Elf Tage RamPa-Zamba mit Höhen und Tiefen

Blick auf die RamPa-Zamba Bar
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Während der elf Tage RamPa-Zamba in der Königsbrunner Hydro-Tech Eisarena nutzen rund 200 aktive Jugendliche den Skatepark mit seinem großzügigen Loungebereich zum Zeitvertreib aber vor allem als sportliche Herausforderung. Hier wurde mit viel Ausdauer und Kraft über verschiedene Hindernisse, Rampen und Boxen gefahren und gesprungen, an Absprüngen gefeilt, an unterschiedlichsten Tricks experimentiert und das entlangrutschen an der Metallkante (sliden oder grinden) ausprobiert. Auch der Pumptrack erfreute sich größter Beliebtheit. „Der hätte ruhig größer sein können“ so RamPa-Zamba Koordinator Richy Bieger. Anfänger drehten ihre Runden ebenso wie die Fortgeschrittenen, die ohne zu treten, durch Hochdrücken des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufbauen und so die Wellen und Kurven schweißtreibend überwinden.
Im reinen Loungebereich hielten sich über den Tag verteilt im Durchlauf 40 bis 50 Teenager auf, hörten Musik und verbrachten Zeit mit Freunden. Mit dem Verleih von Skateboards, Scootern und BMX-Rädern landete die RamPa-Zamba Crew einen Volltreffer, denn die rollenden Sportgeräte waren fast im Dauerbetrieb.
Beim nächsten RamPa-Zamba visiert das Team einen deutlich größeren Pumptrack an sowie weitere und unterschiedlichere Hindernisse, Rampen und Boxen. So hat sich RamPa-Zamba Eventkoordinator Richy Bieger das vorgestellt und gewünscht. Die Mischung aus Spaß an Bewegung, Neues ausprobieren sowie sportlicher Herausforderung. Dem ersten Anschein nach für den Außenstehenden ein heilloses Durcheinander von Anfängern und Könnern, Skatern und Radlern, aber letztendlich ein rücksichtsvolles entspanntes Miteinander mit großer sportlicher Aktivität und Anstrengung.
Schweißtreibende Trainingseinheiten absolvierte der ortsansässige BMX-Verein MAC auf dem Skateplatz neben der Matrix und dem frisch angelegten Dirtpark nebendran, der mit einem großen aufgeschütteten Hügel und einer steilen Rampe davor den Laien spektakuläres erahnen lässt. Die Jungs flitzen über die Hügel, drücken sich mit Kraft nach oben, springen auf die nächste Welle und legen sich tief in die Steilkurve. Mit Schwung steuert der in Schutzkleidung ausgestattete Bub direkt auf die mittig stehende steile Rampe zu, hebt ab und fliegt mit seinem BMX-Rad einige Meter in der Luft bevor er gekonnt auf der anderen Seite des Dirthügels landet. Und mittendrin die kleine zierliche 8jährige Annika. Ihre BMX-Leidenschaft hat sie erst vor kurzem für sich entdeckt. Mit vielen lobenden und motivierenden Worten ihrer Eltern dreht sie freudestrahlend ihre Runden. Auch der 47jährige Fiorese Silvio nutzt den Dirtpark für eine harte Sporteinheit als Ausgleich nach der Arbeit und gibt ganz nebenbei den Jugendlichen Tipps. Er ist bereits seit 1983 leidenschaftlicher BMXler und belegte den 10. Platz bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft.
Das bunte Treiben rund um das Gelände fesselte auch den einen oder anderen vorbeilaufenden Spaziergänger.

Beim Contest-Wochenende zeigten die motivierten Sportler nach vielen Stunden Üben ihr Können mit dem BMX-Rad und den kleinen wendigen Scootern. Bei den Skateboardern kamen nicht genügend Anmeldungen für einen Contest zustande, die kleinen und größeren Brettakrobaten übten und probierten lieber für sich an den Rampen und Hindernissen. „BMXler sind im Gegensatz zu den Skatern Contest-affin, das war uns schon bewusst, wir wollten die Sportart aber nicht von vornherein vom Contest ausschließen“ so Koordinator Richy Bieger.

