geschafft! Das Werk zieht den Besucher in seinen Bann. Ein Schritt nach rechts und links, nein, doch wieder etwas weiter zurück und nun ganz dich heran. Hier entsteht das Lächeln im Gesicht des Besuchers, ob nun Herr Hoyer da ist oder nicht, er produziert hier eine Atmosphäre der stillen Schönheit. Herr Prof. Max Ihmdahl (1925-1988) hätte hier seine ungetrübte Freude. Ein pikanter Nebeneffekt dieser Ausstellung ist, dass man die fallende Stecknadel hören könnte. Jeder Besucher konzentriert sich auf die Direktkonfrontation mit dem Kunstwerk selbst. Somit gibt es auch keinen Dauerlauf des Publikums.
Danke Herr Hoyer!
Bürgerreporter:in:Fred Schmidt aus Laatzen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.