50 Jahre Stadt Königsbrunn: Ein runder Geburtstag mit über 500 Gästen in der Turnhalle der Mittelschule
Als Einstieg in den Festakt „50 Jahre Stadt Königsbrunn“ zelebrierten Dekanin Dr. Doris Sperber-Hartmann und Stadtpfarrer Bernd Weidner in der evangelischen St. Johanneskirche einen ökumenischen Gottesdienst. Im Anschluss daran ging es in die Mittelschule, Gebäude Süd an der Römerallee, zum Festakt. Hier wartete auf die Gäste bereits am Eingang eine erste Überraschung. Die Begrüßung wurde nicht von den kommunalen Würdenträgern übernommen, sondern von den Raber Armbrustschützen und der Damenklapa „Sozal“, die in ihrer traditionellen Tracht die Gäste willkommen hießen.
Weit mehr als 500 Gäste versammelten sich in der Turnhalle der Mittelschule, um am Festakt teilzunehmen. Taggenau vor 50 Jahren – nämlich am 28.04.1967 – überreichte der damalige Bayerische Innenminister, Dr. Bruno Merk, der Stadt Königsbrunn die Ernennungsurkunde. Bei seiner Begrüßung verlas 1. Bürgermeister Franz Feigl die Originalurkunde zur Stadterhebung, auf der dieses historische Datum vermerkt ist. „Deshalb ist es uns eine besondere Freude, dass mit Joachim Herrmann der heutige Amtsnachfolger heute hierher kommt“, so Feigl bei der Begrüßung weiter.
Joachim Herrmann MdL, Bayerischer Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr, lobte in seiner Festrede Königsbrunn als lebendige und dynamische Stadt, die seit dem Zweiten Weltkrieg eine enorme Entwicklung hingelegt hat. Um Königsbrunn weiterhin lebenswert zu erhalten, leistet auch die überregionale Politik ihren Beitrag. Ganz aktuell begleitet die Städtebauförderung den Umbau der Stadtmitte. Das Modelvorhaben „Innerstädtische Wohnquartiere“, aus dem das Mehrgenerationenhaus entstanden ist, wurde vom Freistaat mit vier Millionen Euro unterstützt. Auch die Brückensanierung an der Ausfahrt Königsbrunn Süd wird gefördert. Herrmann lobte das bürgerschaftliche Engagement, die Stadt, die Sicherheit, die örtlichen Vereine, die freiwillige Feuerwehr und die Polizei. Aufgrund des sehr guten Verhältnisses zwischen der Bereitschaftspolizei und der Stadt Königsbrunn wird ein zusätzliches Ausbildungsseminar eingerichtet. Die Zentrale für den Digitalfunk auf dem BePo-Gelände wird auch dazu kommen. Außerdem kündigte Herrmann an, dass im Juni die Arbeiten an der Streckenbeeinflussungsanlage zwischen Königsbrunn und Augsburg beginnen werden. In diesem Zug wird auch ein dritter Fahrstreifen zwischen Messe und Stadion entstehen. Der Innenminister erinnerte daran, dass Dankbarkeit an solch einem Tag angebracht sei und betonte, dass die Lebensqualität sich seit 1967 – vor 50 Jahren - sehr zum Besseren gewandelt hat.
Altlandrat Dr. Karl Vogele erinnerte in seinem Grußwort vor allem an die Amtszeit des wohl „berühmtesten“ Königsbrunners, Fritz Wohlfarth, der 36 Jahre als Bürgermeister die Geschicke unserer Stadt beeinflusste. Wohlfarths Ziel war es, aus Königsbrunn, damals noch ein Armenhaus, eine Stadt zu machen. Wohlfarth integrierte die Heimatvertriebenen in die Stadtgesellschaft, kämpfte für die Schulstandorte in Königsbrunn. Auch schaffte es der Altbürgermeister, den BePo-Standort Augsburg vor der Nase wegzuschnappen. Die Brücke nach Mering wurde gebaut und eröffnet, noch bevor sie überhaupt genehmigt war. Aus diesem Grund war der damalige Regierungspräsident auch nicht zur Eröffnung gekommen. Somit wurde Königsbrunn nicht nur ein Verkehrsknoten, sondern auch der Spitzenreiter im Landeskreis.
In seiner Festrede ließ 1. Bürgermeister Franz Feigl nochmals die Entwicklung der Stadt Königsbrunn von 1842 bis heute Revue passieren. Lebten 1842 nur 403 Menschen in Königsbrunn, sind es heute 28.106 und Königsbrunn ist bereits seit langem die größte Stadt im Landkreis Augsburg. „Dies war nur durch das ehrenamtliche Engagement der zahlreichen kommunalpolitisch und sozial engagierten Menschen in unserer Heimatstadt möglich“, so Feigl weiter. Feigl erinnerte aber auch an seine direkten Vorgänger im Amt des Bürgermeisters. Adam Metzner übernahm ein gigantisches Erbe von Wohlfarth, eine weiter wachsende und sehr junge Stadt. Metzner war sozial verbunden und aufgrund seiner beruflichen Passion als Pädagoge der Entwicklung des Schulwesens zugetan. Auch das Gewerbegebiet Süd geht auf seine Amtszeit zurück. Ludwig Fröhlich war ein mutiger Vordenker. Er hat den Rückbau der alten B17 im zentralen Bereich mittels des einmaligen Provisoriums von 4 auf 2 Spuren veranlasst. Fröhlich lagen die Kinder und Jugendlichen sehr am Herzen. So wurden unter seinem Betreiben mehrere Bildungseinrichtungen gebaut. Neben den ersten Bürgermeistern zeichneten Gemeinderäte, Stadträtinnen und Stadträte verantwortlich für die positive Entwicklung der Stadt.
Immer wieder kurzweilig unterbrochen wurden die Festreden durch sehenswerte Tanzeinlagen. Den Beginn machte hier die „Plattlergruppe“ des Heimat- und Volkstrachtenvereins D‘Lechauer. Mit viel Applaus bedacht wurde der Auftritt der Tanzgruppen der Tanzgalerie Kuschill und Miriam Roiders Tanzgruppe aus dem Studio InTakt, ehemals Arabesque.
Zu einem ganz besonderen Stadtrundgang lud „SIDDI GAID“ Wolfgang Niederzoll die Anwesenden ein. In seiner unnachahmlich trockenen und humorvollen Art informierte er die Festgäste über die Entwicklung der Stadt Königsbrunn in den letzten 50 Jahren. Text und Bilder: Stadt Königsbrunn
myheimat-Team:Joachim Meyer aus Friedberg |
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