Königsbrunn gewinnt den Eishockeykrimi gegen Geretsried

Marco Sternheimer erzielte drei der sechs Königsbrunner Treffer. | Foto: Dietmar Ziegler
  • Marco Sternheimer erzielte drei der sechs Königsbrunner Treffer.
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Mit 6:4 gewinnt der EHC Königsbrunn in der heimischen Pharmpur EISARENA das Rückspiel gegen die "Riverrrats" der ESC Geretsried und revanchiert sich für die Niederlage aus dem Hinspiel. Der Sieg gegen den kämpferisch und offensiv starken Kontrahenten war bis zur letzten Minute hochspannend, aber verdient.

Beide Mannschaften konnten trotz Ausfällen mit 3 kompletten Reihen antreten, allerdings standen auch einige angeschlagene Spieler auf dem Eis. Im Tor der Königsbrunner dufte Stefan Vajs von Beginn an sein Können zeigen, als Backup hielt sich Dave Blaschta auf der Spielerbank bereit.

Der EHC erwischte einen klassischen Fehlstart, schon nach elf Sekunden stand es 0:1. Die Gäste hatten von Beginn an Zugriff auf das Spiel und kamen immer wieder gefährlich ins Königsbrunner Drittel. Luca Kinzel hatte in der vierten Spielminute den Ausgleich auf dem Schläger, Toms Prokopovics nur zwei Minuten später. Doch den nächsten Treffer markierten erneut die Riverrats, die in der achten Spielminute das schön herausgespielte 0:2 nachlegten. Die Gäste agierten sehr giftig in den Zweikämpfen, der EHC leistete sich einige Fehler und tat sich schwer. In der 15. Spielminute ging es dann Schlag auf Schlag. Bei einem schnellen Gegenstoß netzte Luca Kinzel ins Kreuzeck ein, neun Sekunden später fiel dann sogar der 2:2 Ausgleich. Nach Scheibengewinn von Anton Egle hinter dem Geretsrieder Tor bediente dieser Tim Bullnheimer mit einem feinem Pass, der dann nur noch einschieben musste. Der Jubel in der Halle fand aber sein jähes Ende, als auch die Gäste einen Treffer nachlegten, der EHC lag nun wieder mit 2:3 hinten. Allerdings nur bis zur 16. Spielminute, denn nach Bullygewinn durch Toms Prokopovics fand die Scheibe ihren Weg zu Marco Sternheimer, der einfach mal abzog und zum 3:3 traf. Vier Tore innerhalb von 59 Spielsekunden, die Partie war nun wieder offen. Königsbrunn kam nun besser ins Spiel. Der EHC erarbeitete sich einige dicke Chancen, bis zur ersten Pause fielen aber keine weiteren Treffer mehr.

Königsbrunn drängte nach Wiederanpfiff auf den nächsten Treffer, Anton Egle tauchte in der 21. Spielminute alleine vor dem gegnerischen Tor auf, verpasste es aber nachzulegen. Es war ein hochintensiver Fight auf Augenhöhe, beide Mannschaften hatten immer wieder gute Chancen. Den nächsten Treffer markierte der EHC, in der 27. Spielminute bediente der hinter dem Tor stehende David Farny Toms Prokopovics mit einem Klassepass, der dann per Direktabnahme den Puck zum 4:3 ins Netz zimmerte. Königsbrunn lag nun das erste Mal vorne, es blieb aber ein intensiver Kampf um jeden Zentimeter. In Überzahl feuerte der EHC ein wahres Offensivfeuerwerk ab, ein weiterer Treffer wollte aber nicht fallen. Dafür kamen die Gäste in der 35. Spielminute zum 4:4 Ausgleich. Vorausgegangen war ein Anspiel auf den sträflich freistehenden Torschützen Popelka. Doch Königsbrunn fand die passende Antwort, nur zwei Minuten später eroberte sich Marco Sternheimer vor dem gegnerischen Tor die Scheibe und netzte sehenswert aus der Drehung ein. So ging es mit der knappen Führung ein letztes Mal in die Kabinen.

Im letzten Spielabschnitt blieb es ein Spiel auf Augenhöhe, beide Teams suchten nun die Entscheidung. Doch die Gäste zogen einige Strafzeiten, die der EHC zwar nicht nutzen konnte, den Riverrats aber viel Kraft kosteten. In der 52. Spielminute traf Anton Egle nur den Pfosten, die Zeit lief jetzt für Königsbrunn. In der Crunchtime zog der EHC dann aber eine Strafzeit, die Königsbrunner mussten nun vier Minuten vor Spielende in Unterzahl spielen. Dabei hatten die Brunnenstädter gleich zweimal die Chance auf einen Shorthander, doch es bleib spannend. Geretsried zog nun den Goalie zugunsten eines weiteren Feldspielers, doch der Schuss ging nach hinten los. Nach Scheibenverlust der Gäste traf dann Marco Sternheimer zum 6:4 ins leere Netz ein, das Spiel war nun neun Sekunden vor dem Abpfiff endgültig entschieden. Königsbrunn holt sich somit wichtige drei Punkte im Kampf um die vorderen Tabellenplätze und verteidigt weiterhin den dritten Rang.

EHC-Coach Bobby Linke konnte mit der gezeigten Leistung zufrieden sein, auch wenn es Momente in der Partie gab, in denen er auch mal lauter wurde:

„Wir wussten, was auf uns zukommt und dass es keine leichte Nummer wird. Geretsried hat uns schon im Hinspiel gefordert. Mit ihrer Art, Eishockey zu spielen, sind sie uns unter die Haut gegangen. Wir haben da schlecht reagiert und uns das Spiel aus der Hand nehmen lassen. Heute waren wir viel disziplinierter, aber defensiv nicht so stark wie gewohnt. Die Mannschaft hat das aber wieder gut aufgefangen. Ein paar unserer Spieler kamen auf der letzten Rille daher, ich kann da nur den Hut vor den Leuten ziehen, die heute Einsatz gezeigt haben. Am Ende zählen die Punkte gegen einen unangenehmen und gefährlichen Gegner. Wir sind gerade alle überspielt, man merkt den Jungs den Kräfteverschleiß an. Da müssen wir die nächsten Wochen sauber dosieren, damit wir in den Play-offs wieder aus den Vollen schöpfen können.“

Tore: 0:1 Rizzo (Huber) (1.), 0:2 Rezac (Popelka, Huber) (8.), 1:2 Kinzel (Hartl, Farny) (15.), 2:2 Bullnheimer (Egle) (15.), 2:3 Huber (Rezac, Englbrecht) (15.), 3:3 Sternheimer (Reuter, Tausend) (16.), 4:3 Prokopovics (Farny, Hartl) (27.), 4:4 Popelka (Englbrecht) (35.), 5:4 Sternheimer (37.), 6:4 Sternheimer (Prokopovics) (60.)

Strafminuten: EHC Königsbrunn 10    ESC Geretsried 14    Zuschauer: 412

Bildmaterial: https://diz-pix.de/

Bürgerreporter:in:

Horst Plate aus Königsbrunn

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