Nur wer seine Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten
Mit einer Bildpräsentation faszinierte der frühere Landtagspräsident und jetzige Geschichtsstudent Jürgen Gansäuer die 70 Besucher im Versammlungsraum der Wohnungsbaugenossenschaft Wiese 2 in Alt-Laatzen.
Eingeladen hatte der Christliche Seniorenbund Immanuel Laatzen, und die Damen vom Besuchsdienst hatten Mühe, alle Besucher mit Kaffee und Kuchen zu versorgen. Die Stärkung war nötig, denn anschließend ging Jürgen Gansäuer mit den Senioren auf eine fesselnde Zeitreise.
Er zeigte, dass Niedersachsen ein uraltes Kulturland ist. Erste Zeugen der Besiedlung wurden in den Tagebaugruben nahe Schöningen gefunden. Dort wurde eine 6000 Jahre alte Speerspitze entdeckt. Die neuere Forschung ergab, dass die Römer viel weiter nach Norden vorgedrungen waren, als bisher vermutet wurde, eben auch bis ins heutige Niedersachsen, wo bei Kalkriese Hermann der Cherusker den römischen Senator und Heerführer Publius Quinctilius Varus besiegte. Über Karl den Großen und seine Sachsenkriege fand Jürgen Gansäuer zu seinem Lieblingsthema, den Welfen mit ihrer Machtentfaltung und ihren Mätressen.
Wahrhaft gerührt reagierten die Besucher auf Bilder aus den letzten 60 Jahren: Die unglaubliche Kriegszerstörung Hannovers, das Elend der Konzentrationslager, Bilder der ankommenden 2,5 Millionen Flüchtlinge in Niedersachsen und von der Aufbauleistung der Trümmerfrauen. Weitere Aufnahmen zeigten den Wiederaufstieg am Beispiel Volkswagen und die Rückkehr der 11.000 letzten Kriegsgefangenen nach Friedland.
Jürgen Gansäuer würdigte alle Ministerpräsidenten Niedersachsens unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, besonders aber den ersten Ministerpräsidenten Hinrich Wilhelm Kopf.
Sein Fazit: Wir Niedersachsen haben Grund zur Scham über die Verbrechen des Krieges, wir dürfen aber auch stolz sein auf die Aufbauleistung bis heute und können ermutigt in die Zukunft schauen.
Bürgerreporter:in:Uwe Kaßen aus Laatzen |
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