Mit Vollgas in die neue Saison: EHC Königsbrunn startet Dauerkartenverkauf und gibt starke Neuverpflichtungen bekannt
Viele gute Nachrichten hatte der EHC Königsbrunn auf seiner Mitgliederversammlung zu vermelden.
Doch zunächst wurden die Zahlen der letzten Saison auf den Tisch gelegt. Diese wurde mit einem kleinen Minus abgeschlossen. Bei einem Gesamtetat von 200000€ blieb unter dem Strich erstmals ein Verlust von 5000€. Für den Verein war das allerdings kein Problem, da bisher immer Gewinn eingefahren und seriös gewirtschaftet wurde. So schloss der EHC die Spielzeit 2018/2019 mit einem Plus von 15000 € ab. Begründet wurde das aktuelle Minus der Vorsaison mit den fehlenden Zuschauereinnahmen, denn als Ziel war das Erreichen der Play Offs vorgegeben. Der Aufstieg des EV Füssen in die Oberliga und die normalerweise damit verbundenen Einnahmen war ein weiterer Grund für den Verlust.
Nach Entlastung der Vorstandschaft standen Neuwahlen an. Notwendig wurden diese durch das Ausscheiden des ersten Vorstands Willi Bertele, der künftig kürzer treten und sich mehr auf sein Privatleben konzentrieren möchte. Sein Nachfolger wurde Tim Bertele, zweiter Vorstand wie schon in der Vorsaison Sven Sorkale. Als dritter Mann komplettiert der 23jährige Stefan Christ die Vorstandschaft. bisher war er als Mannschaftsführer und Betreuer für den Verein aktiv. Zuletzt wählten die Mitglieder Willi Bertele noch einstimmig zum Präsidenten.
Danach wurden den Anwesenden weitere Neuzugänge präsentiert. Auf der Torhüterposition stellte der Vorstand gleich zwei neue Keeper vor, einer davon trug schon mal die Königsbrunner Farben:
Vom Oberligisten ECDC Memmingen wechselt der 21-jährige Darian Sommerfeld nach Königsbrunn. Der gebürtige Kanadier besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft und startete 2018 im DNL-Team des ESV Kaufbeuren, danach schaffte er sofort den Sprung zu den Memminger „Indians“. Verletzungsbedingt musste er die letzte Saison frühzeitig beenden. In Königsbrunn war er auch schon zu sehen, während des letztjährigen Vorbereitungsspiel gegen Memmingen ließ er nur einen Treffer zu, die Partie wurde damals mit 1:5 verloren.
Als zweiter Keeper wurde der 26-jährige Königsbrunner Markus Kring präsentiert. 2014 startete er beim EHC Königsbrunn im Seniorenbereich, bevor er dann 2018 zur direkten Konkurrenz nach Landsberg wechselte. In den Spielen gegen den EHC zeigte er immer eine bärenstarke Leistung und sicherte seiner Mannschaft den Sieg. Während der letzten Saison hatte er allerdings mit einer Verletzung zu kämpfen und musste nach einer Bandscheiben-OP im Frühjahr pausieren.
Königsbrunns neuer erster Vorstand Tim Bertele ist von seinen Neuverpflichtungen auf der Torhüterposition sichtlich angetan: „Mit den beiden Keepern Darian Sommerfeld und Markus Kring haben wir sicherlich eines der stärksten Torhüter-Duos der Liga. Dies wird angesichts unserer jungen Truppe aber auch notwendig sein. Darian beobachteten wir schon länger. Es handelt sich um einen absolut professionellen Spieler, welcher es in seiner Karriere noch weit bringen kann und mindestens über Oberliga-Format verfügt. Im Übrigen wird Darian auch im Nachwuchs aktiv sein und dort als Co-Trainer fungieren. Bei Markus Kring versuchen wir derzeit alles, um ihn bis zu Saisonbeginn im Hinblick auf die Schwere seiner Verletzung fit zu bekommen. Unser Athletik-Coach Chris Däubler arbeitet hier intensiv mit ihm.“
Aber auch bei den Feldspielern konnte der EHC nachlegen und zwei junge Talente in die Brunnenstadt holen.
