Sechs Gesprächsrunden
Landrat Martin Sailer auf Gemeindebesuch in Königsbrunn
Am 7. März 2024 besuchte Landrat Martin Sailer Königsbrunn. In sechs Gesprächsrunden informierte er sich über Themen und Anliegen, die die verschiedenen Teilnehmer-Gruppen bewegten. Er beantwortete Fragen und versprach in vielen Fällen Prüfung, Informationen und Rückmeldung.
Bürgermeister
Im kleinen Sitzungssaal des Rathauses wurde der 53-Jährige von 1. Bürgermeister Franz Feigl, 2. Bürgermeister Maximilian Wellner und 3. Bürgermeisterin Ursula Jung begrüßt. Die Haushaltslage, aktuelle Bauprojekte, die Zentrums-Planung und auch die Geschichte der Stadt waren hier unter anderem Themen.
Jugend
In der am Nachmittag bereits gut besuchten Jugendfreizeitstätte lernte der Landrat bei einem Rundgang, geführt von MatriX-Leiter Ralf Engelstätter, die Einrichtung und ihre zahlreichen Angebote kennen. Die spontane Bitte von zwei Jugendlichen, die Schule später anfangen zu lassen, fiel nicht in den Zuständigkeitsbereich von Martin Sailer. Im Rahmen der Kinder- und Jugendsprechstunde konnte er jedoch einer Jugendlichen zusagen, sich des Problems mit der Busanbindung in den Königsbrunner Norden anzunehmen, wie etwa ausfallende Busverbindungen, zu kleine Fahrzeuge und mangelnde Informationen, „Wir werden dem nachgehen“, versprach er. Als Gesellschafter des AVV könne sich der Landkreis für Verbesserungsmöglichkeiten einsetzen – nicht nur bei der Anbindung des Königsbrunner Nordens, sondern auch die Linie 830 betreffend.
Stadtrat
Auch für die Anliegen der Kommunalpolitik zeigte Landrat Martin Sailer ein offenes Ohr. „Der Gemeindebesuch ist die Gelegenheit, in die Themen einer Kommune einzutauchen“, sagte er. Die Fragen der Stadträtinnen und Stadträte im großen Sitzungssaal des Rathauses betrafen zum Beispiel die Weiterentwicklung des Tourismus durch Verknüpfung mit anderen Kommunen und der Regio Augsburg Tourismus, ungenutzte Grundstücke in Gewerbegebieten, Bezahlkarten für Asylbewerber, Probleme bei der Einfriedungssatzung oder auch lange gelagerten Bauschutt und den Schallschutz bei der Straßenbahn. Darüber hinaus wurde – wie bereits zuvor in der Jugendsprechstunde – über das Thema ÖPNV, über zahlreiche Busausfälle und defekte Anzeigetafeln gesprochen.
Einsatzkräfte
Im Infopavillon 955 sprachen Vertreterinnen und Vertreter der Einsatzkräfte – Feuerwehr, Rotes Kreuz und Wasserwacht – die Themen an, die sie bei ihrem ehrenamtlichen Engagement bewegten. So kam von Seiten der Wasserwacht der Wunsch, dass sie besser in das Krisenmanagement miteinbezogen werden sollten. Hier versprach Martin Sailer zeitnah einen Gesprächstermin. Den Vorschlag, dass Kommunen je nach Anzahl der ehrenamtlich Tätigen einen Zuschuss bekommen sollten, um die Arbeit der Ehrenamtlichen besser unterstützen zu können, bezeichnete er als „spannende Frage“, die er gerne als Anregung mitnehme. Aus der Runde kam auch der Vorschlag, das Ehrenamt durch Steuervorteile oder einen früheren Rentenbeginn attraktiver zu machen. Mit Bezug auf das Hagelunwetter im August 2023 dankte Martin Sailer der Freiwilligen Feuerwehr für ihren Einsatz und meinte: „Im Notfall zeigt sich in der Gesellschaft viel Zusammenhalt, aber die Schwierigkeit ist, Menschen für den Alltag im Ehrenamt zu gewinnen.“
Vereine
Vielfältig waren in dieser Runde die Themen, die die Anwesenden bewegten: höhere Beitragsgrenzen, zu wenig Plätze für Kurzzeitpflege und zu wenig seniorengerechte Wohnungen, die Suche nach einem Grundstück für ein Kart-Zentrum, der fehlende Veranstaltungssaal in Königsbrunn oder auch die Frage, wo Vereine Hilfe zum Beispiel bei der LED-Umstellung bekommen. Kritisiert wurde, dass für den Alkoholausschank auf einem Vereinsfest beim Landratsamt ein Gestattungsantrag gestellt werden müsse oder auch dass bei der Strafverfolgung eines Fehlers in der Vereinsverwaltung das Augenmaß fehle und niemand das Ehrenamt schütze. Martin Sailer stimmte zu: „Alle reden von Endbürokratisierung – aber jeden Tag gibt es noch mehr Gesetze!“ Bemängelt wurden auch fehlende Unterlagen in Papierform für Asylbewerber. Wie bereits im Gespräch mit den Stadträten unterstrich Martin Sailer auch in dieser Runde, dass bei der Flüchtlingswelle 2015/16 die ehrenamtliche Hilfe in Königsbrunn „ein Vorbild im ganzen Landkreis“ gewesen sei.
Auch den Vertreterinnen und Vertretern der Vereine galt der Dank des Landrates für ihren „unglaublich wertvollen Beitrag“ für die Gesellschaft: „Königsbrunn wäre deutlich ärmer ohne Sie!“
Unternehmer
Die sechste und letzte Gesprächsrunde des Tages war für die Königsbrunner Unternehmer reserviert: Sie tauschten sich am Abend mit Landrat Martin Sailer über das mittlerweile unerträgliche Maß an Bürokratie aus, über „Berge an Formularen“ und über den Arbeitskräftemangel, der teilweise durch intolerantes Verhalten gegenüber ausländischen Kollegen noch verstärkt werde. Gewünscht wurde auch, dass mehr namhafte Betriebe in die Region geholt werden sollten. Konkret wurde nach einer Stärkung des Messestandortes Augsburg gefragt, wobei Landrat Sailer auf ein neues Messekonzept verwies, das 2025 in den Test gehe.
Landrat Martin Sailer betonte bei allen Gesprächen, dass er als Ansprechpartner für wichtige Anliegen zur Verfügung stehe. Mehrfach unterstrich er bei seinem Königsbrunn-Besuch auch die hohe Bedeutung der Demokratie. Er ließ keinen Zweifel daran, dass er als überzeugter Demokrat mit aller Kraft jeglichen antidemokratischen Bestrebungen Widerstand leisten werde. Text: Pressestelle Stadt Königsbrunn
myheimat-Team:Joachim Meyer aus Friedberg |
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