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Kalefelder Träume

In Kalefeld hat, wie das Gandersheimer Kreisblatt vom 25. Juni 2011 berichtete, der nicht öffentlich tagende Verwaltungsausschuss beschlossen, dem Rat zu empfehlen, einerseits beim Land einen eigenständigen Antrag auf Teilentschuldung zu stellen und andererseits gleichzeitig Fusionsverhandlungen aufzunehmen, und zwar in der Reihenfolge mit: Katlenburg-Lindau, Stadt Northeim, Bad Gandersheim.
Um über die Fusion die Teilentschuldung durch das Land zu erreichen, muss der Fusionsbeschluss bis zum 31. Oktober 2011 vorliegen. Dies zu erreichen liegt nicht allein in der Hand Kalefelds, denn der Fusionspartner müsste ja auch zustimmen. Daher also der eigenständige Entschuldungsantrag beim Land. Es geht, wie das Gandersheimer Kreisblatt berichtete, um 5.925.000 Euro. Womit dann immer noch rund zwei Millionen Liquiditätskredite bei Kalefeld übrig bleiben.
Da Schulden nun einmal von Menschen gemacht werden und es erwiesen ist, dass die Gemeindeführung – Bürgermeister und Gemeinderat – in der Vergangenheit Schulden gemacht haben, wäre nun zu beweisen, dass die selben Personen in der Zukunft plötzlich richtig wirtschaften können. Wer mag, kann an dieses Wunder glauben.
Aber selbst wenn dieses Wunder geschähe, hat Kalefeld eine Zukunft? Hier ist der Zeitraum von dreißig bis vierzig Jahren zu betrachten, denn in dem Abstand werden die nächsten Fusionen anstehen. Also, wird Kalefeld mindestens die nächsten dreißig Jahre überleben? Südniedersachsen leidet an Bevölkerungsschwund, Kalefeld auch. Heute hat Kalefeld rund 7.000 Einwohner – und das ist schon heute für eine Gemeinde deutlich zu wenig, man fordert mindestens 25.000 Einwohner. In den nächsten Jahren wird aber die Bevölkerungszahl in Kalefeld weiter zurückgehen. Im Zeitraum von dreißig Jahren dürfte die Bevölkerungszahl um ein Drittel schrumpfen, dann werden es unter 5.000 Einwohner sein. Und das ist allemal zu wenig für eine eigenständige Gemeinde. Mithin: Kalefeld hat, unabhängig davon, was mit seinen Haushaltszahlen auch geschieht, allein wegen des so viel zitierten demographischen Wandels als eigenständige Gemeinde keine Zukunft – und da das alles auch dem Land bekannt ist, wird Kalefeld auch nicht auf diesem Weg teilweise entschuldet werden.
Nun soll es also eine Fusion richten. Wir erinnern uns, selbst wenn die Teilentschuldung gelänge, hätte Kalefeld noch immer rund zwei Millionen Liquiditätskredite. An erster Stelle der Fusionspartner steht Katlenburg-Lindau. Mit rund 7.400 Einwohnern ist Katlenburg-Lindau nur geringfügig größer als Kalefeld (rund 7.000) und etwa gleich groß wie Kreiensen (rund 7.200), es ist auch vergleichbar ländlich strukturiert, hat ungefähr die gleichen Steuerhebesätze, das gleich Haushaltsvolumen, die gleichen Steuereinnahmen. Aber Katlenburg-Lindau hat nur 3,2 Millionen Schulden und gar keine Liquiditätskredite (Kassenkredite, Dispokredite) und es hat seit Jahren einen ausgeglichenen Haushalt!
Welchen Grund sollte Katlenburg-Lindau unter diesen Bedingungen haben, sich in das ungewisse Abenteuer einer Fusion mit Kalefeld zu stürzen? Übrigens: der Gemeinderat von Katlenburg-Lindau tagt am 5. Juli 2011, dort wird der Bürgermeister berichten, aber es bestehen keinerlei Fusionsabsichten mit irgendeiner anderen Gemeinde; so die Mitteilung auf Anfrage. Kalefeld sollte diese Information bei seinem Ratsbeschluss zwei Tage später bedenken. Vielleicht sollten die Kalefelder Spitzenpolitiker auch einfach nur nach Hause gehen und sich von Katlenburg-Lindau mal zeigen lassen, wie man eine Gemeindeverwaltung ohne Kassenkredite führt!
Aber Kalefeld hat noch eine andere Möglichkeit: Kehre reumütig zurück und bitte Bad Gandersheim um die Fusion! Ich habe den Eindruck, dass man dort bereit ist, noch termingerecht bis zum 31. Oktober 2011 den Fusionsvertrag zu unterschreiben.

01.07.2011
Hermann Müller
Bentieröder Bruch 8
OT Bentierode
D-37547 Kreiensen

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