Eine Straße verändert ihr Gesicht: Schwabenstraße wird zum "Kulturtreff"
Kultur ist Lebensqualität - davon ist Franz Moritz, Leiter des Kulturbüros, überzeugt. Und deshalb waren die Aktivitäten der kommunalen Kulturarbeit heuer in Königsbrunn in noch höherem Maß als bisher als Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Stadtmitte konzipiert. Mit dem Umzug der Sing- und Musikschule in die zentral gelegene Schwabenstraße rechtzeitig zum Schuljahresbeginns wurde dazu ein wichtiger Schritt vollzogen.
Kultur soll die Stadtmitte von Königsbrunn beleben, die Aufenthaltsqualität im Zentrum deutlich steigern, zwischenmenschliche Begegnung fördern, Atmosphäre schaffen und zur Profilierung beitragen. Insgesamt geht es um mehr Urbanität und auch um positive Effekte für die Geschäftswelt. Mit dem Begriff “Kulturtreff Schwabenstraße” wurde in 2010 dafür geworben. Vielen Bürgern war es bisher gar nicht so richtig bewusst, dass gleich sieben städtische Kultur-Einrichtungen in der Schwabenstraße zu finden sind: das Lechfeldmuseum, die Sing- und Musikschule, die Stadtbücherei, die Volkshochschule (Unterrichtsräume in Hauptschule und Realschule), das Archäologische Museum - und im Rathaus, das die Schwabenstraße im Süden abschließt, kann ab nächstem Frühjahr das „Kunst-Karree“ wieder in Betrieb gehen und die völlig neu gestaltete „Gregor-Kruk-Galerie“ eröffnet werden.
Aktionstag "Kulturtreff Schwabenstraße"
Im Oktober gab es in der Schwabenstraße einen Aktionstag mit einem abwechslungsreichen Kulturprogramm. In diesem Rahmen konnte die städtische Sing- und Musikschule den Königsbrunner Bürgerinnen und Bürgern ihre neuen Räume in der Schwabenstraße 40 präsentieren. Auch die Stadtbücherei und der Künstlerkreis (KKK) beteiligten sich an der Veranstaltung.
Veranstalterische Highlights und bewährte Reihen
Der erste kulturelle Höhepunkt des Jahres 2010 war traditionell das Dreikönigskonzert am 6. Januar in der ausverkauften Willi-Oppenländer-Halle. Diese Highlight-Veranstaltung stand dieses Mal ganz im Zeichen der Barockmusik. Ausführende waren das Augsburger Kammerorchester und der Königsbrunner Gemeinschaftschor zusammen mit zwei weiteren Chören.
Ein hohen Stellenwert hatte auch die Kulturpreisverleihung im März. Den Kulturpreis der Stadt Königsbrunn erhielt der Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte. Mit einem Anerkennungspreis zum Kulturpreis wurde die junge Pianistin Nuri Kim geehrt.
Natürlich wurden die gut eingeführten Veranstaltungsreihen des Kulturbüros auch in 2010 fortgesetzt. Beispielhaft seien erwähnt: die „Kaffee- und Kuchen-Konzerte“ für Senioren, „Klassik für Kinder“ und die Filmreihe „MovieClassiX“. Auch der „Bücherfrühling“ zählt dazu. In dieser jährlichen Reihe der Stadtbücherei kommen Literaturfreunde jeden Alters auf ihre Kosten. Den Auftakt machte die Kult-Veranstaltung „Die Chance, ein Buch zu loben“. Dabei gestalteten Bürger aus Königsbrunn das Programm mit ihrer ganz individuellen Buchpräsentation. Eine besondere Begegnung beim „Bücherfrühling 2010“ war der Besuch von Altabt Odilo Lechner.
Umfangreiches Ferienprogramm
350 Kinderveranstaltungen wurden im Rahmen des Ferienprogramms von den Königsbrunner Vereinen und Gruppen durchgeführt. Die Gesamtorganisation lag in den Händen des Kulturbüros. Die Vielfalt dieses kostengünstigen Angebots ist kaum noch zu steigern. Besonders wichtig ist, dass die Kinder hierbei auch die eigene Stadt erkunden können. Königsbrunn ist ein spannender Erlebnisraum: Man kann Abenteuer erleben, Spaß haben und sehr viel Neues lernen.
Lebendige Tradition
Die Traditionsveranstaltung „Kulturelle Gautsch-Eröffnung“ gehörte ebenso zum Jahresprogramm 2010 wie der Serenadenabend, der zum 44. Mal durchgeführt wurde. Tausend Besuchern waren dazu auf das Gelände des Musikpavillons neben der Willi-Oppenländer-Halle gekommen. Das Programm hätte vielfältiger kaum sein können. Mit dabei waren der Koreanische Frauenchor, der Seemannschor des KSC, der Akkordeonverein Monday Evening, das Vokalensemble des Gymnasiums, der Gesangverein Liederkranz und die auf Mittelaltermusik spezialisierte Gruppe "Totus floreo". Zum ersten Mal konnte das Kulturbüro die junge Sängerin Natalie Rohrer dem Königsbrunner Publikum präsentieren. Das Sinfonieorchester der Musikschule brachte zusammen mit dem Königsbrunner Gemeinschaftschor zwei Notturni von Wolfgang A. Mozart zu Gehör und der Evangelische Posaunenchor begleitete in bewährter Weise das gemeinsame Schlusslied “Kein schöner Land”.
Brunnen im Blickpunkt
Zum Jahresthema 2010 hatte das Kulturbüro die Königsbrunner Brunnen gewählt. Es ging dabei v.a. darum, mit diversen Aktionen Königsbrunn als „Brunnenstadt“ wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen und die Potenziale, die darin für das Stadtmarketing stecken, mehr als bisher auszuschöpfen. Bei der „Kulturellen Gautsch-Eröffnung“ referierte Stadtarchivarin Susanne Lorenz über die Geschichte der Brunnen und auch der Künstlerkreis (KKK) widmete seine Jahresausstellung diesem Thema. Außerdem entstand in Kooperation von Stadtarchiv und Verkehrsverein eine Broschüre mit vielen Informationen zu den Königsbrunner Brunnen.
Auch in Zukunft soll das Thema „Brunnen“ als Alleinstellungsmerkmal und zur Profilschärfung für die Stadt genutzt werden.