Spaziergänge in der Leineaue: Das Herrenhaus in Alt-Laatzen

Das alte Herrenhaus des Rittergutes diente eins als Rathaus und ist heute noch Standesamt.
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  • Das alte Herrenhaus des Rittergutes diente eins als Rathaus und ist heute noch Standesamt.
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Das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue erstreckt sich von der Haustür in Döhren, Wülfel und Ricklingen bis hin zum Schulenburger Berg mit dem Schloss Marienburg hoch oben als krönenden Abschluss. Die Leinemasch bietet sich dabei nicht nur als eine wunderschöne Landschaft für Ausflüge ins Grüne an; sie steckt auch voller Geschichte. In den vergangenen 20 Jahren habe ich in loser Folge interessante historische Details und Ausflugsziele im MASCHSEEBOTEN – das ist eine Stadtteil-Zeitung in Döhren und Wülfel - vorgestellt. Die Hefte mit den einzelnen „Spaziergängen in die Leineaue“ sind längst vergriffen. Daher sollen nach und nach die einzelnen Beiträge nun bei myheimat einem weiteren Leserkreis bekannt gemacht werden. Und vielleicht findet sich ja ein Verleger, der die gesammelten Geschichten in einer Broschüre oder einen Büchlein veröffentlicht.

Heute: Das Herrenhaus in Alt-Laatzen

Wer über Alt-Laatzen in die Leineaue wandert oder fährt, kommt an der "Alten Rathausstraße" an einem kleinen Park vorbei. Inmitten des Parks liegt ein herrschaftlich anmutendes Gebäude. Dieses historische Baudenkmal am Rande des Leinetales soll Ziel unseres heutigen Ausfluges in das Naherholungsgebiet Südliche Leineaue und seiner angrenzenden Orte sein.

Der Straßenname deutet auf die Funktion des Hauses hin. Tatsächlich diente das Gebäude von 1937 bis 1976 als Rathaus von Laatzen und beherbergt heute noch das Standesamt. Ursprünglich wurde es jedoch Mitte des 18. Jahrhunderts als Herrenhaus des Rittergutes Schwake erbaut. Bei einem Umbau 1872 erhielt das schloßartige Gebäude dann seine klassizistischen Stilelemente.

Das Rittergut Schwake entstand durch die Zusammenlegung mehrerer Bauernhöfe. Doch das prächtige Herrenhaus an der Alten Rathausstraße war nicht der erste Herrensitz in dem Dorf Laatzen. Um das Jahr 1300 herum hatte das Geschlecht derer von Lathusen (das ist der alte Ortsname) die Vogtei von Laatzen inne. Die Adelsfamilie von Lathusen hatte hier natürlich auch ihr Domizil.

Die blaublütigen Laatzener Herren übertrugen ihren Besitz und ihre Rechte im Laufe des 14. Jahrhunderts an das Kloster Marienrode. Auf dem Gut, auf denen bisher die von Lathusen wohnten, wurde ein Klostervogt gesetzt. Der frühere Döhrener Pastor von St. Petri, Ernst Wehr, ist in seinen "Mitteilungen aus der Geschichte der Kirchengemeinde Döhren", den Spuren dieses Adelshofes gefolgt.

Pastor Wehr lokalisierte ihn an der Laatzener Brückstraße als den späteren Köhlerschen Hof, der einst im Hofstellenverzeichnis mit der Nummer 1 geführt wurde. Später wurde der Adelshof an die Neue Straße verlegt. Der Name "Edelmannsgarten" ist für diese Stelle überliefert und erinnert an die frühere Bedeutung des Ortes. Anfang des 19. Jahrhunderts brannte dieses Gut ab und wurde auf dem Kronsberg neu aufgebaut

Das alte Herrenhaus des Rittergutes diente eins als Rathaus und ist heute noch Standesamt.
Sogar einen Turm hat das repräsentative Bauwerk.
Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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