Spendenaktion des Frisch-Hühnerhofs
Kleinvieh macht auch Mist. In diesem Fall waren es Hühner, die den Rohstoff lieferten und bei der Spendenaktion des Frisch-Hühnerhofs kam ordentlich etwas zusammen: 1890 Euro übergaben nun Karin Frisch vom Frisch-Hofladen und ihre Schwester Tina an den Königsbrunner Hilfsfonds. Zusammen gekommen war diese Summe im November letzten Jahres als die Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf 16 beziehungsweise im ermäßigten Steuersatz von sieben auf fünf Prozent gesenkt war. Das machte dann je nach Sorte pro Eierkarton weniger als fünf Cent Unterschied. Für den Verbraucher waren es nur kleine Beträge. Alles für die begrenzte Zeit umzuzeichnen hätte aber einen großen Aufwand bedeutet, erklärt Karin Frisch. So entstand in der Familie die Idee, diese Mehreinnahmen einen caritativen Zweck zu spenden. In jeden Monat kam eine andere Königsbrunner Einrichtung in den Genuss der Spende. Haben sich die Kunden denn nicht beschwert, dass sich die Mehrwertsteuersenkung nicht auf den Produktpreis ausgewirkt hat? Nein, erzählt Karin Frisch, „im Gegenteil, viele haben gesagt, dass sie die Aktion gut finden und noch extra etwas gespendet.“ Dafür war eine Spendendose auf dem Tresen gestellt worden. Zusammengekommen ist das Geld in allen Verkaufsfeldern: im Hofladen, auf den Wochenmärkten und dem Eierautomaten und gespendet wurde unter anderem an die Freiwillige Feuerwehr, das Fritz-Felsenstein-Haus und die Königsbrunner Tafel. Die Spendenbereitschaft habe sich stetig gesteigert, beobachtete Karin Frisch, wobei der Hilfsfonds auch davon profitiert, dass der November traditionell sehr umsatzstark sei.
Hilfsfonds-Vorsitzende Brigitte Holz und Schriftführerin Elisabeth Rathmann berichten von der Dringlichkeit der Spenden. Besonders da der Verein aufgrund der Pandemie letztes Jahr keinen Künstlermarkt organisieren konnte und auch der große Kinderfaschingsball in der Willi-Oppenländer-Halle ausfallen wird. Beide ehrenamtlich organisierte Veranstaltungen waren immer eine sichere Einnahmequelle für den caritativen Verein.
Die Zahl der Bedürftigen ist aber weiterhin hoch „und darunter sind immer mehr ältere Menschen“, so Rathmann. Holz berichtet von einigen Beispielen in denen der Verein helfen konnte, wenn staatliche Hilfe aus unterschiedlichen Gründen nicht greift. Unter anderem habe man einer jungen Mutter, die plötzlich nicht mehr die Miete und den Strom bezahlen konnte, nachdem ihr Partner alles stehen und liegen ließ und auf Nimmerwiedersehen verschwand, aus der spontanen Notlage helfen können. „Bis die Anträge beim Jobcenter durch sind, vergeht seine Zeit. Da konnten wir dann zur Überbrückung helfen.“
Über die Notfälle wird der Hilfsfonds vom Sozialbüro der Stadt informiert. Dort werden auch die Anträge für die Unterstützung gestellt.