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Der „Fliegende Holländer“ von Rethen

Vor Kurzem stolperte ich über archivierte Fotos (siehe Bilder 1 bis 7), die ich am 8. Mai 1987, also vor ca. 23 Jahren in Laatzen im Rethener Spannfeld von einem „aufsehenerregenden Ereignis“ geschossen habe, über das einen Tag später die „Landkreis-Zeitung-Süd“, eine Beilage der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“, wie folgt berichtete:

„Als fliegender Kran betätigte sich gestern ein Chinoock-Hubschrauber der britischen Rheinarmee. Zentimetergenau setzte Major Keith Parkes, Pilot und stellvertretender Staffelkapitän der 18. Squadron der britischen Royal Air Force aus Gütersloh eine Holzbrücke auf vorbereitete Fundamente über die Bruchriede in Laatzen.

Damit ist ein Wanderweg vervollständigt worden, der über den Uithuizermeedenweg, das Spannfeld und unter dem Südschnellweg (Anmerkung: gemeint ist wohl der Messeschnellweg/B6) hindurch bis zum Bockmerholz durchführt.

Das fünf Tonnen schwere Brückenbauwerk, zehn Meter lang und zwei Meter breit, schwebte an einem 40 Meter langen Seil über die Felder zu seinem Bestimmungsort. Der Flug ersparte den Bau einer für einen Tieflader befahrbaren befestigten Wegstrecke durch bestellte Äcker. Mitarbeiter des Laatzener Bauamts hatten bei der Regulierung von Manöverschäden Offiziere der britischen Rheinarmee kennengelernt. Jetzt bewiesen die Soldaten, dass durch Ihre Arbeit auch die Landschaft geschont werden kann.

Hergestellt worden ist die Brücke in einem Werk bei Bremen aus Bongossiholz. Diese afrikanische Holzart gilt als besonders widerstandsfähig. Vor dem Einschweben der Brücke waren Soldaten mehrere Stunden damit beschäftigt, alle Objekte in den Gärten der angrenzenden Häuser abzusichern, die vom Abwind der Rotorblätter (Downwash) beschädigt werden könnten.

Die Laatzener freuen sich über die neue Brücke. Nachdem der Hubschrauber wieder auf Kurs Gütersloh ging, winkten die vielen Zuschauer dem Flugzeug lange nach. Das Bauwerk kann zwar schon benutzt werden, es soll aber noch eine richtige Feier geben“.

Vom Volksmund erhielt die Brücke über die Bruchriede später den Namen „Fliegender Holländer“, der auch heute noch aktuell ist.

Im Jahre 2003 überstand die Brücke die Bruchriede-Jahrhundertflut, wie die Bilder 8 und 9 zeigen, die ich am 03.01.2003 aufgenommen habe. Es fehlten nur wenige Zentimeter und die Brücke wäre überflutet worden.

Die Bilder 10 bis 14 zeigen den „Fliegenden Holländer“ in neuerer Zeit. Er verbindet nicht nur die beiden Wohngebiete Spannfeld und Holzfeld miteinander sondern auch die Wander- und Fahrradwege entlang der Bruchriede. Auch dank des „Fliegenden Holländers“, der sich harmonisch in das Landschaftsbild einfügt, hat sich in Rethen ein langgestreckter Natur- und Naherholungsbereich entwickeln können, der nicht nur in Laatzen Seinesgleichen sucht.

  • Bild 2: Der Chinoock-Hubschrauber auf Warteposition (heutiges Wohngebiet Holzfeld)
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  • Bild 3: Chinook-Hubschrauber beim Einfliegen der Brücke
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  • Bild 4: Chinook-Hubschrauber beim Einfliegen der Brücke
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  • Bild 5: Die Brücke ist eingeflogen und wird von den Rethenern in Besitz genommen
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  • Bild 6: Die Rethener beobachten das "Großereignis"
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  • Bild 7: Erste Wanderscharen überqueren die eingeflogene Brücke
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  • Bild 8: Der Fliegende Holländer beim Jahrhundert-Hochwasser 2003
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  • Bild 9: Der Fliegende Holländer beim Jahrhundert-Hochwasser 2003
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  • Bild 10: Fliegender Holländer im Februar 2004
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  • Bild 11: Fliegender Holländer im Mai 2009
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  • Bild 12: Fliegender Holländer im Januar 2010
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  • Bild 13: Fliegender Holländer im Dezember 2010
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  • Bild 14: Blick vom Fliegender Holländer stromabwärts
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2 Kommentare

Eine sehr interessante und gelungene Dokumentation, Danke

Ja, dem schließe ich mich an.
Sehr interessante Infos!

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