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Sinnvolle Beschäftigung im Alter

Sie wollen sich anwerben lassen für den Einsatz im Irak. Die jungen Leute sollen an ihrer Stelle zu Hause bleiben, sagen sie. Die könnten ja ihre Enkel sein und sie möchten, dass ihre Enkel genauso in Frieden alt werden wie sie und nicht in einem sinnlosen Krieg verheizt werden.

Schließlich werden die alten Damen verhaftet, was ihrer guten Laune keinen Abbruch tut. Im Gegenteil, sie sind ein bisschen stolz auf ihre FBI-Akten. Als Granny-Peace-Brigade, also: Oma-Friedens-Brigade verbringen sie seitdem Woche für Woche einige Stunden damit, Briefe und e-mails zu schreiben oder mit Kongress-Abgeordneten zu telefonieren, um das Ende der Kampfhandlungen zu fordern. Ihre politische Macht ist sicher nicht groß. Aber symbolisch bewirken sie viel. Da sind sie so etwas wie der Lichtstrahl, der eine ganze Düsternis beleben kann.

Wenn alte Menschen ihre politische Kraft nicht gegen, sondern für die Jüngeren einsetzen, dann kommt eine Hoffnung auf, die ansteckend ist. Da hat man Lust mitzumachen. Nicht zufällig habe ich von der Oma-Friedens-Brigade in einer Fernsehsendung erfahren, die berühmt dafür ist, die coolsten Trends der Jugendkultur aufzuspüren. Diese Omas sind cool und so herzensjung wie man nur sein kann.

[...] Die Alten und Jungen müssen nicht Krieg gegeneinander führen, wie das in Deutschland manche Alarmisten mit Lust an der menschlichen Engherzigkeit gern prophezeien. Sie können ... gemeinsam aufstehen gegen die täglich Unvernunft der Macht- und Geldinteressen. Und die Alten fangen an. Mit ihrer Freiheit, ihrer Erfahrung, ihrer Zeit merken sie auf, wo Lebensbedingungen für die Jüngeren verdorben werden. Da lassen sie sich etwas einfallen – und wenn es eine Demonstration für die Verkäuferinnen im Supermarkt an der Ecke ist. Träume haben, Anteil nehmen, etwas aushecken – sollte es nicht möglich sein, dem Motto zu folgen, das Bertolt Brecht in eins seiner frühen Gedichte schrieb: „Jung sein mit Überschwang und Altern mit Wollust“!?

aus:
Für RBB „Worte auf den Weg/Worte für den Tag“ Samstag, 19. Mai 2007
Pfarrerin Angelika Obert, Ev. Rundfunkdienst Berlin, Tel. 030/ 243 44 – 565, obert@ekbo.de

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2 Kommentare

Wertvoller Beitrag zu einem Thema das unseren Alltag stark berührt und auch prägt. Warum sollen sich Jung und Alt nicht verstehen bzw. auch das Miteinander suchen. Sind wir denn in unserer Gesellschaft schon so verkommen, dass jede Gruppierung ihren eigenen Bereich haben muss und diesen dann auch nicht verlassen darf. Leben und leben lassen ein Motto das für alle Altersgruppierungen gelten sollte. Auch die Beschäftigung im Alter muss sein, denn nur durch sie erhalten wir unsere Fitness. Aus dieser Perspektive finde ich dann das Motto von Bert Brecht als richtungsweisend.

Warum reiben sich Alt und Jung im Alltag gegenseitig auf anstatt für gemeinsame Ziele einzutreten? Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger kann ich mir eine Antwort darauf vorstellen. Es ist einfach idiotisch. Anstelle gegenseitiger Zermürbungen und Kleinkriege könnten wir uns so viel Gutes tun. Die Jungen den Alten (Älteren) und die Alten (Älteren) den Jungen. Was muss geschehen, damit wir das endlich anpacken?

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