In Königsbrunn ist neuerdings der "Road Runner" unterwegs und bietet Jugendlichen Hilfe an
Bunt und auffällig ist er .... Seit Anfang Oktober ist er immer wieder auf den Königsbrunner Straßen zu sehen und viele Leute auf der Straße haben sich schon nach ihm umgedreht. Die Rede ist vom "Road Runner". Er ist das neue Fahrzeug der Königsbrunner Streetworker Richy Bieger und Michael Rothmund. Mit dem "Ja-Wort" von Bürgermeister Franz Feigl, der Unterstützung der Stadt Königsbrunn und dem Kreisjugendring Augsburg (KJR) sowie einer großzügigen Spende einer Stiftung, die seit Jahren Jugendprojekte unterstützt, ist ein lang ersehnter Wunsch der Streetworker in Erfüllung gegangen. Mit dem Streetworkmobil "Road Runner" können die Sozialarbeiter junge Menschen an typischen Anlaufpunkten aufsuchen, Kontakte knüpfen, mit ihnen in den Dialog treten und ihnen direkt vor Ort die Möglichkeit zu diskreten Gesprächen, Beratungen und Infogesprächen mit Rückzugsmöglichkeit bieten.
Das Autohaus Mercedes Medele Schäfer aus Königsbrunn hat nicht nur bei der Beschaffung des Mercedes MB 100 professionell unterstützt, sondern auch die jugendlichen Auszubildenden haben Hand angelegt und das knapp 30 Jahre alte ehemalige Feuerwehrauto in zahlreichen Arbeitsstunden komplett auf Vordermann gebracht. Den Innenausbau haben die Streetworker gemeinsam mit Jugendlichen verwirklicht. Die selbstkreierte Upcycling-Innenausstattung strahlt eine frische jugendliche Atmosphäre aus und bietet genügend Raum für Gespräche und Möglichkeiten für unterschiedliche Beratungen. Diverses Infomaterial bei Drogenproblemen, Hilfe zur Ausbildungssuche, aber auch Tipps zum Umgang mit der Polizei sowie Rechte und Pflichten bei Demos und viele weitere Flyer und Broschüren liegen im Road Runner bereit. Sein "Zuhause" hat der coole Mercedes im städtischen Fuhrpark.
Graffiti-Künstler Patrick Bastian aus Augsburg hat das in die Jahre gekommene Fahrzeug mit bunter Farbenpracht kunstvoll gestaltet und in ein neues peppiges Fahrzeug verwandelt. Die Firma Berger Werbung aus Oberottmarshausen findet das Projekt sowie die Arbeit der Streetworker richtig gut und hat kurzentschlossen das Verdunkeln der Fahrzeugfenster sowie die Aufkleber kostenlos übernommen.
Streetwork ist keine Worthülse. Das Konzept besteht tatsächlich darin, so oft wie möglich dort zu sein, wo Jugendliche und junge Erwachsene „abhängen“. Gerade Freitagabend oder an den Wochenende zwischen 19 und 22 Uhr sind Jugendliche vermehrt unterwegs anzutreffen. Mit dem peppigen Road Runner können die Jugendsozialarbeiter nun wesentlich schneller mehr Plätze in Königsbrunn anfahren und Kontakte zu Jugendlichen knüpfen.
Bei ihrer Arbeit spielt Vertrauen eine große Rolle, das nur über regelmäßigen Kontakt aufgebaut werden kann. „Wir sind einfach da – schon das verändert oft das Verhalten.“ so Streetworker Michi. Den Jugendlichen sichern sie – schon weil sie an die Schweigepflicht gebunden sind – Anonymität zu.
Streetworker bieten ganz konkrete Hilfe an. Etwa den gemeinsamen Gang zu einer Beratungsstelle, beispielsweise zum Thema Drogen. Oft haben Jugendliche eine gewisse Skepsis oder gar Angst vor öffentlichen Einrichtungen oder Ämtern. "Wir begleiten sie und nehmen ihnen die Schwellenangst", meint Richy Bieger.
Und noch eins, wenn Sie den Road Runner in Königsbrunn antreffen, schauen Sie doch einfach mal rein. Ihre Königsbrunner Streetworker freuen sich.
Bürgerreporter:in:Helga Mohm aus Königsbrunn |
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