Kreiensen Haushalt 2010, Teil 3 Kreiensen: Demographie und Wasserpreise
Das GK berichtete am 19.12.2009 über die Sitzung des Gemeinderates Kreiensen am 17.12.2009, in der der Haushalt 2010 sowie die Erhöhung des Wasserpreises beschlossen wurden. Betrachten wir hier die Angaben zum Wasserpreis.
1.Für Kreiensen gibt es die amtliche Bevölkerungszahl des statistischen Landesamtes und die aus den eigenen Melderegistern gewonnene interne Bevölkerungszahl. Die amtliche Zahl liegt um rund 500 unter der internen. Für die Berechnung der Wasserpreise benutzt die Verwaltung der Gemeinde Kreiensen die internen Zahlen. Für die letzten Jahre lagen diese für 2007 bei 7.771, für 2008 bei 7.655, für 2009 bei 7.549 und für 2010 voraussichtlich bei 7.450. Wir haben es also mit einer Abnahme um rund 100 Einwohner pro Jahr zu tun.
2.Der Trinkwasserverbrauch wurde angegeben für 2008 mit 272.605 Kubikmeter, für 2009 mit 269.906 Kubikmeter und für 2010 wird mit 267.233 gerechnet aber nur 261.000 wirklich erwartet.
3.Aus diesen Angaben lässt sich der durchschnittliche Wasserverbrauch je Einwohner mit 35 bis 36 Kubikmetern pro Jahr errechnen. An diesem Wert hat sich in den letzten Jahren kaum etwas geändert. Jeder kann aus seiner Wasserabrechnung seinen eigenen Pro-Kopf-Verbrauch errechnen und ihn mit diesem Mittelwert vergleichen. Übrigens: Wasserzähler haben einen Vorlauf von (bis zu) 10 Prozent – wir zahlen also für Wasser, das wir nie bezogen haben. Jeder mag seinen eigenen Zähler überprüfen.
4.Jetzt rechnen wir: 100 Einwohner brauchen jeder rund 36 Kubikmeter, also macht das einen Verbrauch von (100 * 36 =) 3.600 Kubikmeter. Diese Zahl stimmt so ungefähr mit dem überein, was uns als Verbrauchswerte angeboten wird: (272.605 – 269.906 =) 2.699 für 2008/2009 und (269.906 – 267.233 =) 2.673 für 2009/2010.
5.Dieser Minderverbrauch der fehlenden 100 Einwohner brächte bei dem neuen Preis für 2010 (3.600 * 2,39 =) 8.604 Euro. Das also, diese knapp 9.000 Euro, sind die auf die Einwohnerminderung zurückzuführenden Einnahmeminderungen bei Trinkwasser.
6.Erhöht wird der Wasserpreis von 2,19 auf 2,39 Euro, also um 0,20 Euro. Das macht bei dem von der Gemeinde in die Rechnungen eingestellten Verbrauch von 267.233 Kubikmetern (267.233 * 0,20 =) 53.446,60 Euro – und das ist gut das 6-fache von dem Betrag, der wirklich mit dem Einwohnerschwund begründet werden kann.
7.Der wahre Grund für die Preiserhöhung ist ein Vertrag mit Eurawasser, den die Gemeinde Kreiensen vor rund 10 Jahren abgeschlossen hat und der noch rund weitere 15 Jahre läuft, denn Eurawasser gibt vor, welchen Betrag die Gemeinde zu überweisen hat. Die Verantwortlichen für diesen Vertrag sind nicht mehr zu belangen, denn Ratsmitglieder haften nicht für ihre Entscheidungen und der Bürgermeister ist alljährlich vom Rat entlastet worden.
8.Zahlen muss – wie immer – der Bürger. Sparen hilft nur individuell und geht zu Lasten der anderen Bürger, denn die Wassergebühr wird nach dem Umlageverfahren berechnet. Da die Kosten weitgehend Fixkosten sind, wird der Wasserpreis bei sinkendem Verbrauch ständig steigen.
12.01.2010
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen
Bürgerreporter:in:Hermann Müller aus Einbeck |
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