Auf dem „King of Dirt“ im Außengelände neben dem Skatepark starteten sechs Sportler und zeigten atemberaubende Absprünge und Flüge mit ihren BMX-Rädern. An diese mächtige Rampe mit einer beachtlichen Absprunghöhe von 1,70 Metern trauen sich nur wenige Sportler. Filmreife Vorwärts- und Rückwärtssaltos, eindrucksvolle Drehung und erstaunliche Three-Sixtys, einer Drehung in der Luft um 360° um die eigene Achse ließen dem einen oder anderen Zuschauer schon mal den Atem anhalten. Der 21jährige Jonas Lindermair aus Aichach räumte mit dem 1. Platz einen 100 Euro Gutschein sowie eine exklusive Bikebag ab, einer Tasche für das BMX-Rad um bei Flügen im Flugzeug keinen Aufpreis zahlen zu müssen. Jonas fährt seit 12 Jahren BMX, übt jeden Tag zwischen zwei und acht Stunden und verdient mit dem BMX-Fahren Geld. Der zweite Platz ging an den Freestyler Chris Halbritter vom MAC Königsbrunn. Der anschließende BMX-Street-Contest startete im Skatepark in der Eishalle, wobei hier auch eine Mädchenklasse an den Start ging. An den Rampen, Boxen und Hindernissen zeigten die BMX-Akteure erstklassige Variationen und Kombinationen mit fabelhaften Tricks. Um hier bestehen zu können müssen die Sportler ausgesprochen sicher sein. Die Sprünge und Tricks sind sehr anspruchsvoll, da geht ohne versierter Technik nichts. Bestplatzierte waren Anna in der Mädchenklasse und der 21jährige Nils Jacob aus München. „Ich liebe beim BMX fahren die Freiheit und das kreative wo ich mein Fahrrad hinbringen kann, diesen Biss den man braucht dranzubleiben und nicht aufzugeben.“
Beim Scooter-Contest waren acht junge Burschen am Start. Mit fantastischen Tricks und Jumps überzeugten auch sie die Jury mit liptricks, die an Kanten von Rampen ausgeführt werden, einem Barspin (Lenker loslassen und ihn dabei um 360° drehen) oder auch einem Tailtap, bei dem der Fahrer im 90° Winkel auf die Rampenplattform springt und auf dem Hinterrad landet um wiederum mit einer 90° Drehung in die Rampe „einzutauchen“. Den ersten Preis räumte dabei der 16jährige Stanislav aus Königsbrunn ab. Er konnte einen hochwertigen Stuntscooter mit nach Hause nehmen. Aber auch alle anderen Teilnehmer erhielten tolle Preise. Die Königsbrunner Ants präsentierten den Football-Sport mit einem kleinen Aktionsprogramm.
Zu einem Polizeieinsatz wegen Ruhestörung kam es am Samstag um 18 Uhr bei der genehmigten Sportveranstaltung, was jedoch ohne Folgen blieb. Zwei Verletzungen gab es zu beklagen. Eine kleine Platzwunde am Kinn, wie sie auf jedem Spielplatz passiert, und der 17jährige Felix, der bereits am ersten Tag einen Bänderriss am Sprunggelenk erlitt.
Ralf Engelstätter und sein Team ziehen für das Gesamtkonzept eine positive Bilanz, auch wenn teilweise die Beteiligung an den Events doch weit unter den Erwartungen geblieben ist. Jedoch die aktive sportliche Beteiligung der Jugendlichen im Skatepark übertraf wiederrum die Erwartungen.
Eine Glanzleistung haben alle ehrenamtlichen jugendlichen Helfer mit ihrem Einsatz hingelegt. Sie haben das Event mit Herzblut mitgetragen und haben für die Sache regelrecht gebrannt. Das steckt auch mit hinter dem Konzept von RamPa-Zamba: Jugendliche mit einbinden, ihnen Verantwortung übertragen, Mitwirkung im Team, sie Neues ausprobieren lassen um so an sich selber Stärken, Leidenschaften und Spaß zu entdecken. Ohne Zutun und Unterstützung der Vereine und Sponsoren sowie der Kooperation mit der Stadt Königsbrunn und der unkomplizierten Zusammenarbeit mit dem Hallenbetreiber wäre dieses Sportevent in dem Ausmaß nicht zustande gekommen. Besten Dank und auf ein Neues im nächsten Jahr!

Bürgerreporter:in:

Helga Mohm aus Königsbrunn

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