Großfeuer in Gleidingen - vier Ortsfeuerwehren im Einsatz

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PRESSEINFO STADTFEUERWEHR LAATZEN 06.09.2011

Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften bekämpfte die Feuerwehr am heutigen Dienstag (06.09.2011) einen Großbrand im Gewerbegebiet Am Radlah in Gleidingen (Stadt Laatzen). Auf der Freifläche eines Recyclingbetriebes waren gemischte Baustellenabfälle in Brand geraten. Eine riesige Rauchwolke und heller Flammenschein wiesen den Rettern den Weg, die Anfahrt erfolgte "auf Sicht". Ein Autofahrer hatte Feuerschein gesehen und die Leitstelle informiert.

Um 3.55 Uhr wurden fast zeitgleich die Ortsfeuerwehren Ingeln-Oesselse und Gleidingen sowie die Besatzung des Einsatzleitungwagens aus Laatzen (ELO) mit dem Stichwort "Gewerbegebiet Am Radlah - Feuer - Lagerhalle" alarmiert. Wenige Minuten später waren sieben Fahrzeuge auf dem Weg in das Gewerbegebiet. Wenige Minuten später folgten die Alarmierung der Schwerpunktfeuerwehr Laatzen selbst.
Vom Dachmonitor des Tanklöschfahrzeugs (Gleidingen) wurden umgehend die Löscharbeiten aufgenommen. Parallel dazu verlegten die nachrückenden Kräfte eine Leitung zu einem nahen Löschwasserteich und zu einem Hydranten. Da diese beiden Wasserentnahmestellen nicht ausreichten wurden noch weitere Leitungen zu einer Entnahmestelle im etwa 500 Meter entfernten Hanno-Ring verlegt. Dabei half die Ortsfeuerwehr Lühnde aus dem Landkreis Hildesheim, die mit einem Schlauchwagen (SW 1000) und dem neuen Löschgruppenfahrzeug (LF 10-6) angerückt war. Von der Böschung in östlicher Richtung richteten die Retter aus Ingeln-Oesselse mehrere C-Rohre und ein B-Rohr auf die Flammen. Den Wasserwerfer-Anhänger der Ortsfeuerwehr Laatzen wurde nördlich der nach zwei Seiten und etwa 10 Meter hohen Lagerhalle aufgebaut, von hier aus erfolgte eine gezielte Bekämpfung der Flammen. Zerstört wurden aber nicht nur die Abfallberge sondern auch Teile der Halle: Beleuchtungskörper und Lichtkuppeln an der Decke schmolzen, Stahlträger verformten sich leicht und von Betonstützen platze Material ab.

Durch die Besatzungen der Gerätewagen-Messtechnik aus Laatzen und Höver wurden mehere Messungen zur Schadstoffbelastung der Luft vorgenommen, alle waren negativ. Nur direkt an der Einsatzstelle wurden nitrose Gase und Säure festgestellt.

Nach und nach wurden die Flammen kleiner. Zum endgültigen Löschen wurde zuerst ein Radlader eingesetzt, da dies nicht den gewünschten Erfolg brachte, wurde der noch brennenden Haufen Müll mit einem Greifbagger auseinander gezogen und umgeschichtet. Wie alle an der "vordersten Linie" eingesetzten Kräfte trug auch der Baggerfahrer eine Maske mit Filter.

Gegen 6 Uhr wurden die ersten Leitungen wieder zurückgenommen und abgebaut. Mit mehreren Fahrzeugen waren die Ortsfeuerwehren Ingeln-Oesselse und Gleidingen noch bis etwa 9 Uhr mit Nachlösch- und Aufräumarbeiten beschäftigt.

Durch die Polizei wurden Rundfunkdurchsagen veranlasst, die die Bevölkerung zum Schießen von Fenstern und Türen aufforderten. Ebenfalls wurde im Verkehrsstudio das Umfahren der Landstraße zwischen Gleidingen und Ingeln-Oesselse empfohlen, da durch die zwei B-Leitungen und vorhandene Schlauchbrücken das Passieren der Brandstelle nur langsam erfolgte.

Das Feuer zog ein großes Medieninteresse auf sich, drei Fotografen der hannoverschen Printmedien und zwei Kamerateams von lokalen Nachrichtenagenturen waren vor Ort. Immer wieder mussten Originaltöne (O-Ton) in die Mikrofone gegeben werden. Ein Team kam sogar zweimal vorbei, um auch "heller Tagbilder" von der Einsatzstelle zu machen.

Im Einsatz waren etwa 80 Feuerwehrleute mit 19 Fahrzeugen aus vier Ortsfeuerwehren. Außerdem die Polizei sowie ein Rettungswagen des DRK. Ermittlungen vor Ort nahm der Kriminaldauerdienst (KDD) noch in der Nacht auf. Zur Brandbekämpfung verlegten die Feuerwehrkräfte 83 B- und vier C-Schläuche, etwa 1700 Meter Schlauch wurden so ausgerollt.

Ein Bild von dem schaden machte sich auch Ordnungsamtsleiterin Silke Pohl und ein Statiker des Bauamtes der Stadt Laatzen. Die Einsatzstelle wurde schließlich beschlagnahmt und abgesperrt.

Ein großes Lob an die Helfer kam von den beiden Chefs des Recyclingbetriebes: "Mit ihren Einsatzkräften haben sie die Sache schnell und prvessionel in den Griff bekommen und weiteren Schaden abgewendet, herzlichen Dank dafür", entgegneten die beiden Brüder bei einem Gespräch.

Der Sachschaden wird auf etwa 500.000 Euro geschätzt, verletzt wurde niemand.

Bürgerreporter:in:

Gerald Senft aus Laatzen

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