Vom Oberligisten Sonthofen wechselt der 21-jährige Philipp Sander zum EHC, zuvor wurde er in der Talentschmiede des Red Bull Salzburg ausgebildet. Der in Augsburg geborene Verteidiger wurde auch mehrfach in der U20-Nationalmannschaft eingesetzt, in Königsbrunn will er sein ganzes Können zeigen und sich einen Platz als Leistungsträger verdienen.
In der Offensive soll der 24-jährige Anton Rauh für mehr Torgefährlichkeit sorgen. Sein Handwerk erlernte der gebürtige Peißenberger beim SC Riessersee, nach seinem Debüt im Seniorenbereich beim TSV Farchant spielte er zuletzt in der Landesliga beim SC Forst, wo er seine Qualität als Knipser zeigen konnte. In 25 Spielen erzielte er 19 Treffer, legte 24 weitere Tore auf und will nun in der Bayernliga weiter Scorerpunkte sammeln.
Tim Bertele ist überzeugt von den beiden Neuzugängen: „Von Philipp Sander erhoffen wir uns die nötige Stabilität in der Abwehr und setzen damit unseren Weg zur Verjüngung der Mannschaft konsequent weiter um. Anton Rauh war stets Topscorer beim Landesligisten in Forst. Ich bin mir sicher, dass er sich auch eine Liga höher durchsetzen kann, da seine Entwicklung mit 24 Jahren noch nicht abgeschlossen ist. Hinzu kommen noch zwei Import-Spieler. Hierzu sondieren wir derzeit den Markt genau.“
Als weitere Säule für die Zukunft im Königsbrunner Eishockey präsentierte Tim Bertele eine Kooperation mit dem AEV: Bis zu fünf DNL-Spieler aus Deutschlands höchster Spielklasse werden mit Förderlizenzen ausgestattet. Drei davon könnte der EHC hauptsächlich in den Freitagsspielen einsetzen. „Die Zusammenarbeit mit dem Augsburger EV ist ein wichtiger Baustein in unserem Nachwuchskonzept. Dadurch gelingt es uns, die Spieler frühzeitig mit unserem Verein bekannt zu machen, ans Senioren-Eishockey heranzuführen und ihnen durch so ein Engagement ein Herauswachsen aus der DNL-Mannschaft deutlich einfacher zu ermöglichen.“
Auf der Mitgliederversammlung wurde dann noch ein neues Crowdfounding-Projekt des Vereins vorgestellt. Zusammen mit der VR Bank Augsburg-Ostallgäu will der EHC 6000€ sammeln, um Eiszeiten für die Mannschaft zu finanzieren. Ab einer Spende von 5€ legt die Bank 10€ nach, schon während der Versammlung wurden die ersten 500€ gesammelt.
Pünktlich zur Mitgliederversammlung wurde auch der Dauerkartenverkauf gestartet, ab sofort können diese online auf der Webseite des Vereins und ab dem 21.7. bei der Bäckerei Forster erworben werden.
„Wir gehen derzeit von einem regulären Saison-Start am 2.10. mit einem durchdachten Hygiene-Konzept aus. Allerdings rechne ich mit einer starken Zuschauerbegrenzung von 200-300 Zuschauern. Aus diesem Grund verkaufen wir zunächst nur 150 Stück, sodass ein gesicherter Zutritt zu den Spielen fast ausschließlich den Dauerkarten-Inhabern vorbehalten sein könnte. Ich empfehle daher, sich schnell eine Dauerkarte zu sichern, zumal es uns im Verein auch nötige finanzielle Planungssicherheit verschafft.“
Bürgerreporter:in:Horst Plate aus Königsbrunn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.