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LEBENSWEISHEIT

Es war einmal ein Ehepaar, das einen 12jährigen Sohn und einen Esel hatte.
Sie beschlossen zu verreisen, zu arbeiten und die Welt kennen zu lernen. Zusammen mit ihrem Esel zogen sie los.

Im ersten Dorf hörten sie, wie die Leute redeten: "Seht Euch den Bengel an, wie schlecht er erzogen ist... er sitzt auf dem Esel und seine armen Eltern müssen laufen." Also sagte die Frau zu ihrem Mann: "Wir werden nicht zulassen, dass die Leute schlecht über unseren Sohn reden." Der Mann holte den Jungen vom Esel und setzte sich selbst darauf.

Im zweiten Dorf hörten sie die Leute folgendes sagen: "Seht Euch diesen unverschämten Mann an... er lässt Frau und Kind laufen, während er sich vom Esel tragen lässt." Also ließen sie die Mutter auf das Lastentier steigen und Vater und Sohn führten den Esel.

Im dritten Dorf hörten sie die Leute sagen: "Armer Mann! Obwohl er den ganzen Tag hart gearbeitet hat, lässt er seine Frau auf dem Esel reiten. Und das arme Kind hat mit so einer Rabenmutter sicher auch nichts zu lachen!" Also setzten sie ihre Reise zu dritt auf dem Lastentier fort.

Im nächsten Dorf hörten sie die Leute sagen: "das sind ja Bestien im Vergleich zu dem Tier, auf dem sie reiten. Sie werden dem armen Esel den Rücken brechen!" Also beschlossen sie, alle drei neben dem Esel herzugehen.

Im nächsten Dorf trauten sie ihren Ohren nicht, als sie die Leute sagen hörten: "Schaut euch die drei Idioten mal an. Sie laufen, obwohl sie einen Esel haben, der sie tragen könnte!"

Fazit: die anderen werden dich immer kritisieren und über dich lästern und es ist nicht einfach, jemanden zu treffen, der dich so akzeptiert wie du bist.
Deshalb: leb so, wie du es für richtig hältst und geh, wohin dein Herz dich führt...

Verfasser unbekannt

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5 Kommentare

Eine schöne, weise, Lebensmut machende Geschichte, die ich schon einmal in einer orientalischen Geschichtensammlung gelesen habe. Dort zieht der Großvater mit einem Esel und seinem Enkel nach Damaskus, um dem Kind zu zeigen, wie in den Basaren gehandelt wird. Die Begegnungen unterwegs sind so wie Du, liebe Gabriele. sie auch erzählst. Egal ob man einen Tirolerhut oder einen Turban trägt, die Menschen in ihrer Art, scheinen nicht so verschieden zu sein, das aufzuzeigen macht den Wert einer solchen Geschichte aus und die Erkenntnis, das man allein mit Anpassung nicht glücklich werden kann.

Wie mans macht ist es falsch,in den Augen der Anderen......................

o.k. ist richtig sich an bestimmte Regeln zu halten,aber Spaß machts nicht immer!

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