Bester Saisonstart seit 4 Jahren
Einblick in die Trainingstage der Rennmannschaft des Ski-Club Königsbrunn
Wir schreiben den 2. November 20.00 Uhr in einem kleinen Hotel im hinteren Pitztal. Die Ski stehen fertig präpariert im Keller, das Abendessen hat geschmeckt und die Videoanalyse vom Vortag ist bereits vollendet. Cheftrainer Felix Bayerle gibt die letzten Infos für den morgigen Trainingstag: 5.45 Uhr Frühstück, 6.10 Uhr Auto einladen und 6.15 Uhr pünktlich Abfahrt Richtung Gletscherbahn.
Die rund 10 Kinder und Jugendlichen vom Rennteam des SC Königsbrunns sind die frühen Zeiten bereits gewöhnt, es ist ja schließlich bereits der 10 Trainingstag in dieser Saison. Alle stehen am Wochenende oder in den Ferien viel früher auf als an ganz normalen Schultagen, aber als Skifahrer ist das selbstverständlich, denn nur wer morgens als erster an der Bahn steht, bekommt eine Trainingspiste und erlebt noch dazu einen wunderschönen Sonnenaufgang.
,,Durch den im September gefallenen Schnee hatten wir den besten Saisonstart seit 4 Jahren“ freut sich Felix Bayerle, der diese Saison das Training im Verein leitet, “ bereits Anfang Oktober liefen alle Lifte am Gletscher und wir konnten optimal mit dem Techniktraining beginnen".
Der Herbst muss für das Skitraining optimal genutzt werden, da in der klassischen Wintersaison aufgrund der vielen Rennen, die gefahren werden müssen, kaum mehr Zeit bleibt für ein Training, zumal die Schnee-Bedingungen am Gletscher meist besser sind als die im Allgäu.
In diesem Herbst herrschten beste Wintersport-Bedingungen, denn durch ein sehr stabiles Hoch zeigte sich das Wetter jeden Tag mit viel Sonne und sehr windstill, was sehr wichtig ist, damit die Liftanlagen auf dem Gletscher gefahrlos betrieben werden können.
Ablauf eines Trainingstages
So ein Tag am Gletscher läuft meist sehr ähnlich ab: die erste Bahn ( Pitztal Gletscher Express) fährt um 7.00 Uhr nach oben, dann startet das zweiteilige Ski-Training mit einer Mittagspause dazwischen.
Nachmittags Regeneration
Nach Rückkehr ins Hotel stärkt man sich mit einer Suppe, bevor es mit dem Nachmittags-Sport weitergeht. Da geht es hauptsächlich um Regeneration und lockere Stabilisation und Mobilisation. Ab und an gehen wir auch nachmittags zum Bouldern in den nahegelegen Boulderstadl.
Schule darf nicht vernachlässigt werden
Anschließend findet eine 1-stündige Lernstunde statt, in der die Älteren die Jüngeren bei Hausaufgaben und der Vorbereitung auf Schularbeiten unterstützen.
Videoanalysen und Ski präparieren
Nach dem Abendessen präpariert man noch gemeinsam seine Ski und macht mit dem Trainer eine Videoanalyse von ein oder zwei Fahrten des Tages, um seine Fehler selbst sehen und an diesen besser arbeiten zu können.
Zeitig geht es dann auch ins Bett, denn der Wecker klingelt ja sehr früh. An den Trainingswochenenden wachsen die RennläuferInnen zu einer sehr starken Gemeinschaft zusammen, in der sich jeder gegenseitig schätzt und hilft. Das ist auch unerlässlich, denn man darf nicht vergessen, dass wir einen Sport im absoluten Hochgebirge ausüben, wo jeder Fehler oder Alleingang, schwere Folgen haben kann. So formt sich bis zu den ersten Rennen im Dezember ein unzertrennbares Team und das ist jedes Jahr aufs Neue sehr faszinierend zu sehen.
Der SC Königsbrunn ist einer der wenigen Vereine in Deutschland, die noch eine Gletscher-Vorbereitung in dieser Größenordnung anbieten und wir sind stolz darauf, zwischen DSV, ÖSV und dem SC Oberstdorf zu trainieren.
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem Cheftrainer Felix Bayerle, der das Training abwechslungsreich und anspruchsvoll gestaltet.
Nun steht noch ein Gletscherlehrgang im Pitztal an, bevor wir ins Ötztal nach Kühtai wechseln. Wir sind alle hochmotiviert und freuen uns darauf.
Autor: Manuel Pschorr
Bürgerreporter:in:Heike Schröter aus Königsbrunn |
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