Königsbrunn schlägt den Tabellenersten
Mit 4:2 gewinnt der EHC Königsbrunn etwas glücklich, aber nicht unverdient gegen die "Gladiators" des TSV Erding. Dabei boten beide Mannschaften den Zuschauern eine hochklassige und sehr fair geführte Partie, die bis zum Abpfiff spannend blieb.
Wie schon am Freitag hatte der EHC Königsbrunn mit einigen Ausfällen zu kämpfen, so fehlten neben dem Goalie Stefan Vajs noch Max Petzold, Simon Beslic und Leon Steinberger. Augsburger Förderlizenzspieler kamen leider nicht zum Einsatz, denn der ein oder andere Königsbrunner Akteur war noch angeschlagen. Dennoch konnten beide Mannschaften mit jeweils drei Reihen antreten. Im Tor der Königsbrunner stand von Beginn an David Blaschta.
Erding startete sehr druckvoll in die Partie und drängte auf einen frühen Treffer. Der EHC verteidigte aber konzentriert, zudem zeigte Goalie Dave Blaschta in dem Spitzenspiel sein ganzes Können und war seinem Team ein großer Rückhalt. Den ersten Treffer markierte aber der EHC in der vierten Spielminute, nachdem sich Tim Bullnheimer mit der Scheibe ins gegnerische Drittel spielte, legte er quer zu Mika Reuter, der dann mit seinem Schuss ins kurze Eck für die 1:0 Führung sorgte. Nur drei Minuten später hatte Marco Sternheimer die Chance auf einen zweiten Treffer, scheiterte aber am Erdinger Keeper. Die Gladiators waren immer brandgefährlich und sorgten vor dem Königsbrunner Tor für Unruhe. Allerdings war Erding auch nach hinten anfällig und gab dem EHC die Möglichkeit zu schnellen Gegenstößen. Kurz vor der Pause kamen dann die Gladiators zum Ausgleich, der aufgrund der Spielanteile auch verdient war. Zwei Sekunden vor Abpfiff hatte dann Tim Bullnheimer noch einen weiteren Treffer auf dem Schläger, als Erdings Goalie nur prallen lassen konnte, aber dann den Schuss des Königsbrunner Kapitäns noch spektakulär abwehrte. So ging es mit dem 1:1 ein erstes Mal in die Kabinen.
Nach der Pause erwischte der EHC den besseren Start, in der 22. Spielminute schnappte sich Marco Sternheimer den Puck in der neutralen Zone, tankte sich bis vor das Erdinger Tor durch und netzte dann zum 2:1 für Königsbrunn ein. Dem vorangegangen war aber eine umstrittene Szene, Erding reklamierte ein nicht gegebenes Foul. Es blieb eine sehr intensive Partie, die Gäste agierten druckvoll und mit mehr Spielanteilen, Königsbrunn verteidigte aber leidenschaftlich. In der 30. Spielminute hatten Mika Reuter und Toms Prokopovics jeweils die Möglichkeit freistehend zu treffen, vergaben aber ihre Möglichkeiten. In der 34. Spielminute machte es Erding besser, nach starkem Anspiel durch Pfenniger traf Trox alleinstehend vor Blaschta zum 2:2 Ausgleich. Auffällig während der ganzen Begegnung waren die vielen Bullygewinne der Gäste, die allerdings keinen Profit daraus schlagen konnten. Bis zur letzten Pause fielen keine weiteren Treffer mehr.
Im Schlussdrittel hatte Mika Reuter gleich in der 44. Spielminute bei einem Alleingang die Chance zum 3:2. Torchancen waren nun aber eher Mangelware, weil sich beide Mannschaften belauerten und auf Fehler des Gegners warten. Ab der 51. Spielminute schnürten die Gäste den EHC ein, so dass die Brunnenstädter teilweise über zwei Minuten auf dem Eis standen, doch Königsbrunn überstand diese kritische Phase. In der 57. Spielminute machte dann wieder Marco Sternheimer den Unterschied, als er den Puck in der neutralen Zone erobern konnte, gab es für ihn kein Halten mehr. Nachdem er seine Gegenspieler austanzte netzte er humorlos zur 3:2 Führung ein. Der Erdinger Coach musste nun volles Risiko gehen, zwei Minuten vor Spielende nahm er seinen Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Nur 10 Sekunden später musste dann noch ein Königsbrunner nach Foul vom Eis, so dass die Gäste jetzt doppelte Überzahl hatten. Doch nach Scheibenverlust der Gladiators schnappte sich Toms Prokopovics die Scheibe und lief an seinen Gegenspielern vorbei zum leeren Tor der Gäste, die ihn dann aber mit einer Notbremse von den Beinen holten. Sein Abschluss ging deswegen nur an den Pfosten, der Schiedsrichter wertete es dann aber als technisches Tor, so dass es nun 4:2 stand. Damit war das Spiel gelaufen, auch wenn Erding nicht aufsteckte und bis zum Abpfiff alles nach vorne warf.
Königsbrunn schafft in der heimischen Eisarena den Sieg gegen favorisierte Gladiators. Am Ende der schnellen und taktisch geprägten Begegnung springen drei Punkte heraus, mit denen wohl die Wenigsten gerechnet hätten. Königsbrunns Coach Bobby Linke war nach dem Spiel natürlich hocherfreut: „Wir haben ja in den letzten Begegnungen unser System geändert, gegen Peißenberg hat das schon ganz gut geklappt, in Amberg leider nicht. Gegen Erding musst du defensiv gut stehen, die haben enorm viel Qualität in der Offensive. Das hat meine Mannschaft sehr gut gelöst, kompakt gespielt und auf Fehler des Gegners gelauert. Wir haben sehr wenig Fehler gemacht. Das Spiel war über 40 Minuten sehr eng, da hätte es in beide Richtungen gehen können. Wir waren im Schlussabschnitt die Glücklicheren und haben uns für Disziplin und harte Arbeit belohnt. Mich freut es sehr für die Jungs, die gegen so einen Gegner mit 4:2 gewinnen konnten. Wir mussten heute alles geben, um den Gegner Paroli bieten zu können. Ich wollte mich auch noch bei unseren Fans bedanken, die uns lautstark unterstützt und gute Stimmung gemacht haben.“
Tore: 1:0 Reuter (Bullnheimer, Trupp) (4.), 1:1 Pilhal (Pfenniger, Matheson) (20.), 2:1 Sternheimer (Erdt) (22.), 2:2 Trox (Pfenniger) (34.), 3:2 Sternheimer (57.), 4:2 Prokopovics (59.),
Strafminuten: EHC Königsbrunn 10 TSV Erding 12 Zuschauer: 486
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