Wie kann die Bevölkerungszahl gehalten werden?
Am 25. Februar 2011 brachte das GK einen sehr ausführlichen, historischen, guten Beitrag über die Einwohnerzahlen in Greene. Die Einwohnerzahl der Gemeinde Kreiensen lag 1975 bei 8.909, fiel dann auf 7.980 in 1988, erhöhte sich kurzzeitig auf 8.460 in 1993 und fällt seit dem auf nun rund 7.000. Nach allen Prognosen wird diese Abwärstbewegung sich in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten (und darüber hinaus) verstärkt fortsetzen.
Der „demographische Wandel“ ist die Umschreibung für „zu wenig Kinder“. Diese Entwicklung setzte in Deutschland bereits vor weit über hundert Jahren ein und war bis vor gut fünfzig Jahren nur durch andere Entwicklungen (Wanderungen und Lebensverlängerung) überdeckt worden. Inzwischen aber reichen die Gegenbewegungen nicht mehr aus, um den Mangel an Kindern auszugleichen und damit zu verbergen, und seit ein paar Jahren haben sogar unsere Politiker dieses Problem bemerkt.
Wer über die „richtige“ Bevölkerungszahl in einem Gebiet, zum Beispiel der Gemeinde Kreiensen, reden will, muss zunächst einmal festlegen, welche Bevölkerungszahl (und warum) angestrebt wird. Diese Grundsatzentscheidung fehlt bisher hier wie andern Orts.
Um eine gegebene Bevölkerungszahl zu halten oder zu erhöhen gibt es nur diese drei Alternativen:
Zum einen: mehr eigene Kinder, dies ist die natürliche und beste Methode. Hierfür gilt bei uns der Richtwert: mindestens ein Kind pro Jahr und achtzig Einwohner.
Zum anderen: mehr Zuwanderung (Binnenwanderung), dies führt aber zur Entvölkerung an anderer Stelle mit den dortigen entsprechenden Abwehrmaßnahmen; eine per Saldo ziemlich dumme Idee.
Zum Dritten: Einwanderung, also mehr Menschen vom Balkan, aus der Türkei und Afrika – wird das gewollt?
Wer keine diese drei Varianten wählt, tut nichts – und die Prognosen werden zur Realität. Nun sind (zeitweilige!) Bevölkerungsverluste und damit eine kleinere Bevölkerungszahl keine Katastrophe, jedenfalls so lange nicht, wie man nicht die Weltherrschaft anstrebt. Aber man sollte sich darauf einstellen, zum Beispiel in den Bebauungsplänen. Immer weitere Neubaugebiete auf der grünen Wiese sind jedenfalls die falsche Entwicklung, denn dies führt zur Zersiedelung in der Fläche und Verödung der Siedlungskerne. Und man wird auch die eine und andere Siedlung ganz aufgeben müssen, so genannte „Wüstungen“, Siedlungen, die es noch vor ein paar Jahrzehnten oder Jahrhunderten gegeben hat, findet man auf jeder Karte. Unsere Landschaft wird sich verändern.
Das GK meldet am 07. März 2011, dass am 16. März 2011 der Ortsrat Kreiensen auch über den demographischen Wandel in Kreiensen beraten will, das GK wird hoffentlich auch darüber berichten.
09.03.2011
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen
Ein Beitrag für das „Gandersheimer Kreisblatt“ vom 09.03.2011
Nicht unwahr ;)
Aber die Menge machts halt auch. Wenn alle nur Minimalverbraucher sind, verbrauchen 82 Mio eben weniger als 60 oder 50 Mio.
Und die Probleme mit Überbevölkerung gibt es ja weltweit - einschl. mancher Auswirkungen auf uns (und sei es nur durch z.B. Flüchtlingsströme).