Musikunterricht in Zeiten von Corona – Das Orchester des Staatstheaters Augsburg gastiert am Gymnasium Königsbrunn
Ende November gastierte das Orchester des Staatstheaters Augsburg in der Dreifachhalle am Gymnasium Königsbrunn und ermöglichte es drei Klassen der Jahrgangsstufe 6, das musikalische Märchen „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew live zu erleben. Das Konzert fand im Rahmen der Kooperation der Schule mit dem Staatstheater Augsburg statt.
Alle Beteiligten waren überwältigt von dem Privileg, in einer nahezu „kulturlosen“ Zeit einer besonderen Darbietung beiwohnen zu dürfen. Das Orchester präsentierte die verschiedenen Charaktere und Stimmungen sehr überzeugend, lebendig und mit großer Spielfreude, ein wahrer Seh- und Hörgenuss. Die Sprecherin Anna-Sophia Kraus übersetzte mit den von Prokofjew vorgesehenen kurzen Texten die musikalischen Themen in eine für die Schülerinnen und Schüler lebensnahe Fasslichkeit. Dabei kam, der Intention des Komponisten folgend, auch die Präsentation der verschiedenen Instrumente in Interaktion mit dem jungen Publikum nicht zu kurz: Peter, ein fröhlicher und aufgeweckter Junge, dargestellt durch die Streicher; sein mahnender Großvater, repräsentiert durch das Fagott. Die Querflöte mimt den zwitschernden Vogel, die Klarinette die schleichende Katze, die Oboe die quakende Ente, die Hörner den bedrohlichen Wolf und die Pauken die wilden Jäger. Schließlich mündet der Angriff des Wolfs in seine Gefangennahme und einen finalen Triumphmarsch des ganzen Orchesters.
Das musikalische Märchen für Sinfonieorchester und Sprecher wurde 1936 von Sergei Prokofjew mit dem Ziel komponiert, Kindern die Instrumente des Orchesters vertraut zu machen. Die Kenntnis und das Erleben verschiedener Instrumente stellen eine grundlegende Voraussetzung zum Verständnis von Musik dar und sind in den Jahrgangsstufen 5 und 6 Bestandteil des Lehrplans im Fach Musik.
Im Rahmen der Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg waren schon zu Beginn des Schuljahres verschiedene musikalische Ereignisse am Gymnasium Königsbrunn geplant worden. Dazu gehörten unter anderem ein Opernworkshop, eine digitale Ballettpräsentation mit Hilfe von VR-Brillen und der Besuch des musikalischen Märchens „Peter und der Wolf“ von Sergej Prokofjew.
Im Vorfeld waren viele Gespräche und große organisatorische Anstrengungen nötig, um das Konzert zu „Corona-Bedingungen“ zu realisieren. Zunächst musste ein Raum für das Orchester der Augsburger Philharmoniker gefunden werden, in dem die 36 Musikerinnen und Musiker unter Einhaltung von Mindestabständen zueinander und zum Publikum aktiv werden können. Da war die Dreifachturnhalle die naheliegende Lösung. Nachdem sich das Orchester bereit erklärt hatte, in Königsbrunn sogar ZWEI MAL zu spielen, konnten, unter Einhaltung aller Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen (extra große Abstände, zeitlich versetztes Betreten des Raums, Maximalanzahl von 50 Zuschauern usw.) drei Klassen der Jahrgangsstufe 6 das Konzert besuchen. Eine Klasse kam sogar in den Genuss, dass mehr Musikerinnen und Musiker für sie musizierten, als Zuschauer im Raum waren.
Bürgerreporter:in:Elisabeth Rüster aus Königsbrunn |
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