Gedanken zum Radsport in Laatzen

Erinnern sie sich noch?

In Laatzen gab es mal große Radrennen mit internationaler Beteiligung…

“Rund um das Leine Center“, „Großer Jubiläums-Straßenpreis von Laatzen“ und „Fritz-Willig-Preis“ waren Rennen, die neben einem breiten Starterfeld auch unzählige Zuschauer anlockten. Es gab im Rahmen dieser Veranstaltungen Nachwuchspreise und Laatzener Sportler konnten sich einer unglaublichen Begeisterung sicher sein.

Das alles ist lange her…

Dopingskandale und der Ausstieg der „öffentlich-rechtlichen“ aus den Fernsehübertragungen bewirkten einen Wegfall der Öffentlichkeit und gleichbedeutend ein erhebliches Nachlassen der Bereitschaft zur Unterstützung.

Nun könnte man es sich einfach machen und denken, da hat der Radsport doch selbst schuld. Hätten die nicht gedopt…aber ist es wirklich so einfach?

Warum werden selbst die Leistungen der Kleinsten bei unserem Kinderradrennnen überkritisch beäugt?

Ist Doping ein Problem des Radsports?

Absolut nicht! Im Leistungssport bedeutet „Doping“ den Missbrauch von Substanzen oder Methoden zum Zweck der Leistungssteigerung. Niemand kann genau sagen, wie viele Doper/-innen es tatsächlich gibt. Aber sicher ist, der Radsport steht bei weitem nicht allein da.

Spitzensport ist Spitzenunterhaltung. Und so lange wir uns von ständig „höher“, „schneller“ oder „weiter“ unkritisch beeindrucken lassen, wird das Dopingproblem nicht aussterben.

Doping im Leistungssport ist aber auch nur ein Ausschnitt aus dem großen Thema Medikamentenmissbrauch in Sport und Gesellschaft, denn „Alltagsdoping“ ist die tägliche Dosis für die Seele, den Geist und den Körper, der Versuch, die gesellschaftlichen oder beruflichen Erwartungen zu erfüllen.

Also alles halb so schlimm?

NEIN! Doping ist absolut nicht tolerierbar, es ist Betrug, am Sport, an den Sportlern, an den Zuschauern, den Sponsoren…

Wir vom Stahlradverein Laatzen lieben den Sport – vor allem den Radsport – und setzen uns für einen „sauberen“ Sport ein. Ohne Wenn und Aber!

Uns geht es um den Spaß am Rennsport, am Fahren in der Natur, an allem, was den Radsport ausmacht. Ohne Vorurteile, aber mit „sauberer“ Leistung!

Wir rufen zu einem fairen Umgang mit anderen auf, zum Respektieren des Gebots der Chancengleichheit, für die Erhaltung der gesellschaftlichen und kulturellen Bedeutung des Sports, zu einem Sport ohne Doping!

Und wir fragen uns, hat der Radsport eine Zukunft? Auch in Laatzen? Oder in Hannover? Wird es wieder Radrennen – wie die Nacht von Hannover – geben?

Wir arbeiten daran...und schaffen es vielleicht in 2016 mal wieder ein Radrennen nach Laatzen zu holen.

Bürgerreporter:in:

Thomas Hebecker aus Laatzen

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