Kleiner Ausflug, Richtung: Arabien
Meine Liebste wollte schon immer mal nach Dubai, und ich träumte bisher von einer längeren Seereise. Also haben wir die Wünsche zusammengefasst und kurzerhand eine Kreuzfahrt gebucht. Die Fahrt ging vom Persischen Golf über den Golf von Oman, das Arabische Meer, den Golf von Aden, das Rote Meer und letztlich durch den Suezkanal ins Mittelmeer. Los ging's in Dubai mit den Anlegestationen Abu Dhabi in den Emiraten, Muscat in Oman, Safaga, Sharm el Sheikh und Adabya in Ägypten. Zielort nach zwei Wochen Reisedauer war Antalya in der Türkei.
Dubai setzt sich mit allerlei Superlativen (höchster, schönster, grösster, modernster, teuerster usw.) in Szene, was uns aber nach dem vierten oder fünften nicht mehr nachhaltig beeindruckte. Gigantomanie ist der einzige Begriff, der mir dazu noch einfällt. Die kuschelige Temperatur von 42 Grad Celsius war für den April ein weiterer Superlativ, auf den wir gerne verzichtet hätten. Fazit: Gut, man hat's mal gesehen, nochmal muss nicht sein.
Abu Dhabi wirkt sehr viel homogener, glänzt allerdings auch mit jeder Menge Baustellen. Der sechs Kilometer lange Strandboulevard namens Corniche erschliesst praktisch die ganze Stadt und schafft so für die gestressten Touristen eine gewisse Übersichtlichkeit. Temperatur: vergessen, auf jeden Fall viel zu warm :-)
Muscat erscheint gegen die vorausgegangenen Weltstädte fast schon intim und ist mit der gewachsenen Struktur auf jeden Fall authentischer. Als bemerkenswert empfand ich das Rauchverbot in der Öffentlichkeit, das mit hohen Geldstrafen durchgesetzt wird. Alkohol ist in streng islamisch geprägten Kulturen sowieso ein Tabu, der Urlaub dort sollte vielleicht von den Krankenkassen gefördert werden. Die Wohlfühltemperatur betrug übrigens 39 Grad.
In Ägypten haben wir auf Landgänge verzichtet, weil wir da die wesentlichen Dinge voriges Jahr schon ausführlich erkundet hatten. Und zu warm zum Spazierengehen war es natürlich auch :-)
Spannend war die Reise auch wegen der Durchfahrt des Golfs von Aden, berüchtigt wegen der Piratenangriffe. Mehrfach wurden wir von Militärfregatten begleitet, das Schiff selbst war zusätzlich mit Schallkanonen bestückt, die rund um die Uhr bemannt waren. Zwischenfälle gab es glücklicherweise nicht, aber ein etwas mulmiges Gefühl war es schon!
Fast noch spannender war die Geschichte mit der isländischen Vulkanasche, die unseren Heimflug in Frage stellte. Die tagelange Unsicherheit machte doch wieder einmal mehr deutlich, wie bescheiden unsere hochtechnisierte Welt gegen Naturereignisse ausschaut. Zwei Tage vor dem Einlaufen in den Zielhafen wurde das Flugverbot ja aufgehoben, so dass man jetzt schreiben kann: Ende gut, alles gut.
Ach nein, nicht ganz. Mir war die lang erträumte Seefahrt deutlich zu langweilig, einzig bei der Einfahrt ins Mittelmeer hat's mal etwas gewackelt, ansonsten war es ruhig wie auf einem Binnensee :-(
Bürgerreporter:in:Uwe Nortmann aus Laatzen | |
Webseite von Uwe Nortmann |
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