"Stühlerücken" im Königsbrunner Rathaus: Stadtrat Peter Henkel wird Dritter Bürgermeister

Mit Peter Henkel belegt ein erfahrener Kommunalpolitiker und Jurist das wichtige Amt.
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  • Mit Peter Henkel belegt ein erfahrener Kommunalpolitiker und Jurist das wichtige Amt.
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Königsbrunn: Nachdem der bisherige 2. Bürgermeister Norbert Schwalber in der letzten Sitzung vor der Sommerpause aus persönlichen Gründen um Entbindung aus seinem Ehrenamt bat, musste sich die Stadtratsspitze neu formieren. Das Gremium wählte die bisherige 3. Bürgermeisterin Barbara Jaser (CSU) mit großer Mehrheit zur Nachfolgerin von Norbert Schwalber.
Zum neuen 3. Bürgermeister bestellte der Stadtrat ebenfalls mit großer Mehrheit den 67-jährigen CSU- Stadtrat Peter Henkel.
Der pensionierte Oberstaatsanwalt gilt als erfahrener Kommunalpolitiker, ist er doch schon seit 1990 im Stadtrat und war lange Jahre davor auch schon Ortsvorsitzender der CSU. Redegewandt und juristisch versiert ist er sicher der richtige „Mann“ am richtigen Platz.
Peter Henkel wurde 2008 mit dem Goldenen Bürgerring der Stadt ausgezeichnet und erhielt im gleichen Jahr für sein langjähriges kommunales Engagement die Dankesurkunde des Landkreises Augsburg. Er ist mit der Pädagogin Irene Henkel verheiratet, sie haben eine Tochter. Beide sind aktive Sänger beim „Liederkranz Königsbrunn“. Sportlich hat sich Peter Henkel dem „Joggen“ verschrieben.

MYHEIMAT sprach mit dem neuen Bürgermeister und über seine Ziele:

MH: Herr Henkel, wie wir vom 1. Bürgermeister Ludwig Fröhlich vernahmen, haben sich die Anforderungen an das Amt der Bürgermeister-Stellvertreter gegenüber früher verändert. Immer mehr, so Fröhlich, müssten diese auch das „Tagesgeschäft“ im Rathaus mit wahrnehmen.
Ist es nun vorbei mit einem gemütlichen „Ruhestand“?

Henkel: Nach einem gemütlichen Ruhestand habe ich mich nie gesehnt, nur nach etwas weniger Hektik, als im Berufsleben. Neben der Ausübung meines Stadtratsmandats und des Engagements im „Liederkranz“ war ich auf der Suche nach einer erfüllenden Tätigkeit in der Pensionszeit. Darum habe ich gerne die Aufgabe übernommen, die mir unerwartet angeboten wurde.

MH: Königsbrunn ist immer noch eine junge und attraktive Stadt die nach wie vor wächst. Aber es gibt auch einige kommunale „Baustellen“ die bei manchen Bürgern in der Vergangenheit Unruhe hervorriefen bzw. noch rufen. Ich denke dabei u. a. an die Zentrumsplanung, die Ansiedlung eines weiteren Großmarktes oder auch an das Katholische Kirchenzentrum „St. Ulrich“! Wie beurteilen Sie die derzeitige Situation in Königsbrunn?

Henkel: Die Zentrumsplanung ist eines der wichtigsten Projekte der Stadt Königsbrunn. Leider haben wir nicht, wie andere, alte Städte, einen gewachsenen Ortskern mit schönen historischen Gebäuden. Umso wichtiger ist es, das Zentrum in einem Stil zu gestalten, der nicht nur dem jetzigen Publikumsgeschmack entspricht, sondern auch in Zukunft gefällt. Mit einer gelungenen baulichen Gestaltung des Zentrums ist die Aufgabe noch nicht gelöst. Es muss auch mit Leben erfüllt werden. Darum ist es ebenso wichtig, Investoren zu finden, die Treffpunkte für die Bevölkerung schaffen, wie z.B. Geschäfte mit Schaufenstern und mit Waren, die der Käufer mit Sorgfalt auswählt, so dass er sich länger in dem Laden aufhält. Ferner gehören dazu Lokale, in denen sich die Bürger zum Meinungsaustausch und zur Geselligkeit begegnen. Vor allem müssen sich im Zentrum Stätten des Kulturlebens befinden. Solche sind in der Planung vorgesehen.
Wegen des Globusmarktes haben die Fraktionen der CSU und der FW Nachforschungen in Städten, in denen sich solche Märkte befinden, angestellt und dabei erfahren, dass diese Märkte das Zentrum nicht stören. Der zusätzliche Verkehr, der durch die Ansiedlung des Globus zu erwarten ist, wird durch geeignete Ausbaumaßnahmen bewältigt. Zur Tragung der Baukosten für diese Maßnahmen wird die Firma Globus herangezogen.
.Was den Pfarrsaal St. Ulrich betrifft, bedauere ich den Beschluss des Stadtrats, der Kirche kein Übernahmeangebot zu machen. Ich glaube aber, dass die Türe für weitere Verhandlungen noch nicht geschlossen ist und habe die Hoffnung auf den Erhalt des Pfarrsaals nicht aufgegeben.

MH: Wie und wo wollen Sie nun persönlich versuchen, Schwerpunkte ihrer zukünftigen Arbeit zu setzen oder auch umzusetzen?

Henkel: Die Schwerpunkte meiner zukünftigen Arbeit setze ich auf die schon angesprochenen kommunalen „Baustellen“. Insbesondere werde ich mich für den Erhalt des Pfarrheimes St. Ulrich einsetzen. Vielleicht kann eine gleichzeitige Nutzung des Pfarrheims durch Kirche und Stadt erfolgen und vielleicht könnten Spenden aus der Bevölkerung zum Erhalt beitragen. Daneben ist mir auch das Kulturleben in Königsbrunn und in diesem Rahmen, als langjähriges Mitglied des Liederkranzes, die Musik ein besonderes Anliegen. Insoweit möchte ich den Kulturreferenten und den Leiter des Kulturbüros tatkräftig unterstützen. Außerdem werde ich die sich mir bietenden Gelegenheiten zum Kontakt mit dem Bürger nutzen, um dessen Wünsche und Anliegen zu erfahren und nach Möglichkeit abzuhelfen.

MH: Ich danke Ihnen Herr Bürgermeister für das aufschlussreiche Interview und wünsche Ihnen für Ihre neue Aufgabe im Namen aller Leser von MYHEIMAT eine glückliche Hand, natürlich auch eine stabile Gesundheit und den nötigen Erfolg.
(Das Interview führte Wilfried Bauer. Er war selbst 24 Jahre im Königsbrunner Stadtrat tätig.)

Bürgerreporter:in:

Wilfried Bauer aus Königsbrunn

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